Rezension

Nicht schlecht ;)

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei inhaltliche Dinge vorweg, die mich gestört haben:
- auf einem Mittelaltermarkt sind es weniger die Schotten, die mit Dudelsäcken bzw. Sackpfeifen herumrennen.
- eine Bahre ist für den Transport von Leichen gedacht, eine Trage für den von Verletzten oder Kranken.

Auch dieses Buch hat ein zentrales, sehr modernes Thema und das gefällt mir sehr gut bei den Büchern von Ursula Poznanski. Nicht wieder ein neuer Massenmörder oder Serienkiller, der sich immer neue Todesarten für seine Opfer ausdenkt, nein, es ist diesmal ein Live-Rollenspiel, in das die Protagonisten eintauchen und das sich langsam erst, dann immer schneller – und spannender – zu einem sehr gruseligen Albtraum entwickelt. Jawohl, gruselig!

Doch schlug mich dieses Buch nicht so sehr in seinen Bann wie ‚Erebos’. Erst nach etwa zwei Dritteln überlegte ich fieberhaft mit, warum und wer, und hoffentlich… Wobei ich schon fast geglaubt habe, dass…

Aber gefallen hat mir die Entwicklung der Figuren, die menschliche Natur im Allgemeinen und im Ausnahmezustand im Besonderen. ‚Wir sind zwei Mahlzeiten vom Barbarentum entfernt’ ist ein zentraler Satz und hat mich in gewisser Weise belustigt. Und zum Nachdenken darüber gebracht, wie ich in einer solchen Situation handeln würde. Also ein Buch, das dem Leser selbst den Spiegel vorhalten kann, wenn er es denn zulässt.

Fazit?
Wie gehabt spannende Unterhaltung rund um ein nicht ‚alltägliches’ Thema.