Leserunde

Leserunde zu „Das Damengambit" (Walter Tevis)

Das Damengambit -

Das Damengambit
von Walter Tevis

Bewerbungsphase: 13.05. - 27.05.

Beginn der Leserunde: 03.06. (Ende: 24.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Leseexemplare von „Das Damengambit" (Walter Tevis) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.

ÜBER DEN AUTOR:

Walter Tevis (1928–1984) studierte nach seinem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Er ist der Autor von sechs Romanen, von denen mehrere hochkarätig verfilmt wurden (›Die Haie der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise, ›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie). Nach dem weltweiten Erfolg der Netflix-Serie ›Das Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.

26.06.2021

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
medsidestories kommentierte am 17. Juni 2021 um 16:29

Glaube auch, dass Benny Beth nochmal auf ein ganz neues Niveau gehoben hat! Beth war vorher mehr eine rauschhafte Spielerin, jetzt ist sie auch Strategin und damit doppelt gefährlich!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 16:56

Mich berührt, wie allein das Mädel ist. Und dass sie keine Familie und keine wirklichen Freunde hat. Liebesbeziehungen, aber die sind auch nicht so richtig gut für sie. Eigentlich sind es Schachbeziehungen mit Sex. Keiner kommt ihr richtig nahe außer es geht über das Schach. Und ihr Umgang mit Suchtmitteln wird immer beängstigender.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
vielleser18 kommentierte am 21. Juni 2021 um 16:30

Ja, das alleine sein und keinen zu haben, der einem richtig nahe steht, das fehlte Beth von Anfang an. Anscheinend waren ja auch die ersten acht Jahre mit der leiblichen Mutter nicht der Himmel, sondern auch hier gab es Probleme. Die Jahre im Waisenhaus haben dazu beigetragen, dass Beth sehr verschlossen ist und eher in ihrer eigenen Welt lebt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:27

Wow, was für ein Start ins Buch. Ich bereue sofort, dass ich mir so viel Zeit gelassen habe, anzufangen.
Ich mag die Einteilung der Kapitel und die vielen Sternchen dazwischen. Man kann kurz innehalten, ohne den Punkt fürs Weiterlesen zu verlieren und sich dann wieder ganz der rasanten Handlung hingeben. Die Sprache ist locker, sehr kurzweilig, schreckt vor Schimpfwörtern nicht zurück. Das ist ja auch in der echten Jugendsprache so.

Beth hat mich das erste Mal beeindruckt, als sie mit den Pillen experimentiert und für sich eine bedarfsgerechte Einnahme als beste Version herausfindet. Sie ist erst acht. Das hätte ich mir im Leben nicht getraut. Natürlich machen die Pillen süchtig und sind nicht gut für Beth, aber allein auf den Gedanken zu kommen, finde ich bemerkenswert.

Begeistern tut mich auch ihr fotografisches Gedächtnis, das Schachbrett mit den Figuren darauf und wie sie die Züge ihrer Gegner vorhersieht. Interessant auch ihre Konzentrationsfähigkeit. Gefühlschaos und körperliche Schmerzen schiebt sie einfach beiseite, teilweise sogar ohne Pille. Das lässt mich hoffen, dass Beth am Ende auch ohne die grünen Dinger klarkommen kann. Mal sehen.

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
lillywunder kommentierte am 14. Juni 2021 um 19:57

Ihr Vorstellungsvermögen, dass sie sich mehrere Bretter gleichzeitig vorstellen kann und die Züge der einzelnen Spiele planen kann, das hat mich auch einfach umgehauen...

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
dj79 kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:32

Lasst Eich dieses Zitat von S. 80 unten mal auf der Zunge zergehen:

"Mr. Wheatley hatte sie schweigend nach Lexington gefahren und war sofort ins Obergeschoss gegangen. Nach ein paar Minuten kam er mit einem Koffer herunter, küsste Mr. Wheatley flüchtig auf die Wange, nickte Beth zu und verließ das Haus."

Ich frage mich, wie Mr. Wheatley das geschafft hat? Ein lustiger Vertipper ;)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Magnolia-sieben kommentierte am 13. Juni 2021 um 22:43

Lach... Ich hab mir diese Stelle nochmal gesucht. Naja - Mr. Wheatley hat wohl ausschließlich sich selbst geliebt ;) 

Thema: Deine Meinung zum Buch
PeWie kommentierte am 13. Juni 2021 um 23:08

Ich war begeistert von dem Buch.

https://wasliestdu.de/rezension/schach-1

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Greta Siwula kommentierte am 14. Juni 2021 um 12:46

Also mir hat der erste Abschnitt super gefallen und wir ihr schon gesagt habt, finde ich es gut, dass die Kapitel nochmal so eingeteilt sind. Das lässt sich leicht lesen. Insgesamt bin ich noch nicht so in den Bann gezogen, aber das kommt hoffentlich noch. Mir ist aufgefallen, dass sich der Schreibstil mit Beth entwickelt. Am Anfang ist er sehr sprunghaft und emotionsbetont und wird immer "erwachsener"

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Lenchen2707 kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:07

Jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Morgenschnecke kommentierte am 14. Juni 2021 um 22:16

Beth gilt nun nicht mehr als ein Wunderkind, diese Entwicklung finde ich ganz interessant. Sie muss nun einsehen, dass es durchaus harte Gegner gibt und sie nicht jeden mühelos wegfegen kann. Aber sie lernt schnell und hat, trotz Alkohol und Pillen den Ehrgeiz besser zu werden.

Den extremen Bierkonsum finde ich wirklich befremdlich, ich verstehe einfach nicht was es ihr bringt. Bis auf die Szene im Haus, in der sie einsieht, daß sie jetzt ganz alleine ist, sich einsam fühlt und komplett ab- oder ausschalten will. Der Wechsel zurück zum Schachgenie geschieht mühelos, eine wirklich extreme Persönlichkeit.

Sie saugt das Schachwissen auf und wenn jemand ihr nichts mehr beibringen kann, zieht sie weiter und sucht nach der nächsten Wissensquelle.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
lillywunder kommentierte am 17. Juni 2021 um 22:44

Interessant fand ich auch die Szene, in der sie selbst gegen ein solches Wunderkind spielt und plötzlich merkt, wie sich das anfühlt..

