Rezension

Komplett offenes Ende

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 3 Sternen

In Stockholm werden mehrere meist illegal ins Land eingereiste ausländische Jungen getötet. Die Polizistin Jeanette versucht, den Täter mit Hilfe der Psychologin Sofia zu finden. Doch was hat Victoria, die Patientin von Sofia, mit der Sache zu tun?

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen abwechselnd aus der Sicht von Jeanette und Sofia erzählt, in der dritten Person in der Vergangenheit. Dazwischen werden kurze Rückblicke aus Sofias oder Victorias Sicht im Präsens geschildert. Victoria bleibt dabei über lange Zeit hinweg sehr mysteriös, erst gegen Ende des Buches wird langsam klar, was sie mit der Geschichte zu tun hat (und wieso die Buchtrilogie nach ihr benannt wurde).

Während die Handlung erst einen ganz normalen Kriminalfall zu beschreiben scheint, düster zwar, wie dies bei skandinavischen Krimis ja so üblich ist, zeigt sich erst nach und nach, dass da noch mehr dahintersteckt. Die Enthüllung, die nicht plötzlich, sondern schrittweise geschieht und doch sehr überraschend ist, hat dabei meine Meinung von "doch, ganz ok" zu "ich bin froh, habe ich das Buch gelesen" geändert. Allerdings erschien mir das Buch etwas überfüllt, kaum ein Thema, dass nicht ausgelassen wurde, von Kindesmissbrauch über Ehebruch, Vergewaltigung bis zu Kindersoldaten. Auch das offene Ende konnte mich nicht überzeugen, da kein einziger Handlungsstrang abgeschlossen wird.

Der Schreibstil des Autors Erik Axl Sund (respektive der Autoren, gemäss Wikipedia sind es zwei) lässt sich flüssig lesen, sodass ich die rund 450 Seiten in wenigen Stunden durch hatte. Wie erwähnt ist der Stil ziemlich düster gehalten, aber das ist bei einem Schwedenkrimi nicht anders zu erwarten.

 

Mein Fazit

Sehr offenes Ende nach eher durchschnittlichem Beginn und überraschendem Mittelteil.