Rezension

Wenn das Idol in Flammen steht

Idol in Flammen -

Idol in Flammen
von Rin Usami

Bewertet mit 3 Sternen

Kennt ihr das, wenn euer „Idol in Flammen“ steht? Ein brandaktuelles Thema, da kam der Roman von Rin Usami gerade wie gerufen. In der Vergangenheit standen schon zahlreiche Idole und Stars im Pranger und mussten sich für Dinge verantworten, die sie getan oder auch nur angeblich getan haben. Viele Menschen stürzen sich auf solche Schlagzeilen und Themen, wie wir es aktuell auch wieder beobachten können. Deshalb freute ich mich auf das Buch, in welchem ein Idol sich auch für seine Taten verantworten muss und wie seine Fans damit umgehen.

 

Akari ist von ihrem Idol Masaki gerade zu besessen. Wenn man sie fragt, dreht sich ihr ganzes Leben nur um diesen Star. Sie hat sein Leben in ihres integriert und es total verinnerlicht. Für sie gibt es nur noch Masaki und seine Musik. Masaki ist Mitglied einer Idol Band, die durch sein Verhalten einem Fan gegenüber negativ in die Schlagzeilen gerutscht ist. Angeblich soll Akaris großes Idol einen Fan geschlagen haben. Wie Fangemeinde reagiert zum Teil entsetzt über diese Handlung und wendet sich von ihm ab. Ein anderer Teil jedoch ist empört darüber, dass solche Unterstellungen gemacht werden und halten ihrem Star die Treue. So auch Akari. Für sie rückt der Skandal in den Hintergrund, sie fokussiert sich weiter auf Masaki. Und dieser Fokus, den sie auf den jungen Mann legt, den sie schon sein halbes Leben lang verfolgt, wird zu einer Obsession. Akari scheint völlig den Sinn für die Realität zu verlieren, weil sie diesem einen Menschen nacheifert. Sie wird schlechter in der Schule, verliert den Bezug zu Mitschülern und Freunden und auch den zu ihrer Familie. Doch das scheint alles egal, solange sie Masaki hat. Aber was passiert, wenn dem nicht mehr so ist? Wenn ihr Idol in Flammen aufgeht und einfach nicht mehr existiert?

 

Wie oben bereits erwähnt, könnte dieses Buch zu keinem Zeitpunkt besser passen, als jetzt gerade. Was ein Skandal rund um einen berühmten Star alles ausmacht, erfahren wir in den Sozialen Medien aktuell tagtäglich. Das Interesse an solch einem Skandal ist immer groß und das wird auch im Buch gut rübergebracht. Man merkt, wie nahe den Fans von Masaki dieses Thema geht und dazu zählt Akari natürlich auch. Ich vermute, dass es vielen der Fans wie Akari gehen wird und sie kein Einzelfall in diesem Beispiel ist. Jeder Mensch geht anders mit seinem Idol oder dem Lieblingsstar um. Bei manchen wird es allerdings regelrecht krankhaft, wie wir hier schön sehen können. Akari nimmt fast nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teil und hat nur noch ihr Idol im Kopf. So verliert sie den Bezug zur Realität und igelt sich immer mehr in sich selbst und ihre Obsession zu Masaki ein. Ich finde es sehr erschreckend, dass es oft so weit kommt und dass das Fan Sein solche Ausmaße annehmen kann. Leider wird mir im Buch hier aber zu wenig in die Tiefe gegangen. Klar, man merkt Akari an, wie sehr sie sich dadurch verändert, aber das ist meiner Meinung nach nur an der Oberfläche gekratzt. Auch die Gruppe aus verschiedenen Idolen, zu welcher Masaki gehört, wird hier nur angerissen und es wird nicht weiter auf sie eingegangen. Da hätten mich die einzelnen Mitglieder schon sehr interessiert. Auch wenn das Verhalten derer schon nachvollziehbar ist. Sie halten sich bedeckt, so wie es die Stars im echten Leben auch teilweise tun. Trotzdem war mir die Geschichte alles in allem zu oberflächlich gehalten. Mehr Tiefe hätte hier gutgetan, noch mehr Gefühl, vor allem die Gefühle von Akari, hätten mehr Leben in die Geschichte gebracht. An sich finde ich diese Art von Story sehr spannend. Die Umsetzung hier hat mir aber leider nicht so gut gefallen. Für zwischendurch waren die knapp 130 Seiten aber eine gute Abwechslung und man kann einfach mal in die Geschichte reinlesen.