Rezension

Saeculum

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Bastian, ein eher unscheinbarer Medizinstudent, lässt sich von seiner neuen "Fast"-Freundin Sandra von deren Begeisterung für das Mittelalter anstecken und sagt zu, an einer Mittelalterconvention teilzunehmen. Zusammen mit 14 weiteren Mitgliedern der sog. Saeculum-Truppe macht er sich auf den Weg in einen abgeschiedenen Wald, um dort wie im 14. Jahrhundert zu leben, d. h. kein neumodischer Kram wie Handy, Taschenlampe oder gar Toilette.
Als ein Mitglied der Truppe unverhofft verschwindet, werden die Probleme größer und größer. Es verschwinden weitere Menschen und ein Fluch, der auf dem Wald lastet, scheint der Auslöser dafür zu sein.

Nachdem mich die Autorin mit ihrem Debutroman "Erebos" von ihrem Schreibstil und vor allem ihrer ausgeprägten Fantasie überzeugen konnte, machte ich mich nun an den zweiten von ihr erschienenen Jugendroman.

Schon das Cover bzw. das Buch selbst ist ein echter Hingucker. Auf weißem Untergrund ranken sich blätterlose Äste und in schwarzer Prägeschrift prangt der Titel "Saeculum" darauf. Ein düsterer Eindruck entsteht, der auch mit dem schwarzen Buchschnitt aufrecht gehalten wird.

Und diese düstere Stimmung zieht sich auch fast durch das ganze Buch, denn schon gleich zu Anfang wird man mit dem Fluch vertraut gemacht, der auf dem Waldstück liegt, in dem die Mittelalterconvention stattfindet.

Bastian ist eigentlich der eher schweigsame Typ, der im Laufe des Buches eine sehr interessante Wandlung durchmacht. Er ist sympathisch und eine Person, die ich mir durchaus in meinem Freundeskreis vorstellen könnte. Aber das dachte ich teilweise auch von anderen Charakteren, die sich dann so sehr gewandelt hatten, dass ich richtiggehend erstaunt war, diese von einer anderen Seite kennenzulernen.

Auch in ihrem zweiten Jugendbuch fällt mir der wunderbare Schreibstil von Ursula Poznanski auf. Er zieht einem ab dem ersten Satz in den Bann und man hat Mühe, das Buch aus der Hand zu legen.

Auch die Geschichte ist spannend, birgt Wendungen und Geheimnisse, Rätsel und Lösungen. Insoweit ist eigentlich von fast allem etwas geboten.

Fazit:
Eine Autorin, die es nun in mein Favoritenregal geschafft hat. Normalerweise bin ich kein Krimifan, aber ihr Buch "Fünf" muss ich mir dann vielleicht doch mal zulegen.