Rezension

Wild Cards

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4.5 Sternen

In den vierziger Jahren brach ein Virus aus, der bei den befallenen Veränderungen auslöste. Wurden die Wild Cards der Leute aufgedeckt, wurden auch ihre Fähigkeiten ersichtlich. Die Personen die ein Ass zogen, bekamen Fähigkeiten, wie die Möglichkeit sich zu teleportieren oder sich in einen Schwarm grünlich schimmernder Wespen zu verwandeln. Zogen die Leute hingegen einen Joker, so kam es zu körperlichen Mutationen, die teilweise keine weiteren Fähigkeiten mit sich brachten.

 

Die Show American Hero sucht unter den Assen und Jokern nach dem nächsten Helden Amerikas. Jeder mit Fähigkeiten kann sich dort bewerben und kann sich vor der Jury präsentieren. Wenn sie überzeugend sind, dann können sie an der Show teilnehmen. Der Andrang ist groß, aber es gibt nur 28 Plätze. In vier Teams – Karo, Herz, Pik und Kreuz, unterteilt, müssen sie verschiedene Missionen erfüllen, aber nur der Sieger bekommt Immunität. Jedes Verliererteam muss eines seiner Mitglieder rauswählen.

 

Im Rahmen des Buches lernen wir verschiedene Charaktere kennen, wie zum Beispiel Jonathan Hive, der sich durch sein freches Mundwerk nicht unbedingt Freunde in der Show macht. Er kann sich in einen Schwarm grüner Wespen verwandeln und schwankt daher zwischen der Möglichkeit, relativ unverwundbar zu sein (wenn er schnell ist) und wunderbar Leute ausspionieren zu können indem er eine seiner kleinen Wespen auf Erkundungstour schickt. Curveball wollte, als sie klein war, eine klasse Baseballspielerin werden. Den ultimativen Wurfarm hat sie entwickelt und kann mit ihren Gedanken das Geschoss steuern und explodieren lassen. Dies sind nur einige der wunderbar ausgearbeiteten Charaktere die uns hier näher gebracht werden. Jeder Charakter hat seine Stärken und Schwächen und einige werden sogar näher beleuchtet, wodurch wir eine Beziehung zu ihnen ausbauen können.

 

Zu Beginn wird die Geschichte aus der Sicht von Jonathan geschildert, was im Laufe des Buches aber wechselt. Dazu muss gesagt werden, dass das Buch ein Werk mehrerer Autoren ist, wodurch ein ständiger Wechsel der Hauptcharaktere und Autoren erfolgt. Hinsichtlich des Schreibstil erkennt man allerdings nur Unterschiede wenn man genau darauf achtet, so wird der Abschnitt aus Amazing Bubbles Sicht beispielsweise aus der Ich-Perspektive erzählt, während andere distanzierter an ihre Protagonisten rangehen.

 

Das Buch beginnt mit der Show American Hero, aber wechselt später in eine sehr kriegerische und politische Situation, die das Buch etwas anspruchsvoller werden lässt, als es anfangs zu vermuten ist. Somit ist das Buch meiner Meinung nach nichts für nebenbei, denn man muss sich anfangs konzentrieren um die Namen mit den Fähigkeiten zu verbinden und später um die Geschehnisse im Blick zu behalten.

 

Für mich war das Buch etwas ganz besonderes, denn das Ende hat mich wirklich überrascht. Meine Erwartungen wurden vollauf erfüllt und die Charaktere selbst haben eine starke Wandlung durchgemacht. Ich habe Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten bekommen, wodurch sie mir mehr und mehr ans Herz gewachsen sind. Natürlich waren auch einige Personen dabei die vermutlich polarisieren und andere die dazu erdacht wurden um die Antipathie der Leser auf sich zu ziehen. Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen, aber erwartet keine stumpfe, typisch amerikanische Reality-Soap, denn das würde dem Buch nicht gerecht werden. Es ist so viel mehr als das und zeigt uns was wahrer Heldenmut ist.