Rezension

Unheimlich spannend und mega psycho

Der Insasse - Sebastian Fitzek

Der Insasse
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? Tills Sohn ist seit einem Jahr verschwunden, aber Tramnitz, der mutmaßliche Entführer und Mörder gibt die Tat nicht zu. Mittlerweile sitzt er in psychiatrischer Sicherheitsverwahrung. Und hat dort angeblich ein Tagebuch, das von all seinen Taten erzählt. Um hinter die Wahrheit zu kommen, lässt sich Till einweisen.

Meine Meinung:

Von den Büchern von Sebastian Fitzek bin ich immer wieder hin- und hergerissen, aber „Der Insasse“ ist definitiv der Hammer! Schon die Covergestaltung, der Einband ist gefüttert und fühlt sich an wie die Wände einer Gummizelle, dazu der rote Buchschnitt – macht Lust, das Buch zu nehmen und direkt zu lesen. Dann der Schreibstil – die Seiten fliegen nur so dahin. Der Autor nimmt uns mit in die Gedanken von Till bzw. Patrick, lässt uns eindringen in die Welt der psychisch Kranken, dann die Beschreibung der Szenerien, der Kämpfe – es ist wundervoll grauenhaft und psycho.

Die Protagonisten sind perfekt inszeniert, allen voran Till, der verzweifelt auf der Suche nach der Wahrheit zum Verschwinden seines Sohnes Max ist und sich in die Klinik einschleusen lässt und dabei einen wahren Alptraum erlebt. Tramnitz, der psychotische Serienkiller, eine wirklich geniale Gestalt. Dann die Ärzte und Mitpatienten: Wer ist echt, wer hat etwas zu verbergen? Und am Ende, die Auszüge aus dem Tagebuch von Tramnitz: Schrecklich zu lesen und zugleich so schön formuliert.

Dieser Psychothriller ist so psycho, immer wenn man denkt, man kennt die Wahrheit, ist alles komplett anders. Von der ersten Seite an ist es spannend. In einer geschlossenen Anstalt zu sein, unschuldig und mit Medikamenten behandelt zu werden und nicht zu wissen, wem man trauen kann. Und ob man jemals wieder rauskommt. Allein das ist schon eine alptraumhafte Vorstellung. Aber dann noch die Geschehnisse darum herum! Selbst am Ende, als man durchatmen will, weil alles gut gegangen ist, ist es noch nicht vorbei und Fitzek setzt noch einen drauf: Wer ist Till wirklich? Wer Patrick? Und was haben Max und Dr. Liebert damit zu tun? Ist das Ende wirklich, wie es scheint? Oder ist es nur eine weitere mögliche Wahrheit? Es ist grauenhaft, es ist schaurig und das Buch hat mich wirklich geflasht. Und gerade, dass die mögliche Wahrheit am Ende noch weitere Möglichkeiten offenlässt, ist hier ein besonders genialer Schachzug des Autors, der perfekt zu dem Buch und dem Thema dahinter passt.

Fazit:

Mit „Der Insasse“ setzt Sebastian Fitzek die Messlatte im Bereich Psychothriller hoch an. Obwohl mich nicht alles Bücher des Autors gleichermaßen begeistern: Mit diesem Buch hatte er mich von der ersten Seite. Die Charaktere, insbesondere von Till und Patrick, sind einfach perfekt. Tramnitz ist ein genialer gestörter Serienmörder und die Handlung selbst absolut unvorhersehbar und gruselig. Jedes Mal, wenn man denkt, man ist dahintergekommen, wendet sich das Blatt und hinter jeder Seite steckt eine neue mögliche Wahrheit – die selbst ganz am Ende nur eine Variante der Realität ist, aber selbst hier muss nicht sein, wie es scheint.

5 Sterne für diesen genialen Psychothriller, der definitiv Lust auf mehr macht!