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:02

Alkohol ist eine Droge, die einem sowohl Sicherheit und Leichtigkeit gibt, also auch Ängste und Sorgen verwischen lässt. Beth kann mit all diesen inneren Gefühlen nicht umgehen. Es sind für sie Unruhezustände. Ich nehme das wie ein leichtes Aspergersyndrom. Sie fühlt sich überfordert und durch die Pillen wird sie gedämpft und der Alkohol macht ähnliches mit ihr. Außerdem wird man von beidem schnell süchtig und dann fragt man nicht mehr, was einem das bringt, sondern man kann nicht mehr anders.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Greta Siwula kommentierte am 15. Juni 2021 um 14:51

Die Entwicklung im Schach ist wirklich sehr gut beschrieben! Ich finde es interessant, wie sie sich damit auseinandersetzt und sich auch teilweise von den Pillen und dem Alkohol fernhält.

Die Beziehung zwischen ihr und Mrs. Wheatley kann ich nicht einschätzen. Von außen her habe ich das Gefühl, dass sie eigentlich nicht sehr gut ust, aber wie Beth von ihr redet, haben sie wohl doch ein engeres Verhältnis.

Jetzt gehts ins Finale und danach sehe ich mir die Serie an!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 01:39

Ich finde es auch gut, dass ihre Sucht ebenfalls ihre Höhen und Tiefen hat, ich kenne mich damit nicht wirklich aus, aber wie auch im Leben, halte ich es für realistisch. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Greta Siwula kommentierte am 17. Juni 2021 um 07:28

Da stimme ich dir zu, es ist sehr nachvollziehbar und das macht es so gut.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
labbelman kommentierte am 17. Juni 2021 um 09:35

Ich glaube auch, dass das Suchtverhalten sehr real beschrieben ist. Beth verhält sich in dem Punkt auch deutlich erwachsener und kontrollierter als ihre Adoptivmutter. Und mal ehrlich: wenn man unter solchem Leistungsdruck steht wie sie, dann kann ich das sogar nachvollziehen, dass man Hilfe in solchen Mitteln sucht...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 20:22

Das stimmt in bestimmten Sport/Freizeit Bereichen ist das heute ja ebenfalls noch oft der Fall. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 16:57

Es gibt ja das Krankheitsbild "Quartalssäufer". Daran erinnert sie mich. Sie kann lange ohne Leben aber dann kommt es wieder zu Exzessen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 19. Juni 2021 um 18:07

Ja das stimmt mich hat es ein wenig an Frustfressen erinnert.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Morgenschnecke kommentierte am 20. Juni 2021 um 11:46

Ja, ich musste auch an die sog. funktionierenden Alkoholiker denken.
Nach außen scheint alles in Ordnung, deswegen fällt die Sucht auch nicht auf. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
lillywunder kommentierte am 20. Juni 2021 um 16:20

Ich finde es irgendwie krass, wie Beth ihre Pilleneinnahme reguliert, also wie sie da je nach Situation mal 2 und mal 5 Pillen einnimmt und sich dann wieder zwingt, es ohne Pille durch die Nacht zu schaffen, quasi als Expertin ihrer eigenen Sucht und ihres Körpers...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 20. Juni 2021 um 22:48

Selbst in ihrer Sucht versucht sie irgendwie noch die Kontrolle zu bekommen. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
xx_yy kommentierte am 15. Juni 2021 um 20:33

Ich möchte gar nicht so viel zum ersten Abschnitt hier schreiben, weil ich unbedingt weiterlesen möchte.
Beth ist eine wirklich unglaubliche Protagonistin. Zu was sie in so jungen Alter fähig ist, ist wirklich faszinierend. Die Zeit im Waisenhaus war für sie wahrlich nicht leicht und doch hat sie etwas gefunden, was ihr Freude macht. Jolene ist ihr ja gegen Ende hin doch wirklich etwas wie eine Freundin geworden - wobei ich den Zwischenfall in der Nacht bewusst ignoriere.
Die Art, wie in dem Buch Beth's anbahnende Sucht nach Beruhigungsmitteln dargestellt wird, finde ich persönlich wirklich gut. Man merkt richtig, dass ihr diese Abhängigkeit gar nicht bewusst ist, aber man versteht auch die Gründe, weshalb sie die Pillen nimmt.
Mrs. Wheatley finde ich bis jetzt noch etwas komisch wenn ich ehrlich bin. Ich frage mich die ganze Zeit, wo ihr Mann ist, warum er sie irgendwie nie meldet und warum sie Beth überhaupt adoptiert hat, denn so wie es aussieht, haben sie ja nicht allzu viel Geld. Das Ganze ist mir noch etwas unschlüssig, aber dennoch freut es mich für Beth, dass sie so nun wieder die Möglichkeit hat, Schach zu spielen.

Ansonsten wollte ich noch anmerken, dass ich es faszinierend finde, wie leicht es mir fällt bei den Schachszenen dabei zu bleiben. Ich versteh zwar nicht wirklich warum genau welcher Zug gemacht wird oder was die einzelnen Situationen zu bedeuten haben. Dennoch finde ich diese Szenen wirklich unglaublich spannend. Und das muss was heißen, schließlich habe ich keinen Plan von Schach und finde es eigentlich super langweilig.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
PeWie kommentierte am 15. Juni 2021 um 22:05

Ich denke deshalb finden wir alle das Buch gut. Jedenfalls diejenigen die hier geschrieben haben. Der Autor  hat in einer Art und Weise geschrieben die mich in den Bann gezogen hat. Die Filme aufgrund seiner anderen Bücher habe ich gesehen und fand sie sehr spannend. Er war ein herausragender Schriftsteller wenn auch die Filme die auf seine Bücher basieren von vielen Menschen als gut befunden werden.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Lenchen2707 kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:06

Ich finde Schach zwar a sich spannend, dachte aber auch, dass meine Konzentration bei den genauen Szenen mit vielen Details aussteigt. Tatsächlich habe ich es aber genossen ;)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Claudia Si kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:03

Entschuldigt, ich wollte mal in die Leserunde reinstöbern und bin versehentlich auf den Beitragbutton gekommen. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Lenchen2707 kommentierte am 16. Juni 2021 um 01:05

Heute bin ich ebenfalls mit dem ersten Abschnitt fertig geworden.

Bis jetzt gefällt er mir wahnsinnig gut. Ich habe mir zuerst sorgen gemacht, da ich normalerweise immer zuerst das Buch lese und dann die Serie schaue. Da die Serie aber faste1 zu 1 das Buch bloß in aufgeführter From ist, finde ich das die Reihenfolge so fast besser ist. Denn jetzt habe ich zu den visuellen Bildern der Serie auch noch genaue Gefühlsbeschreibungen und Schach Innsichten. Viele Sachen kamen nämlich in der Serie nicht allzu deutlich rüber und dafür ist das Buch jetzt wirklich super geeignet.

