Rezension

Schildkröten bis nach unten

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
von John Green

Bewertet mit 3 Sternen

Aza Holmes ist sechzehn und nicht mit Sherlock verwandt, auch wenn sie zum Schluss einen Fall löst, der (k)einer ist. Aza hat auch kein Drogenproblem wie der große Detektiv, dafür leidet sie unter einer Angststörung. Wobei "einer" Angststörung das falsche Wort ist, denn sie hat ständig Angst, und die Gedanken, die dann anfangen, sie wie in einer Spirale enger und um enger um sie zu drehen und sie völlig zu vereinnahmen, löschen alles andere aus. Dass ihre beste Freundin Daisy sie überredet, nach dem verschwundenen Milliardär Pickett zu suchen, ist nicht die einfachste Methode, damit klarzukommen. Und auch Liebe ist etwas, das Angst macht.

Zwangsneurosen und Angststörungen sind das Thema diesen Buches, und bestimmt sind das wichtige Themen unserer Zeit. Bestimmt ist das Buch auch gut, gar brillant geschrieben und dieses eine Mal ist es allein meine Schuld, dass ich mich zu Tode gelangweilt habe. Ich fand so gar keinen Zugang - nicht zu Aza, nicht zu ihren Problemen, nicht zur Handlung. Für mich war es eine Abfolge langweiliger Gedanken und noch langweiliger Handlungen. Meine emotionale Intelligenz reicht nicht aus, um wieder und wieder dasselbe zu lesen, was in Azas Kopf vorgeht. Ich kenne auch keine Sechzehnjährigen, die so unglaublich coole Sprüche auf Lager haben - einmal, ok. Zweimal auch ok. Aber dauernd, dazu mit der Weisheit von Yoda gesegnet, erschienen mir die Protagonisten hier so unauthentisch wie möglich. Ich war froh, dass das Buch kurz war, nicht mal 300 Seiten und ich weiß nicht, ob ich diese Lektüre an Leute mit ähnlichen Problemen empfehlen soll oder nicht: Betätigt man dadurch Trigger oder verstehen sie einfach die Message des Gelesenen besser? Ich weiß es nicht, nur so viel: nicht meins.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 10:07

Ich wusste schon vorher, dass es so oder so ähnlich sein würde. Dennoch: ich mag deine ausgewogene Art (meistens), die Dinge/Romane zu betrachten. Archer, sieh es ein: du bist nun einmal keine 16 mehr!

E-möbe kommentierte am 13. November 2017 um 10:31

Ich hatte für dieses Buch extra Punkte bei vorab eingesetzt, weil John Green so bekannt ist und so. Aber was soll's. Hab versucht, über meinen Tellerrand zu sehen und was ich sah, gefiel mir nicht so sehr. Keine 16, stimmt. Aber ich weiß genau, wie meine Freunde und ich mit 16 tickten. Und das war eine Menge anders, vor allem nicht so ruhig-intelligent wie diese Leute hier. Von uns konnte wahrscheinlich keiner das Wort "Intelligenz" überhaupt buchstabieren. :D

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 15:28

Das wirft ja meine ganze Theorie über den Haufen, dass man schon im Sandkasten sehen kann, welches Kind welches Leben führen wird! ;-))

sphere kommentierte am 13. November 2017 um 15:47

Das kann ich bestätigen: während ich mich im Sandkasten am liebsten einbuddelte (und deswegen von den Lehrern kritisiert/beschimpft wurde), fühle ich mich heute nur zu Größerem auserwählt, bis in die tiefsten Sphären des Alls! :D

E-möbe kommentierte am 13. November 2017 um 17:23

Ihr seid beide die Größten! :D

sphere kommentierte am 13. November 2017 um 15:52

Aacher, du hast mich neugierig gemacht!

"Betätigt man dadurch Trigger oder verstehen sie einfach die Message des Gelesenen besser?"

Jetzt erst recht :)

Nein, Spaß beiseite, vllt. mal als Hörbuch bei der Stadtbücherei...

E-möbe kommentierte am 13. November 2017 um 17:25

Mich würde echt interessieren, wie du oder Wanda dieses Buch beurteilt. Ich kam mir echt wie eine emotionale Amöbe vor - alle schwärmen, sie superbegeistert, und daaaaa - der Green hat's wieder geschafft, auf den Grund der jugendlichen Seele zu sehen. Aber meine jugendliche Seele ist nicht so lange her, dass ich dem recht geben könnte.

