Rezension

Gefangen in deinen eigenen Gedanken...

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
von John Green

Bewertet mit 1.5 Sternen

„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ heißt John Greens neuer und langersehnter Roman.
Der Titel machte mich von vornherein neugierig. Ich erwartete eine außergewöhnliche und, wie von John Green gewohnt, tiefsinnige Geschichte. Sowohl im Englisch- als auch Deutschsprachigen Raum wurde das Buch ja schon hoch gelobt. Meiner Meinung nach zu hoch.

Die Idee des Wendecovers gefällt mir sehr gut. Ich persönlich mag die dunkelblaue Seite, die innen ist, lieber. Aber allgemein passt das Cover gut zum Inhalt und verrät auch schon einige Details.

Aza Holmes ist ein schwieriger Charakter, mit dem ich leider bis zum Ende nicht wirklich warm geworden bin. Sie ist so gefangen in ihrer Gedankenwelt, dass sie auf mich einfach unglaublich unnahbar wirkt.

Ihre Geschichte ist zwar traurig, jedoch nicht wirklich berührend. Sie ist einfach keine Hazel,  mit der man von Anfang an mitfühlen kann.

Azas Gedanken sind so verworren und präsent, dass die Rahmenhandlung eigentlich völlig in den Hintergrund rückt. Im Großen und Ganzen ist der Plot aber auch recht sinnlos. Ein Milliardär, eine Eidechse, viel Geld und einige Jugendliche. Das Ganze ist mehr eine Aneinanderreihung langweiliger Umstände als eine wirkliche Geschichte. Die Auflösung am Ende ist dann eigentlich auch unnötig.

Viel vielversprechender fand ich ja Azas Freunde, doch sie sind eigentlich nur blasse Figuren, ohne Eigenleben. Man erfährt nicht viel mehr über sie, als das Daisy arm und ein Star Wars Fand und Davis reich und ein Iron Man Fan ist. Und Mychal Kunst liebt.

Auch an John Greens Schreibstil konnte ich in „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nicht viel Positives finden. Immer wiederkehrende Metaphern und auch Azas innere Konflikte bestehen aus nicht viel mehr als „Tu es. Tu es nicht“.

Leider war „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nach „Eine wie Alaska“ wieder eine große Enttäuschung für mich. Die meiste Zeit habe ich mich ziemlich gelangweilt und war sehr froh, dass das Buch nur rund 280 Seiten hat.

Eine Leseempfehlung gibt es daher von mit leider nicht.