Der Schreibstil gefällt mir überraschend gut, normalerweise habe ich lieber die Ich-Perspektive, doch hier passt der Er- Erzähler sehr gut ins Geschehen. Die kurzen Abschnitte machen die Szenen immer bedeutungsvoller und man kann sich das Gelesene noch einmal durch den Kopf gehen lassen, das gefällt mir. Allerdings muss ich sagen, dass das Buch kurz davor steht, dass dies nicht so bleibt, denn wenn alle Szenen sehr  kurz gehalten werden fehlt eben leider der Effekt.

Ich bin mit Beth in die Welt des Schachs eingetauct und auch wenn ich nicht wirklich viel von den Begriffen oder Spielzügen verstehe, gefallen sie mir dennoch. Das Feeling is einfach hautnah und man kann sich kaum losreissen. Durch ihren außergewöhnlchen stillen und phänomenalen Charakter sticht Beth auf jeden Fall aus der Mege heraus. Sie lässt sich selbst von dem ständigen Druck der anderen nicht unterkriegen seien es die Schüler an der Schule oder sogar Jolene. Von der ich diese raue, gemeine Art gar nicht kenne. 

Ich bin gespannt, wie es auch im familiären Sinne weitergeht, denn Mrs. Wheatley scheint auch mehr als genug Probleme zu haben und ich denke die Beiden sind sich unfassbar ähnlich. Ich bin gespannt, wie das sich auf ihre Beziehung auswirkt. 

Außerdem hat es mich gefreut Charaktere wie Townes wiederzusehen ;)

Bis Bald! 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
milkshake kommentierte am 16. Juni 2021 um 14:14

Mir ist im zweiten Abschnitt besonders aufgefallen (und das wurde später nochmal explizit gesagt), dass die Rollen von Beth und Alma vertauscht sind. Beth ist die Erwachsene, die sich kümmert und das scheint ihr auch sehr zu gefallen und tatsächlich beobachtet man so ein Muster recht häufig bei Kindern/Jugendlichen, die früh erwachsen werden mussten. Ich finde das aber insofern nicht bedenklich, als dass sowohl Beth und Alma etwas davon haben, denn die Beziehung basiert eher auf Geben und Nehmen und einer oberflächlichen Sympathie, nicht aber auf persönlicher Wertschätzung. Aber dennoch profitieren beide davon, sind weniger einsam. Im ersten Moment ist es natürlich unfassbar, wie sehr Mrs. Wheatley Beth ausnutzt, aber da Beth sich gern dazu bereit erklärt hat, ihr "Provsision" (!) zu zahlen und somit auch  wieder über diesen Teil ihres Lebens die Kontrolle hat, nimmt das dem Ganzen ein wenig das Absurde. 

Da wir Leser Beth nie so gänzlich nah kamen, fand ich es sehr schön zu lesen, dass ihr die Beziehung zu Mr. Shaibel anscheinend wirklich etwa bedeutet hat. Denn als sie den Zeitungsartikel über sich liest und ihren ersten Schachtrainer mit keinem Wort erwähnt sieht, ist sie damit überhaupt nicht einverstanden. Das ist nur eine winzige Information, die man leicht überlesen kann, war für mich aber dennoch bedeutsam. 

Was mir außerdem positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass dem Autor sehr wichtig war darauf zu beharren, dass es keine Rolle spielen sollte, dass Beth weiblich ist. Gerade zur heutigen Zeit, in der der Feminismus eine riesen Trendwelle ausgelöst hat (und sich manchmal selber aus den Augen verliert), ist es doch einfach schön zu lesen, dass das auch damals Vorausdenkende gab. Das gleiche fiel mir in Bezug auf Jolene auf. Jolene ist hier kein Mittel zum Zweck, um über Rassismus aufzuklären, im Gegenteil. Ihre Hautfarbe spielt überhaupt keine Rolle und sie wird nicht als typisches Opfer inszeniert, sondern verkörpert für Beth das Ideal einer emanzipierten und schönen jungen Frau. Hut ab dafür!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Magnolia-sieben kommentierte am 16. Juni 2021 um 21:44

"sehr schön zu lesen, dass ihr die Beziehung zu Mr. Shaibel anscheinend wirklich etwa bedeutet hat. Denn als sie den Zeitungsartikel über sich liest und ihren ersten Schachtrainer mit keinem Wort erwähnt sieht, ist sie damit überhaupt nicht einverstanden. Das ist nur eine winzige Information, die man leicht überlesen kann, war für mich aber dennoch bedeutsam."

Den gleichen Gedanken hatte ich auch beim Lesen, da war mir Beth sehr sympathisch. Ich mag sie sowieso und das, was sie aus sich gemacht hat. Sie ist sehr intelligent und bis aufs Äußerste zielstrebig.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 01:38

Ja, in der Serie ist ihre Beziehung zu Mr Shaibel noch ein wenig mehr ausgeführt. Aber ich bin mir sicher, dass da noch eine Szene kommt, wo auch das Buch noch Punkten kann.

Ihre formelle Art gefällt mir irgendwie auch gut. Es erinnert mich schon ein wenig an Alma was das strategisch denken angeht und so weiter. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Morgenschnecke kommentierte am 17. Juni 2021 um 08:59

Was mir außerdem positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass dem Autor sehr wichtig war darauf zu beharren, dass es keine Rolle spielen sollte, dass Beth weiblich ist.

Für die Schachspieler spielt es keine große Rolle, eher für die aussen Stehenden. Die Reporterin wollte unbedingt darauf ihren Artikel aufbauen. Das ist ja sogar Beth selbst aufgefallen. Ich fand es gut, daß der Autor das noch so betont hat. Beth findet es nicht wichtig, ihre Gegner auch nicht, aber andere wollen daraus eine Geschichte machen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
labbelman kommentierte am 17. Juni 2021 um 09:32

Ich glaube die Journalistin wollte Beth da wieder in typische Klischeerollen stecken. Das passt nicht zu einer jungen Frau und wenn sie es dann doch macht, dann kann es nur daran liegen, dass sie an den jungen Männern interessiert ist.

Ich finde es wirklich richtig gut wie der Autor das verpackt hat. Ich nehme teilweise gar nicht wahr, was Beth für ein Geschlecht hat, auch bei den anderen Spielern nicht. Da kommt es eher auf die Leistung an.