Liegt's "nur" daran, dass ich das Problem von Angststörungen oder Depression nicht verstehe, oder ist das Buch wirklich einfach langweilig?

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 17:34

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Green dem tief auf den Grund geht. Aber wenn du willst, kannst du es mir ja schicken. Ich schick es dann Sphere. Der muss das dann lesen. Vllt sogar in China, weil er da bestimmt Angst kriegt vor dem Essen, z.B.

katzenminze kommentierte am 13. November 2017 um 17:37

Baah, jetzt will ich's auch lesen, weil ich wissen will, ob du eine emotionale Amöbe bist... ;D Herzlichen Glückwunsch! Ich huste mal dezent *hustwanderbuchhust* in den Raum. :D Ist das denn tatsächlich schon die Übersetzung von Turtles all the way down? Ich dachte, das sei ein altes Buch von ihm, das neu aufgelegt wurde. Wie komme ich denn darauf???

(Edit: Oh Gott, ich kann nicht schreiben heute. *schäm* Zum Glück kann man editiern...)

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 17:45

Besser so. Sonst erwischt dich Leia.

E-möbe kommentierte am 13. November 2017 um 17:55

:D Das ist zu gut!

Also überredet - eine Wanderrunde?

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 17:57

Nur ne kleine, nur, wer diesen Thread findet. Ein bisschen Geheimnis muss!

katzenminze kommentierte am 13. November 2017 um 17:59

Juhuu! ^.^ Ja, schick uns ein Packet, Archer. :D :D

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 18:01

Minzi!!! Das DARF man nicht! Das ist Körperverletzung.

katzenminze kommentierte am 13. November 2017 um 18:02

Vertippt... Wollte Päckchen schreiben. *unschuldigguck*

E-möbe kommentierte am 13. November 2017 um 18:05

Ups. Zu spät. Hab schon eine "große" Runde ausgeschrieben. Sorry. Ich ändere meinen Namen gleich in Amöbe. E-Möbe vielleicht, um der modernen Zeit gerecht zu werden.

Weiß gar nicht, warum sich alle über "Packet" aufregen. Ist im Englischen total korrekt. :D

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 18:07

Dann iss es halt jetzt so. Das nächste Mal machen wir Geheimrunden. Hoffentlich habe ich auch mal ein Buch, das viele mögen. Sogar Archer.

lesesafari kommentierte am 13. November 2017 um 18:14

ich lache. glaub lachen ist keine körperverletzung.
und es heißt e-möbeL!!!

E-möbe kommentierte am 13. November 2017 um 21:04

Nein, zum Inventar gehöre ich doch nicht. Noch nicht.

Galladan kommentierte am 14. November 2017 um 14:36

Doch. Wer sich 2x umbenennt ist ebtweder unsicher oder lange dabei und gehört zum Inventar. Unsicher und du passen nicht in einen Satz. 

Da bin ich ja mal froh, dass ich mich nicht für dieses Buch gemeldet habe. Das klingt sowas von nicht meins. Vielleicht sollte ich das Andere von Green auch verschenken. Aber das ist wohl schon zu alt und ich vermute, dass es ein Mängelexemplar ist. Zu faul zum suchen.

E-möbe kommentierte am 14. November 2017 um 16:40

Aber wir sind uns doch selten einig, was Bücher angeht. Probier's einfach, Gally.

Im RL bin ich übrigens schüchtern. ;)

lesesafari kommentierte am 14. November 2017 um 22:34

Was outet ihr euch denn hier alle als schüchtern? ;D

E-möbe kommentierte am 14. November 2017 um 23:51

A- und E-möben sind Einzeller und von daher nicht "alle".

lesesafari kommentierte am 15. November 2017 um 10:39

und ich dachte emöben seien fortschrittlicher.
aber sind sie vllt auch.

wandagreen kommentierte am 23. November 2017 um 01:19

Also .... die ersten 48 Seiten finde ich bisher: bezaubernd! Ich habe dreimal gelacht, mindestens zwei Sätze gelesen, die ich originell finde - und habe sofort einen emotionalen Zugang zu Aza gefunden. Möglicherweise wird es ja noch blöhöhöd, aber die Möglichkeit, dass du, sehr geschätzter und lieber Archer, auf unbestimmte Zeit eine Emöbe bleibst, besteht immerhin latent. Nachtgrüße von Wanda.

E-möbe kommentierte am 23. November 2017 um 21:05

Muss ich mich wohl mit abfinden.