Rezension

Fesselnd, aber nicht atemberaubend

Das Paket
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3.5 Sternen

Es ist das erste Buch von Sebastian Fitzek, das ich gelesen habe, und ich hatte durchaus hohe Erwartungen angesichts der positiven Rezensionen seiner bisherigen Werke.
Emma, eine junge Psychiaterin, wird in ihrem Hotelzimmer von einem Unbekannten vergewaltigt. Außerdem rasiert er ihr die Haare ab. Es gibt anschließend einen Handlungssprung. Emma, zutiefst getroffen und psychisch beeinträchtigt durch die Ereignisse, spricht mit einem befreundeten Anwalt über die Ereignisse im Hotel, aber vor allem auch über die grausamen Dinge, die hinterher passiert sind, die aber erst im Laufe des Buches durch Rückblenden in Emmas Erzählungen bekannt werden. Das Buch wartet hierbei immer wieder mit unerwarteten Wendungen auf und ich persönlich hatte einige Charaktere im Verdacht, nur um diesen wenige Seiten später wieder zu verwerfen. Was die Suche nach dem Täter angeht, ist es dem Autor also durchaus gelungen, mich zu fesseln.
Dennoch muss ich sagen, dass ich etwas zwiegespalten zu dem Buch bin. Es hat mich nicht vollkommen begeistert oder schockiert, sondern schaffte es trotz der teilweise unerwarteten und auch gewalttätigen Szenen irgendwie nicht, mich vollends mitzureißen. Vielleicht liegt es daran, dass man sich schwer mit der Hauptfigur, der psychisch stark beeinträchtigten Emma, identifizieren kann. Es ist für den ungeschulten Leser schwer zu erkennen, ob es sich teilweise bei ihrem Verhalten um Auswirkungen ihrer Psychose oder doch um grenzenlose Naivität handelt.
Trotz der Zweifel ist es doch ein Buch, dass ich in einem Rutsch gelesen habe, sicherlich wieder zur Hand nehmen werde und auch definitiv meinen Freunden weitergeben werde.