Alles sehr modern, wo der Autor ja bereits seit Jahren tot ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 16:58

Es kommt gut durch, wie die Zeit damals war, was die Gesellschaft für Probleme mit intelligenten Frauen hatte. Da hat sich ja Gott sei Dank etwas getan seitdem.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
lillywunder kommentierte am 17. Juni 2021 um 22:49

Das stimmt, dieser Gedanke "ihr bewundert mich nur, weil ich ein Mädchen bin und das kann" ist mir auch positiv aufgefallen, mit Jolene hast du auch recht...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Greta Siwula kommentierte am 16. Juni 2021 um 15:53

Wow, der letzte Abschnitt ist wirklich nochmal sehr emotional und eine spannende Achterbahnfahrt!

Dass Beth so richtig abstürzt, finde ich schade, als ihre Freundin und weil ich sie wirklich mag aber als Leserin ist das genau der Input der noch mehr thematisiert werden sollte! Auch ihr Weg aus der Sucht und ihre Konsequenz finde ich sehr bestrebenswert und toll geschrieben.

Insgesamt gefällt mir das Ende gut auch der Zwiespalt zwischen dem Remis und dem Risiko war super beschrieben!

Die letzte Szene im Park ist wirklich ein perfektes Ende, obwohl ich eigentlich noch nicht bereit war Beth gehen zu lassen. Ich hätte gerne noch mehr mit ihr erlebt!

Naja, dann muss ich jetzt wohl mal die Serie gucken.

Insgesamt ein wirklich tolles Buch und danke, dass ich dabei sein durfte.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 20:14

Die Serie kann ich wirklich nur empfehlen, vor allem wenn dir das Buch gefallen hat, denn sie ist fast 1 zu 1 die visuelle Form davon. Ich war selber perplex wie stark sich uch und Serie ähneln.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Iokaste14 kommentierte am 19. Juni 2021 um 11:02

Wie war es denn für dich, das Buch zu lesen, da du die Serie schon kanntest? Ich war nämlich ein bisschen enttäuscht, ich habe die Serie schon mehrmals durchgesehen, weil sie mir auch unglaublich gut gefallen hat. Da Verfilmungen ja meist etwas schlechter geraten als die Vorlage, habe ich mir vom Roman sehr viel erwartet, aber das Leseerlebnis war natürlich dann sehr schlicht, fast ein bisschen langweilig...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 19. Juni 2021 um 18:10

An manchen Szenen hat es mich tatsächlich auch etwas genervt, dass alles tatsächlich fast 1 zu 1 die selbe Handlung war, aber für Leute die zuerst das Buch gelesen haben, wird es sicherlich toll sein.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:11

Ehrlich? Deine Wahrnehmung verwundert mich total. Ich habe die Serie auch schoin vor dem Buch gesehen. Zwar nicht mehrmals, aber es ist noch nicht allzu lange her. Und ich habe das Buch unglaublich genossen! Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, es war das beste Buch, das ich 2021 gelesen habe. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:24

Na klar das Buch ist toll genau wie die Serie, aber manchmal waren es eben auch Szenen, die ich immer noch in und auswendig kannte und ich bin normalerweise auch nicht der Typ, der Bücher mehrmals liest. Ich weiß auch nicht ich denke ich mag einfach neue erfrischende Sachen besser. 
Das heißt aber keinesfalls, dass ich das Buch deshalb nicht genossen habe. Im Gegenteil es war ein 5 Sterne Buch für mich und ich werde es auch defintiv weiterempfehlen, nur bin ich eben der Meinung, dass man zuerst das Buch lesen sollte (so mache ich es ja eigentlich normalerweise auch). 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Juni 2021 um 22:51

Ich finde auch, dass diese letzte Szene diese perfekte Geschichte nochmal abgerundet hat. Das Sahnehäubchen oben drauf. Alles andere wäre zuviel gewesen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
xx_yy kommentierte am 16. Juni 2021 um 21:00

Mir gefällt das Buch wirklich immer besser. Beth's Fortschritte sind weiterhin faszinierend. Man merkt richtig, dass sie jetzt viel ernster und seriöser an alles rangeht, was mir in ihrer Entwicklung sehr gut gefallen hat.

Mrs. Wheatley's Tod kam für mich ehrlich gesagt etwas unerwartet. Ich habe zwar bemerkt, dass es ihr offensichtlich schlechter geht, jedoch hätte ich nicht direkt damit gerechnet, dass sie stirbt. Jedoch gibt das Beth so natürlich noch mehr Freiheiten auch in Bezug auf ihre Schach-Karriere. Was ich an der Sache am traurigsten fand, war vermutlich Mr. Wheatley's kühle Reaktion. Es war ja schon klar, dass die Ehe der beiden nicht wirklich das war, was wir eine Ehe bezeichnen würden, dennoch wsr ich über das wenige Mitgefühl ein bisschen enttäuscht.

Die Beziehung zwischen Beth und Benny finde ich bis jetzt noch nicht ganz klar. Auf der einen Seite sind sie so distanziert und dann wiederum sind sie doch so eng miteinander. Ich weiß nicht genau, was seine Absichten sind bzw. welche Vorteile er sich durch die Freundschaft mit Beth und seine Hilfe beim Trainieren erhofft.

Nichtsdestotrotz bin ich sehr gespannt darauf, wie das nächste Aufeinandertreffen von Beth und Borgov enden wird.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
dj79 kommentierte am 16. Juni 2021 um 21:45

Ich empfinde sowohl Benny als auch Bethh als Nerds. Beide sind eigentlich Einzelgänger, können sich nicht so richtig binden und echtes Vertrauen fassen. Wenn Beth auf eine Stellung blickt, kommt es mir so vor, als würde sie einen halbwegs bekannten Weg abschreiten, den sie als Ganzes nur so ungefähr kennt, aber wo sie viele markante Punkte kennt, von denen sie zum nächsten Punkt kommt. Es ist, als würde Beth in eine andere Welt abtauchen und die reale Welt würde von ihr ausgeblendet werden.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 01:35

Ich glaube das Beth und Benny selber nicht so recht wissen, was sie da tun. Neben all der Kontrolle die sie im Schach haben ist das doch eine der wenigen Sachen die sie eben nicht so wirklich kontrollieren und durchplanen können. Es fehlt ihnen schwer nur auf die Gefühle zu hören und dennoch glaube ich, dass es ihnen teilweise ebenfalls den Kick gibt, wie auch Schach es tut. Aber da ist eben doch noch diese bestehende Bindungsangst bei ihnen beiden, die man ja auch schon durch ihre kühle Art vermuten konnte.. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
dj79 kommentierte am 16. Juni 2021 um 21:59

Es geht auf gleichem Niveau weiter wie im ersten Leseabschnitt, Respekt, nach diesem Wahnsinnsstart hatte ich schon fast mit einem leichten Hänger erwartet.

