Rezension

Tsokos steht drauf- Tsokos ist drin

Abgeschnitten - Sebastian Fitzek, Michael Tsokos

Abgeschnitten
von Sebastian Fitzek Michael Tsokos

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wer wissen will wie Rechtsmedizin funktioniert, wer keine Angst vor Details hat und mehr als nur flache Dialoge ist hier genau richtig. Ein Thriller der bei einem Unwetter richtig unter die Haut geht

Michael Tsokos ist einer der berühmtesten Gerichtsmediziner Deutschlands. Fitzek bekannt für seine Thriller. Und wenn beide zusammenarbeiten kommt sowas schickes bei raus.

Der Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet bei der Autopsie einer schwer verstümmelten Leiche eine kleine Kapsel mit einer Nummer drin. Schnell begreift er, dass es sich bei der Nummer um die Telefonnummer seiner Tochter handelt. Diese wurde von einem Psychopathen entführt und die Hinweise führen alle auf die Insel Helgoland.

Zeitgleich ist auf der Insel ein Orkan ausgebrochen und die Insel wurde weitestgehend evakuiert. Eine der wenigen Person ist die Comiczeichnerin Linda welche sich auf der Insel vor ihrem Ex versteckt. Am Strand findet Sie eine Leiche und kommt auf diesem Weg in den Kontakt mit dem Rechtsmediziner Herzfeld sowie dessen nervigen Praktikanten. Sie erkennen das der Entführer eine tödliche Schnitzeljagd geplant hat, welche darin endet, dass Linda die Leiche sezieren muss.

Die Gefahr auf der Insel ist nicht nur durch das Wetter gegeben und wird allen Beteiligten erst später bewusst.

Ich fand das Buch gar nicht mal so schlecht. Fitzek ist für mich ein Autor der mal besser mal schlechter ist. Aber mit Tsokos und seiner detailreichen und präzisen Erfahrung, welche im Buch spürbar ist, hat mir das Buch sehr gefallen. Die Autopsien, der Körperaufbau, wie der Körper sich verändert im Tod waren sehr detailreich geschrieben und zugleich dennoch sehr verständlich. Leute mit leichten Magen sollten Abstand nehmen, da es doch schon sehr ausführlich ist. Man erkennt recht früh wer welche Rolle spielt und wohin die Geschichte sich entwickelt, jedoch macht es dadurch keinen allzu negativen Eindruck.

Linda war mir als Charakter sehr sympathisch, vor allem der Gedanke in einem leeren Krankenhaus zu sein wo draußen geradezu die Welt untergeht. Herzfeld ist gestresst, der Praktikant nervt, aber leider zieht es ihn auch somit etwas runter und macht ihn ein bisschen unsympathisch. Und der Praktikant, ja da bekommt man einfach nur Aggression. Wie im richtigen Leben, wenn Papas Kind alles bekommt, ohne was drauf zu haben. Alles im allem, waren die Charaktere passend und spielten gut aufeinander abgestimmt.