Rezension

Schlichte Poesie, die berührt

Idol in Flammen -

Idol in Flammen
von Rin Usami

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist kurz und sehr verzweifelt. Da ist ein Mädchen, Akari, die vielleicht 16 Jahre alt ist und in Japan lebt. Sie ist anders, hat Probleme in der Schule, kann sich schlecht konzentrieren, alle finden sie seltsam und selbst ihre Eltern, verstehen sie nicht.

Sie lebt für ihren Blog, da ist sie richtig gut. Sie ist Fan von Masaki, dem Sänger einer Boyband, Schauspieler, Kinderstar, ihr Idol. Mit einer unglaublichen Energie, die sie sonst an keiner Stelle aufbringt, saugt sie alles auf, was ihn betrifft. Jedes Interview, jede Fernsehsendung, jedes Konzert , sein Instagram Auftritt,  jeder neue Fanartikel, alles muss sie haben, besitzen, sammeln, bewundern, bewerten und auf ihrem Blog davon berichten. Sie lebt mehr sein Leben als ihr eigenes. Und während sie von ihren Followern bewundert wird, bekommt sie im echten Leben immer mehr Probleme.

Davon berichtet sie hier höchstpersönlich und lässt uns an ihren Gedanken teilhaben. Sie ist verzweifelt, aber nicht weil sie ihre eigene Situation belastet, sondern viel eher weil Masaki Probleme hat.

Das Buch schafft das Kunststück, einem die Tragik dieser Situation vor Augen zu führen, ohne anzuklagen. Man kann Akari verstehen, obwohl ihre Welt und ihre Sicht auf die Dinge schon befremdlich sind. Man versteht sie, aber auch Ihre Familie, die nicht gut damit zurechtkommt und man versteht sogar Masaki, der sich daneben benommen hat, obwohl er als Idol die Pflicht hätte, perfekt zu sein. Ist so ein Idol auch nur ein Mensch?

Ein kleines Buch, das mit schlichten Worten poetisch ist und auf kleinstem Raum berührt.