Beth Umgang mit Pillen, Alkohol, Joints und mit Sex wirkt noch sehr experimentierfreudig, wenig erwachsen. Sie wirkt hier irgendwie sorglos, sämtliche Gefahren ignorierend. Erwachsener empfinde ich Beth beim Schach. Im Verlauf sieht sie ein, dass sie nicht in jeder Liga mit ihrem Drauf-los-Spielen gewinnen kann. Erstaunlich, dass sie sich von Benny helfen lässt.

Genau den gleichen Erkenntnisgewinn wie Beth hatte ich (natürlich aus einer niedrigeren Ausgangsbasis heraus) hinsichtlich der Vorbereitung auf Tourniere. Auch bei einem Mega-Talent kommt das Gewinnen nicht von allein. Es braucht Vorbereitung und Übung, und dabei ein effizientes Vorgehen. Schließlich muss das geübt werden, was noch nicht beherrscht wird. Blauäugig war ich nicht von so viel "Arbeit" ausgegangen.

Nun bin ich gespannt wie es ausgeht. Wird sie gegen die Russen gewinnen? Wie verkraftet sie eine eventuelle Niederlage? Es wäre mir übrigens durchaus recht, wenn Beth von den Pillen und vom Alkohol loskommt.

 

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 01:32

Das stimmt, es kommt einem vor als würde sie im restlichen Leben eher noch im Teenager Alter sein und sorglos drauf los leben. Im Schach jedoch merkt man, dass sie sich weiternetwickelt. Ich denke weil ihre Konzentration so sehr auf dem Spiel liegt, ist es ihr bei diesem Tunnelblick fast gar nicht möglich etwas anderes noch vollends wahrzunehmen, vor allem da sie ja fast nur beim Schachspielen wirklich nüchtern und nicht von Pillen oder Alkohol vernebelt ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 01:30

Auch der zweite Abschnitt liest sich einfach schnell und spannend. Bei jedem Turnier war ich aufs Neue voll mit dabei und habe mir nur zu gerne die Beschreibungen durchgelesen, obwohl ich nur selten etwas verstanden habe. 

Am Anfang wird schon klar, dass Alma das Schach spielen eigentlich nur des Gewinnes halber schätzt, aber man muss eben auch sagen, dass sie das Geld eben braucht und sie ist eigentlich genau so verloren wie Beth. Für die Zeit in der das Buch spielt ist sie dennoch eine sehr kluge und strategisch denkende Persönlichkeit, die wirklich abgesehen von ihrem Alkoholkonsum, als ein gutes Vorbild denken kan. Als sie krank wurde, merkte man auch, dass es zwar keine wirklich starke Mutter-Tochter Liebe gibt, aber dennoch herrscht eine gewisse Verbindung zwischen Beth und ihr. 

In diesem Abschnitt geriet auch das "Liebes" drama voll in Fahrt. Ich bin gespannt, ich fand es gut, dass die Szene in Townes Hotelzimmer hier leich abgeändert war, denn sonst entspricht die Serie ja schon verblüffend dem Buch. Über Beltik habe ich mich ebenfalls gefreut, er ist eben ein freundlicher Mensch, der aber am Schluss eben doch Probleme damit hatte, dasss Beth ihn nur so abzog. Perfekt für Beth ist eben wirklich ein Mann wie Benny.. Er hat sein Leben ebenfalls dem Schach verschrieben und er bringt auf jeden Fall überraschend viele Emotionen in ihr zum überlaufen. Wo sie sonst eher gefühlskalt und nüchtern handelt, empfindet sie hier wirkliche Wut und vielleicht auch ein bisschen mehr ;). Ich bin gespannt, wie ihre Beziehung sich im Buch entwickelt, denn Bennys direkte Art was den Alkohol betrifft, ist das was Beth braucht. Sie möchte es vielleicht nicht aber sie hat es nötig. 

Ihre Sucht wurde auch wirklich authentisch geschrieben. Der eigentliche Wechsel von Pillen auf Alkohol dann kamen eben aber doch die Pillen wieder zurück und so weiter und so fort. Ich denke, dass bald die Konfrontation kommen wird, denn es wird noch richtig ausarten. Dieses Suchtverhalten passt aber allgemein extrem zu ihr auch beim Blitzschach gegen Benny fällt ihre krank ehrgeizige und süchtige Art auf. 

Ich kann auch verstehen, dass es sie stört das ihr Geschlecht mehr im Vordergrund steht, als ihre Schapartien, ich denke aber, dass das auch mehr über die Seriösität über die Zeitung aussagt, als über die Ihre. Ich denke, dass die Zeitschriften, die wirklich von Schachspielern gelesen werden da hoffentlich auch sachlicher vorgehen, wie zum Beispeil Townes, auf den wir sciherlich noch einmal treffen werden.

Ich bin schon gespannt auf das Borgov Spiel und wie es mit Benny weitergeht. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
labbelman kommentierte am 17. Juni 2021 um 09:27

Ich bin einfach hin und weg von diesem Buch, anders kann ich es nicht ausdrücken.

Also mir gefällt richtig gut wie Adoptivmutter und Beth zusammenfinden, sie sind ein richtig gutes Team. Die Turniere lesen sich immer spannender.

Obwohl Beth noch nicht volljährig ist, fühlt sich ihr Verhalten so erwachsen an. Sie ist eigentlich bald reifer als ihre Adoptivmutter.

Der Alkohol- und Pillenkonsum gibt mir weiterhin zu denken. Das kann nicht gut ausgehen.

Ihre Wertungszahl im Schach ist echt heftig. Sie hat alles schneller erreicht als man es ihr prophezeit hat.

