Rezension

interessante Welt

Atlantia - Ally Condie

Atlantia
von Ally Condie

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhaltlich möchte ich gar nicht zu viel verraten, da es gerade bei dieser Welt bzw. dieser Geschichte schön ist völlig unvoreingenommen hineinzugehen. Der Weltaufbau ist interessant und wartet im Laufe des Romans mit einigen Überraschungen auf. Außerdem wird die Welt erst nach und nach erklärt, man entdeckt sie sozusagen in dem man die Protagonistin begleitet. Rio lebt in Atlantia, einer Stadt unter Wasser. Sie wurde aus bestimmten Gründen erschaffen und es gibt auch noch ein Leben an der Oberfläche. Die Beziehung zwischen diesen beiden Welten spielt die entscheidende Rolle im Buch. Wie schon in der kurzen Inhaltsangabe verraten wird, hat Rio eine Schwester und diese ist an Land. Auch das ist ein entscheidender Punkt im Buch. Es gibt viele Geheimnisse oder zumindest viele Dinge, die einem Rätsel aufgeben und man sie unbedingt herausfinden möchte. Das hält einen die ganze Zeit an den Plot gefesselt. Lediglich in der Mitte des Buches gab es ein paar Seiten, die etwas langatmig waren. Vor allem da sich da die Protagonistin mit etwas aufhält, dass ich eher unnötig und wenig nachvollziehbar empfand. Der Fantasyanteil ist wirklich schön zu lesen, ohne das er zu abgefahren wird. Es ist eine schöne Mischung aus Dystopie und Fantasy. Rio ist nicht ganz menschlich und hat bestimmte Fähigkeiten, die ich hier nicht verraten möchte. Sie spielen eigentlich auch keine allzu große Rolle, sondern eher die Fähigkeiten anderer Wesen, wie sie eine ist. Das Ende war leider etwas überstürzt und wenig nachvollziehbar. Hier löste sich alles zu leicht auf und ergab für mich nur wenig Sinn. Daher auch der Punktabzug.

 

Die Charaktere sind interessant. Allerdings spielen wirklich nur wenige Charaktere eine wichtige Rolle. Rio ist eine Heldin, die ich sehr gern auf ihrem Weg begleitet habe. Ihren Wunsch herauszufinden, warum ihre Schwester gegangen ist und sie wiederzusehen, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich konnte ihre Verzweiflung richtig spüren. True ist der typische liebe Junge von nebenan und ein toller Begleiter für Rio in der Geschichte. Zwischen den beiden entsteht eine leichte Liebesgeschichte, aber sie dominiert das ganze auf keinen Fall. Alle anderen Charaktere spielen eine sehr kleine Rolle. Lediglich Rios Tante lernt man näher kennen, aber sie gibt einem im ganzen Buch so viele Rätsel auf, dass man sich nicht so richtig auf sie einlassen konnte. Das Buch lebt einfach von Rio und ihren Gedanken. Es ist eine eher ruhige, nachdenkliche Geschichte.

 

Der Schreibstil ist wieder typisch Ally Condie. Ich mag sonst die Gegenwartsform ja nicht, aber hier passt es genauso wie schon in der Cassia&Ky Reihe der Autorin. Man liest das ganze ja aus der Ich-Perspektive von Rio und ihre Gedanken und Gefühle kommen daher noch viel besser herüber als es bei einer Schilderung aus der dritten Person heraus möglich wäre.

 

Ich empfand das Buch als spannend, da man hinter die vielen Geheimnisse und Ungereimtheiten kommen wollte und sich diese wirklich über das ganze Buch zogen. Ich war auch das ein oder andere mal überrascht. Action gibt es allerdings nicht. In der Mitte des Buches sollte wohl eine Art Action aufkommen. Dort zieht Rio etwas groß auf und kann damit angeblich viele Menschen begeistern. Ich empfand das allerdings eher als albern und kann mir nicht vorstellen, dass dies wirklich diese Wirkung auf die Bewohner Atlantias hatte. Ansonsten ist das Buch nicht actionreich sondern regt eher zum nachdenken und miträtseln an.

 

Emotional hat mich das ganze sehr angesprochen. Gerade durch den Schreibstil fühlt man sich der Protagonistin noch näher und fühlt mit ihr mit.

 

 

Grundidee 4/5

Schreibstil 4,5/5

Spannung 4,5/5

Emotionen 4,5/5

Charaktere 4/5

Liebesgeschichte 4/5

 

*Fazit:*

4,4 von 5 Sternen

Endlich mal ein Einzelband. Das Buch war mitreißend und spannend, aber grundsätzlich eher ruhig. Das gefiel mir sehr. Rio ist ein sympathischer Charakter und es macht Spaß sie bei ihrem 'Abenteuer' zu begleiten. Die Welt war interessant und barg die ein oder andere Überraschung. Lediglich das Ende fand ich etwas überstürzt und zu einfach gelöst.