Unerwartete Auflösung
Bewertet mit 3 Sternen
Hannah wurde entführt und bald wird sie sterben. Und das nur, weil ich damals die Wahrheit gesagt habe.
In einer Leiche findet der Rechtsmediziner Paul Herzfeld den ersten Hinweis, der ihn zum Aufenthaltsort seiner Tochter führen soll. Bald taucht eine zweite Leicht auf, doch aufgrund eines schweren Unwetters ist sie für ihn unerreichbar. Kurzerhand leitet er eine Comiczeichnerin an, für ihn die Obduktion durchzuführen und schon bald beginnt eine Schnitzerjagd auf Leben und Tod. Wird er seine Tochter lebendig wiedersehen oder geht der perfide Plan ihres Entführer auf?
Der Einstieg in die Handlung ist gut gelungen und es geht direkt zur Sache, keine unnötigen Hintergrundinformationen oder lange Erklärungen. Mit den Personen wird man sehr schnell warm und sie wirken authentisch. Die Handlung ist sehr rasant und bleibt permanent spannend. Dazu tragen diverse Perspektiv- und Ortswechsel bei. Ein Ereignis jagt das nächste und so kommt keine Langeweile auf. Hintergrunderklärungen und zusätzliche Informationen zu den Personen oder deren Vergangenheit werden als Gedanken der Personen aufgegriffen, was mir sehr gut gefallen hat. Zudem hat man als Leser denselben Wissensstand wie der Rechtsmediziner und kann durch seine Gedanken selber mit rätseln, wie alles zusammen hängt und wer der Entführer sein könnte. Bis zum Schluss bleibt offen, ob er es rechtzeitig schafft, seine Tochter zu retten. Besonders die Auflösung am Ende hat mir sehr gut gefallen.
Dennoch muss ich sagen, dass mir die Beschreibung der Obduktion und auch der sexuellen Übergriffe an einigen Stellen etwas zu detailliert war.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und der Satzbau leicht verständlich. Man kann das Buch ohne Pause sehr gut weglesen und kommt gut voran.
Insgesamt hat mir der Thriller von Fitzek und Tsokos sehr gut gefallen und ich habe ihn schnell durchgelesen. Wer einen guten Thriller für zwischendurch sucht, sollte zu diesem Buch greifen.