Die Liebelei zwischen dem Mexikaner und Mrs Wheatley hat sie etwas abgelenkt, aber mir war von Anfang an klar, dass das nur von kurzer Dauer sein wird.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
medsidestories kommentierte am 17. Juni 2021 um 16:36

Ich bin nach wie vor so verliebt in diese Geschichte und in Beth als Protagonistin! Ich hatte bereits die Serie gesehen und trotzdem wird es in dem Buch nie langweilig. Ich bin fasziniert davon, wie es der Autor schafft die Schachspiele so spannend zu beschreiben. Als würde es sich um eine Mischung aus Kriegsschlacht und Tanz  handeln. Wahnsinnig besonders ist das. 
Mein Highlight der Geschichte ist die Mutter-Tochter-Beziehung von Beth und Mrs. Wheatley, die ich auf so vielen Ebenen außergewöhnlich finde. Es werden zwei Frauen gezeigt, die so angeschlagen sind, in einer so frauenfeindlichen Zeit und die sich trotzdem irgendwie gemeinsam durchkämpfen. Das finde ich unglaublich schön zu lesen. Dabei ist ihre Zuneigung zueinander immer unter der Oberfläche, aber eben doch in einzelnen Gesten und Worten greifbar. Auf absurde Weise glaube ich, dass die eine tatsächlich das ist, was die andere gebraucht hat. Mrs. Wheatley hätte kein weniger unabhängiges Kind als Beth betreuen können. Und Beth hätte niemanden ausgehalten, der versucht hätte, sie anders zu formen oder einzuschränken. Dass Beth durch die Verhaltensweisen von Mrs. Wheatley tiefer in die Sucht rutscht, ist natürlich die tragische Seite davon.

Ich bin - wie schon betont - ganz und gar begeistert und mit Haut und Haaren Team Beth!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
lillywunder kommentierte am 20. Juni 2021 um 16:48

Ich bin fasziniert davon, wie es der Autor schafft die Schachspiele so spannend zu beschreiben. Als würde es sich um eine Mischung aus Kriegsschlacht und Tanz  handeln. Wahnsinnig besonders ist das. 

Oh ja, das stimmt! Auf der einen Seite die Macht, die Kraftlinien der Figuren und tödliche Züge, auf der anderen Seite diese Ästhetik des Spiels...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
vielleser18 kommentierte am 21. Juni 2021 um 16:35

Der Roman ist wirklich ein Lesehighlight - dass es nicht schon viel früher entdeckt wurde.
 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 17. Juni 2021 um 20:13

Ehrlich gesgt muss ich gestehen, dass es in der Mitte des letzten Abschnitts meiner Meinung nach eine kleine Flaute gab. Irgendwie zog sich alles. Das wurde aber wieder gut gerettet durch viele Ereignisse.

Mr. Shaibels Tod war für mich ja nichts Neues aber trotzdem frage ich mich jedes Mal, warum sie ihn nicht einmal besucht oder geschrieben hat. Vor allem, da er wohl ein großer Fan on ihr war, tut es besonders weh. Ich meine immerhin, dass er sie erst zum Schach gebracht hat und das war doch eine der wenigen Sachen, die sie nicht VOLLENDS allein lernen musste. Auch wenn er eher der stille Typ war, hat er sie doch unterstützt. Ehrlich gesagt fand ich seinen Tod fast berührender als Mrs. Wheatleys. Es hat mich gewundert, dass außer ein paar Tränen auch dieser keine allzu große Reaktion vaus Beth hervorrufen konnte. Andererseits, ist das aber eben auch typisch sie. 

Das Schachtunier in Paris hat sie wirklich zerstört. Deshalb finde ich es umso schöner wie ihr Spiel mit Borgov endet. Denn das gibt ihr wirklich einen guten grund so ehrfürchtig zu ihm auzublicken. er hat seine Niederlage wie ein wahrer Gewinner hingenommen und ich denke seine Anerkennung bedeutet Beth mehr als man denkt. 

Das Ende mit Benny finde ich irgendwie traurig, da es kein richtiges Ende ist, aber irgendwie passt es eben perfekt zu den Beiden. Das Schach vereinigt sie und so ist es auch in der letzten Partie und obwohl man von Beths Gedanken manchmal annehmen könnte, dass da mehr ist, bezweifle ich das so langsam ein wenig. Ihnen Beiden fehlt da glaube ich einfach die Empathie und die Bereitschaft so eine Verbindung einzugehen, Schade, denn ich denke das sie vom sonstigen Charakter her ein tolles Paar abgegebn würden.

Im Gegensatz zu Beth bin ich froh, dass das Waisenaus sie nicht schon so jung für Publicit Zwecke gefördert/ ausgenutzt hat. Auch wenn es in ihren AUgen als richtig erscheint, denke ich, dass sie dem Druck wirklich nicht Stand halten hätte können. Schon so fällt es ihr schwer endgültig von den Pille und dem Alkohol wegzukommen, schon in jungen Jahren so unter Druck zu stehen hätte ihr vermutlich nicht gut getan. 

Das letzte Spiel war noch einmal richtig spannend und man merkte, dass Borgov ein durchaus würdiger Gegner ist. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 17:07

Das Ende mit Benny finde ich irgendwie traurig, da es kein richtiges Ende ist, aber irgendwie passt es eben perfekt zu den Beiden. Das Schach vereinigt sie und so ist es auch in der letzten Partie und obwohl man von Beths Gedanken manchmal annehmen könnte, dass da mehr ist, bezweifle ich das so langsam ein wenig. Ihnen Beiden fehlt da glaube ich einfach die Empathie und die Bereitschaft so eine Verbindung einzugehen, Schade, denn ich denke das sie vom sonstigen Charakter her ein tolles Paar abgegebn würden.

Ich mochte Benny irgendwie nicht. Auch wenn ich es toll fand, dass er dann zum Hörer gegriffen hat und ihr geholfen hat. Als Schachpartner war er Klasse, als Freund eine Niete.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 19. Juni 2021 um 18:12

Hmmm, also ich denke dieser Eindruck kommt irgendwie davon, dass er in gewisser Art eben Beth so ähnlich ist. Das Buch ist aber eben aus Beths Sicht und deshalb wird sie als sympathsicher empfunden, in der Serie als es neutral gespielt wurde, waren die zwei sich unfassbar ähnlich und trotzdem ein tolles Paar. Da mir Benny in der Serie wirklich gut gefalle hat, war es aber fast klar das ich ihn im Buch auch mochte. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:00

ich glaube die beiden sind sich von der Persönlichkeit her sehr ähnlich deshalb können sie kein Paar sein sondern Partner im Schach

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 20. Juni 2021 um 22:46

Da stimme ich zu manchmal sieht man in seinem Partner dann genau diese Dinge die man schon an sich selbst nicht mag. Das verläuft meistens nicht gut, aber im Schach sind die beiden ein tolles Duo: Great minds think alike. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:19

