Rezension

Viel Potenzial, leider nicht genutzt

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt:

 

Seit sich in den Vierzigerjahren das Wild-Card-Virus ausgebreitet hat und Menschen mutieren lässt, gibt es neben den normalen Menschen auch Joker und Asse. Joker weisen lediglich körperliche Veränderungen auf, während Asse besondere Superkräfte besitzen. Da ist zum Beispiel Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, oder Lohengrin, der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwört. Doch wer ist Amerikas größter Held? Diese Frage soll American Hero, die neueste Casting Show im Fernsehen, endlich klären. Für die Kandidaten geht es um Ruhm und um so viel Geld, dass sie beinahe zu spät erkennen, was wahre Helden ausmacht. (Verlagswebseite)

 

Cover:

 

Ein Mann in einer Rüstung hält eine Karte mit seinem Abbild und dem Namen Lohengrin darauf in der Hand. Darüber in dicken goldenen Lettern steht der Herausgeber George R. R. Martin. Ansonsten ist das Cover recht dunkel gehalten und passt wunderbar zu dem Buch. Einzig die schon beschriebenen goldenen Lettern stören mich. An diesem Buch haben 9 verschiedene Autoren mitgeschrieben, einer davon George R. R. Martin, beteiligt mit ihren Ideen und Charakteren waren sogar 31, da finde ich es relativ anmaßend, wenn ein Name so groß darauf steht. Man kann es auch anders machen wie „Elche unterm Weihnachtsbaum“ aus dem Piper Verlag sehr gut zeigt. Wahrscheinlich wollte man mit dem sehr bekannten Autor einfach weitere Leser anlocken.

 

Was kann noch dazu gesagt werden:

 

Mitten in diesem Roman ändert sich auf einmal die Szenerie. Aus dem locker flockigen Roman, der die Geschehnisse einer Castingshow erzählt, wird ein drückend, beklemmender Roman, der einen von einem Moment auf den anderen in einen Krieg schickt. Manche Charaktere bleiben flach, andere dagegen entwickeln fast schon Tiefe. Das erste Drittel des Buches war … in Ordnung, das zweite Drittel war nicht direkt langweilig, sondern vielmehr langatmig. Ich habe mich durchgekämpft, zum Glück, die letzten 100 Seiten – von 500 – wurden noch mal richtig gut. Die Charaktere sind durchaus interessant und verschieden, man sucht sich automatisch seinen Lieblingscharakter.

 

Fazit:

 

Dieses Buch hat einige gravierende Schwächen, allerdings auch manche guten Ideen und Geschichtenstränge. Es hinterlässt bei mir ein leicht flaues Gefühl, ein Nachdenken um das was momentan in Afrika passiert, darum wie wir mit unseren Minderheiten oder „Entstellten“ umgehen. Ich konnte in dieses Buch nicht wirklich abtauchen, mich nicht einfach fallen lassen, dennoch bereue ich nicht, es gelesen zu haben. Dieses Buch ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Es ist ein guter Durchschnitt, durchaus lesenswert, aber einfach nicht, wie ich erwartet habe. Deswegen doch noch eine Weiterempfehlung. Im Übrigen sollen weitere Romane in Arbeit sein, vielleicht werden sie ja noch besser. Das Potenzial für eine wirklich gute Saga ist da.