Rezension

das Leben eines fanatischen Fans

Idol in Flammen -

Idol in Flammen
von Rin Usami

Bewertet mit 3 Sternen

          In "Idol in Flammen " erzählt die junge Autorin Rin Usami über die Jugendliche Akari, die für das Mitglied einer J-Pop Band schwärmt. Allerdings ist das kein normales Schwärmen mehr, sondern sie ist geradezu besessen von ihm, richtet ihr gesamtes Leben nach ihm aus, hat keinerlei andere Interessen. Sie geht nur stundenweise jobben, um Geld für Fan-Artikel zu haben, schreibt außerdem einen Blog, in dem sie alles mit anderen Fans teilt, was sie über Masaki, so heißt "ihr" Star, in Erfahrung bringen kann.

Eines Tages macht eine Neuigkeit über Masaki die Runde, die seine Fans völlig schockt. Er soll einen weiblichen Fan angegriffen haben. Diese Nachricht verbreitet sich über die sozialen Medien wie ein Lauffeuer, die aufgebrachte Meute stürzt sich regelrecht auf Masaki. Doch je mehr Menschen sich gegen Masaki stellen und je böser die Kommentare auf seiner Seite werden, umso verbissener und fanatischer kämpft Akari für ihr Idol, sie ist überzeugt von seiner Unschuld und sie würde sogar gegen den Rest der Welt zu ihm halten. Gleichzeitig muss sie sich allerdings mir ihrer eigenen Familie auseinandersetzen, denn ihre Eltern und auch ihre Schwester, verstehen nicht, dass sie an  nichts anderem Interesse hat. Ihre Eltern möchten, dass sie an ihre Zukunft denkt, dass sie sich endlich einen richtigen Job sucht, eine Ausbildung macht und einfach ihr Leben in den Griff bekommt. Akari fühlt sich unverstanden , wendet sich immer mehr von ihrer Familie ab. Doch dann passiert etwas, das sie erkennen lässt, dass Masaki tatsächlich nur ein ganz normaler Mensch ist, mit Fehlern und Schwächen und diese Erkenntnis trifft sie sogar stärker als die Nachricht, er hätte einen weiblichen Fan geschlagen.

Leider muss ich sagen, mich hat "Idol in Flammen" nicht so gepackt, wie ich es gehofft hatte. Es passiert eigentlich nicht viel, die wenigen Stellen, die ich interessant fand, wie zum Beispiel die Gespräche mit ihren Eltern über ihre Zukunft, die waren immer sehr schnell vorbei und kamen auch  ziemlich emotionslos rüber. Überhaupt blieb für mich alles doch sehr oberflächlich, es ging ja hauptsächlich um Akaris Gedanken. Manchmal ein Gespräch mit ihrer einzigen Freundin, deren Leben sich allerdings auch um einen Star drehte. Irgendwie wirkten sämtliche Personen aus Akaris Umfeld in dieser Geschichte  recht gleichgültig, sogar die Eltern und die Schwester. Da die Autorin mit diesem Buch aufzeigen wollte, wie den jungen und völlig fanatischen Fans, von der J-Pop Industrie skrupellos das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist es natürlich klar, dass es dann auch hauptsächlich zeigen sollte, wie vernarrt die Fans in ihre Idole sind und dass sie dadurch ein normales Leben fast komplett aufgeben, aber mir persönlich war das zu wenig, mich langweilte es nach einiger Zeit und ich hätte es interessanter gefunden, wenn der Konflikt mit den Eltern ein bisschen mehr Raum bekommen hätte. Das Ende war dann meiner Meinung nach zu abrupt und irgendwie nichtssagend, so als wäre das Buch noch gar nicht zu Ende geschrieben. Alles in Allem fand ich das Buch okay, man kann es, da es ja auch nicht sehr dick ist, ganz gut mal zwischendurch lesen, aber ein Highlight war es für mich nicht.