Ich kann deinen Eindruck total nachvollziehen! Mir war der Serien-Benny auch sympathischer als der Buch-Benny. Wobei ich sowohl in der einen als auch in der anderen Version zu der Ansicht gekommen bin, dass Benny und Beth genau das sind, was der jeweils andere braucht. Natürlich ist es das Schach, das die beiden maßgeblich verbindet. Aber sie füllen ihr Leben eben beide auch so exzessiv mit Schach, dass das mit jemandem, dem dieser Sport vollkommen fremd ist, wohl schlecht zu vereinbaren wäre. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:25

Da stimme ich dir zu 100% zu da hast du genau meine Gedanken zusammengefasst! 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:25

Da stimme ich dir zu 100% zu da hast du genau meine Gedanken zusammengefasst! 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 20:04

Ich habe die Serie nicht gesehen und nur durch Lesen des Buches fällt es mir schwer, Benny wirklich einschätzen zu können. Wie wir ihn sehen ist durch die Wahrnehmung von Beth gefiltert und da zwischen Beth und Benny meistens eine Schutzschicht zu sein scheint, habe ich auch als Leserin das Gefühl, nicht wirklich nah an ihn heranzukommen, um herauszufinden, was er für ein Mensch ist...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:27

Ich denke das ist ein Stück weit auch gewollt/ der Sinn. Benny ist eben wie Beth eher ein distanzierter Mensch, die Beiden werden sich nie so lieben wie man es vielleicht in einem Roman liest. Aber trotzdem ist da eben diese Verbindung und ich finde das kommt in der Serie eben auch durch Blicke und die Chemie der Schauspieler nochmal besser zur Geltung. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:41

Die Flaute habe ich auch so empfunden. Nach zwei Tagen Lesepause hatte ich mich an den dritten Abschnitt gemacht und fand die fortwährenden Zugbeschreibungen etwas drüber. Zum Glück wurde die Flaute recht schnell aufgelöst.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 21. Juni 2021 um 23:31

Ja der Rest hat es wieder gerettet dennoch war meine Konzentration da mal öfters abgeschweift...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:13

Es waren teilweise sehr lange Schachbeschreibungen. Aber irgendwie fand ich es okay. Ich vermute mal, wenn ich Schach spielen könnte, hätte mich das mehr interessiert, so habe ich es einfach hingenommen und versucht, die Spannung aus dem Spiel nachzuempfinden.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 22. Juni 2021 um 22:25

Anfangs haben die mich auch immer echt gepackt, aber mit der Zeit.. war es nicht mehr ganz soo.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 18:55

Dafür, dass es technische Beschreibungen waren, fand ich es schon sehr spannend. Ich kann Schach (aus Sicht von Beth wahrscheinlich nur nach den Grundregeln ohne Strategie), aber ich konnte die Züge gut nachvollziehen. Nur in diesem Dritten Abschnitt war ich irgendwie satt davon. Vielleicht war die Darstellung nicht mehr so ausgefeilt in Sachen Spannung.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:20

Ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung von Schach und habe die Schachbeschreibungen sehr gerne gelesen. Ich fand es sehr beeindruckend, wie es der Autor schafft, dieses komplizierte Spiel in ansprechende Worte zu verpacken. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:31

Dafür, dass Schach sonst immer eher als langweiliges Hobby gefällt, hat es meine Nerven tatsächlich auch ordentlich strapaziert. ;)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lenchen2707 kommentierte am 24. Juni 2021 um 23:30

So ging es mir auch, ich kann gar nicht so genau sagen warum aber es stimmt definitiv. 

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Tiuri kommentierte am 17. Juni 2021 um 21:27

Das Cover zu Damengambit ist mit einem Foto aus der dazugehörigen Netflix-Serie bedruckt. Das Foto zeigt Beth Harmon, die Protagonistin des Romans vor einem Schachbrett sitzend. Es ist ein sehr ausdrucksstarkes Bild, wie ich finde, vorallem die Beruhigungspillen und der Alkohol sind gekonnt in das Bild hineingearbeitet. Sehr passend.

Die Schauspielerin der Serie war sehr gut gecastet und konnte mich definitiv überzeugen. Von daher mag ich das Cover auf jeden Fall.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Juni 2021 um 23:06

Hier durchlebt Beth nochmal die unschönen Seiten. Sei es ihr Alkoholexzess, den sie mit Mühe in den Griff bekommen hat oder den unsäglichen Mr. Wheatley, dem es nur ums Geld ging.

In Kentucky hielt sie sich für unschlagbar, für den Star. Und trotzdem kam ihre exzessive Lebensweise dazwischen, hat sie auf den Boden der Tatsachen gebracht. Mit Jolene war wieder sowas wie ein durchgetakteter Tagesablauf möglich.

Paris - vorbei. Moskau - ja, hier kommt wieder Benny ins Spiel. Letztendlich erweist er sich als sehr zuverlässiger Freund. Hätte er sonst die Besten herbeigeholt, um Beth zur Seite zu stehen?

Sie sind jung, haben viel erreicht. Das Leben vor sich.

Die Schlußszene ist nicht zu überbieten.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Lenchen2707 kommentierte am 18. Juni 2021 um 00:06

Ich bedanke mich noch einmal herzlich für das Leseexemplar und freue mich, dass ich bei so einem tollen Buch mitlesen durfte.

Meine Rezension ist auf 

wasliestdu?, Lesejury ( http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/488168/Product ) , Lovelybooks (https://www.lovelybooks.de/autor/Walter-Tevis/Das-Damengambit-2809262355...), Goodreads und Thalia zu finden. 

Allen noch eine schöne Woche!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Tiuri kommentierte am 18. Juni 2021 um 13:17

Im ersten Teil begleitet man Beth von ihrer Aufnahme ins Kinderheim bis zu ihrer Adoption durch ein verheiratetes Paar.

Sie ist ein sehr ruhiges und in sich gekehrtes Kind. Dafür ist sie jedoch außergewöhnlich intelligent, was ihre Lernfähigkeit beim Schach zusätzlich beweist. Schon im Alter von 6 Jahren beginnt sie mit dem Hausmeister des Kinderheims im Keller Schach zu spielen und wird schnell immer besser. Sie ist fasziniert von dem Spiel und auch seinen Spieltaktiken.

Ein wichtiger Aspekt in Beth´s jungen Leben sind zudem die Beruhigungspillen, die alle Kinder anfangs täglich im Heim ausgeteilt bekommen. Sie fängt an die Pillen zu sammeln und mehrere pro Tag zu nehmen. Es hilft ihr sich zu konzentrieren und sich besser zu fühlen. Es ist mega traurig, dass die Kinder im Heim damit ruhig gestellt werden und, dass Beth dadurch eine Abhängigkeit entwickelt ist nicht ihr Verschulden, meiner Meinung nach.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und anschaulich. Es wird aus der Sicht von Beth erzählt. Ich finde es toll, dass man den Roman auch lesen kann, wenn man keine Ahnung von Schach hat. Es werden eher ihre Gedankengänge beim Spiel beschrieben und nicht der genaue Spielablauf.

