Rezension

Hat mir gefallen !

STONE BLIND – Der Blick der Medusa -

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
von Natalie Haynes

Bewertet mit 4 Sternen

Erzählt wird die Geschichte der sterblichen Medusa, Tochter der Meeresungeheuer Phorkys und Keto. Sie wird von ihren Schwestern Stheno und Euryale, beides unsterbliche Gorgonen von furchterregendem Aussehen, großgezogen. Anfangs von großer Schönheit zieht Medusa in einem Tempel Athenes die Aufmerksamkeit des Meeresgottes Poseidon auf sich, was ihr zum Verhängnis wird.

Um das Leben Medusas entfaltet die Autorin die griechische Mythologie rund um Zeus, Hera, Athene, Hermes, Hephaistos, Danae, Perseus, Kassiopeia, Andromeda, Titanen, Giganten, Hesperiden und Nereiden. Und genau das hat mir gefallen. Denn ich hatte keine große Erwartung an den Roman, außer der, mehr Durchblick zu gewinnen auf die griechische Mythologie und ihre komplizierten verwandschaftlichen Geflechte.

Und durch die Lektüre hat sich für mich diesbezüglich Vieles "entwirrt". Geschickt und sprachlich nüchtern, beinahe berichthaft und teilweise humorvoll baut die Autorin den Werdegang Medusas auf, mal aus Medusas eigenem Blickwinkel, mal aus dem einiger Götter, mal aus dem einiger Sterblicher.

Herkömmlich als schlangenköpfiges Ungeheuer, das mit seinem Blick zu Stein verwandelt, bekannt, nimmt man Medusa hier anders wahr: Als Opfer ihrer Herkunft und der Eitelkeiten und Intrigen der Götter, liebevoll aufgezogen von ihren Gorgonenschwestern. Allesamt durchaus Sympathieträgerinnen, trotz ihrer furchterregenden Erscheinungsbilder.

Ich habe STONE BLIND mit Vergnügen gelesen und freue mich schon auf weitere Werke der Autorin. Ich vergebe 4 Sterne und eine Empfehlung für Freunde der griechischen Mythologie.