Rezension

Fesselndes Buch mit kleinen Schwächen am Ende

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Bastian ist Medizinstudent mit Leib und Seele. Die meiste Zeit verbringt er mit seinen Büchern und hat mit Mittelalter und dem Rollenspiel so gar nichts am Hut. Trotzdem lässt er sich von Sandra überreden, sie auf eine Con ihrer Gruppe "Saeculum" zu begleiten, um für fünf Tage alle Zivilisation hinter sich zu lassen. Was als harmloses Spiel beginnt, wird schnell zum bitteren Ernst, als Mitglieder der Gruppe spurlos verschwinden. Was ist dran an den Gerüchten, dass das Waldstück verflucht sein soll?

Meinung: Nachdem ich von Erebos ziemlich enttäuscht war, habe ich Saeculum ziemlich lange vor mir hergeschoben, doch ich wurde positiv überrascht.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Bastian erzählt. Er ist ein wirklich sympathischer, glaubwürdiger Charakter. Seine Familiengeschichte ist ziemlich zerrüttet, trotzdem - oder gerade deshalb - ist er ein anständiger Kerl, mit dem man das ganze Buch über mitfiebert.
Iris, die 2. Hauptfigur, ist ganz anders als Bastian aber genauso sympathisch. Auch sie hat dunkle Flecken in ihrer Vergangenheit und wirkt stellenweise schon fast paranoid. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und weiß sich immer irgendwie zu helfen.
Die Spannung steigt am Anfang ziemlich schnell an und hält dann ein kontinuierlich hohes Niveau bis zum Schluss. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen und blättert atemlos die Seiten um. Ich habe mir immer wieder gedacht, dass gleich die Spannung total abreißt, weil das Buch zu viele Seiten zu haben schien, aber das ist zu keinem Zeitpunkt passiert. Außerdem hat es die Autorin großartig geschafft, die Spannung durch die Ereignisse und nicht über blutige oder grausame Szenen aufzubauen.
Am Anfang habe ich mich ein bischen über die überspitzte Darstellung des Live-Rollenspieles geärgert. Die Grundregel, die erklärt werden, treffen zwar zu, aber in der Regel wird nicht so viel Wert auf Authentizität gelegt. Saeculum ist schon eine sehr extreme Gruppe. Aber das Spiel selbst tritt eigentlich relativ schnell in den Hintergrund, da die übrigen Ereignisse einfach zu ernst werden.
Vorhersehbar fand ich die Story zu keiner Zeit. Ich habe die Ereignisse immer erst kommen sehen, wenn sie schon fast passiert waren. Das Ende hat mich allerdings etwas enttäuscht. Es war mir dann doch eine Spur zu sehr an den Haaren herbeigezogen.

Fazit: Ein unheimlich spannendes, fesselndes Buch, das man kaum aus der Hand legen mag. Leider hat das Ende es für mich etwas verhagelt, aber trotzdem ein absolut empfehlenswertes Buch für alle, die auf unblutige Spannung stehen.