Rezension

Eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht, beginnt...

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe bisher noch nichts von John Green gelesen, sondern nur "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" im Kino gesehen. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht.
Aza war eine sehr sympathische Protagonistin, die zwar ihre Macken, Neurosen und Zwangsstörungen hatte, jedoch wurden diese sehr authentisch dargestellt. Ganz besonders ihre Gedankenspirale war sehr ausführlich und erschreckend. Die Gedanken blieben immer dieselben und es fing an mich zu nerven, bis mir der Gedanke kam, dass es so sein sollte und es Menschen gibt, die sich tagtäglich immer mit denselben Gedanken quälen.
Auch Daisy, Davis und Co. waren gut gestaltete Charaktere mit ihren Fimmeln, leider kamen sie neben Aza deutlich zu kurz. Bis zum Ende bzw. darüber weiß ich kaum etwas über die Anderen, man musste ziemlich oft zwischen den Zeilen lesen.
Dadurch dass der Fokus deutlich auf den Zwangsstörungen lag, verlor die Geschichte ihre Rahmenhandlung und ihren roten Faden - dies hat der Geschichte keinen Abbruch getan -, dadurch bewegte sich die Geschichte jedoch im Kreis und der verschwundene Milliardär spielte kaum eine Rolle, eher am Anfang und ganz kurz am Ende. Das fand ich ein wenig schade, man hätte eine Schnitzeljagd oder so daraus machen können.
Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und ich werde definitiv noch mehr Werke von ihm lesen, weil mir der Schreibstil wirklich gut gefallen hat, genauso wie die Atmosphäre.