Auch interessant finde ich die Erinnerungen von Beth zu ihren Eltern. Es bleibt noch einiges über ihre Kindheit unklar.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
gagamaus kommentierte am 19. Juni 2021 um 17:04

Der letzte Abschnitt war auch für mich ein Wechselbad der Gefühle. Die Abstürze, der Alkohol.... das war schwer zu lesen weil ich gar nicht wusste, wie sie da alleine wieder raus kommen sollte. Aber dann die glorreiche Idee Jolene zu treffen und die hilft ihr. Das war endlich ein emotionaler Lichtblick für Beth - und für mich.

Die Schachspiel werden sehr intensiv beschrieben. Auch wenn ich wenig kapiert habe, hat es in der Geschichte total gepasst und ich habe den Wunsch, mehr über Schach zu lernen. ;-)

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:06

So ausführlich der Autor die einzelnen Züge und ihre Folgen beschreibt, hatte ich den Eindruck das war seine Absicht die Leser für Schach zu interessieren

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:45

Ich glaube, ein bisschen Interesse an Schach und ein paar Grundkenntnisse sind schon notwendig, um das hier wirklich zu mögen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:15

Nein, war bei mir nicht nötig. Ich weiß gar nichts von Schach. Habe es noch nie im Leben gespielt. Aber ich weiß, dass es ein Strategie-Spiel ist welches ein wenig wie ein Krieg daherkommt. Das kam gut rüber.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 18:56

Okay, gut zu wissen. Ich war froh, ein bisschen Schach zu können.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:23

Bei mir auch nicht nötig gewesen. Ich fand's genial und ich habe bis heute nicht den leistesten Schimmer von Schach.

Aber nach dem Buch hätte ich defintiv Interesse daran das zu ändern. 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 20:11

Durch das Lesen des Buches nehme ich das Schachspielen auch anders wahr. Durch Beth' Gedanken nimmt man, finde ich, die Schachwelt ganz anders wahr, die "Unendlichkeit" des Schachspiels, seine Genialität, Eleganz, diese Spannung, ... von außen mag es zunächst aussehen wie jedes andere Spiel, aber durch Beth lernt man kennen, wie die Innensicht ist und was sich zwischen den Spielern abspielen kann...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:44

Ich habe es eher so gedeutet und so war es auch im Vorwort zu erkennen, dass sollte jemand den Roman lesen, der sich mit Schach auskennt, dass dieser  keine Fehler erkennt und alles stimmig ist.

Ich glaube nicht, dass es unbedingt darauf abzielen sollte, dass jeder danach Schach spielen möchte, denn ich schätze mal, dass der ein oder andere auch durchaus gelangweilt ist von den Schachzügen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:12

Jolene war schon im Waisenhaus eine Stütze für sie. Sie hat erkannt das Beth im wirklichen Leben noch nicht angekommen ist, das sie für den normalen Alltag Hilfe braucht.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:40

Aber es ist trotzdem schon eine große Kunst, dass sie sich Hilfe anfordert, denn vieles hat sie ja lange nur mit sich alleine ausgemacht. Das rechne ich ihr hoch an. Sie hätte sich auch einfach nur in ein tiefes Loch fallen lassen können.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Morgenschnecke kommentierte am 20. Juni 2021 um 12:40

Im letzten Abschnitt gab es Höhen und Tiefen.
Beth hat sich dann doch noch selbst Hilfe gesucht, indem sie Jolene ausfindig gemacht hat.
Ein bisschen traurig fand ich nur, daß sie keinen Kontakt zu Mr Shaibel gesucht hat. Die Info der Direktorin, daß er noch immer in Methuen arbeitet hat ihr ausgereicht? Das war schon sehr schwach.
Ansonsten fand ich den letzten Teil in Moskau sehr spannend und die Partien gegen die Russen sehr anschaulich dargestellt.
Beth hat eine tolle Entwicklung hinter sich und weiß nach Bennys Anruf auch, daß sie nicht ganz alleine ist. Das „richtige“ Leben hat sie vielleicht noch nicht ganz so im Griff wie Schach, trotzdem hat sie auch da weiter entwickelt, ist erwachsener geworden. Sie hat sich gegen Mr. Wheatley durchgesetzt und auch gegen die Christian Crusaders. Am Ende ist es aber doch wieder das Schachspielen, was sie am meisten lockt und bei dem sie sich am besten fühlt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:08

Aber sie wird menschlicher. Die letzte Szene im Park, da ist sie sanft und freundlich.  

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:27

Ich fand es auch sehr traurig, dass sie keinen Kontakt zu Mr. Shaibel gesucht hat. 
Ich glaube aber, dass das im richtigen Leben häufig in dieser Art passiert. Dass man Menschen im Laufe des Lebens kennenlernt und dann wieder verliert, die einem auf eine bestimmte Art sehr viel bedeutetet haben, aber irgendwo bleibt da so eine innere Hemmung, aufgrund der man sich dann davor scheut, wieder Kontakt zu suchen. Vielleicht liegt es daran, dass dieses "viel bedeutet haben" nie ausgeprochen wird und dann eben nicht an der Oberfläche, sondern mehr im Unterbewusstsein exisitiert. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Morgenschnecke kommentierte am 25. Juni 2021 um 23:43

Stimmt, leider ist das sehr aus dem Leben. Und man darf nicht vergessen wie jung Beth hier noch ist. Sie scheint es später auch bereuen, ihn nicht kontaktiert zu haben, und betont ja noch extra wie gut er gespielt hat.

Schon amüsant wie so eine Person heute behandelt werden würde. Ein Wunderkind, da würde die Presse das Umfeld erstmal auf den Kopf stellen. :)

Thema: Lieblingsstellen
Morgenschnecke kommentierte am 20. Juni 2021 um 12:42

Eine Szene fand ich direkt zum Anfang des Buches wunderbar.
Als Beth mit Mr Shaibel im Keller spielt bemerkt sie
„Es war ganz einfach gewesen – im Grunde brauchte man nur die Augen offen zu halten und sich vorzustellen, wie das Spiel weitergehen konnte.“ (S.32)

Ja, natürlich, so einfach ist Schach. :)

Die Partie mit Luchenko in Moskau hat mir gut gefallen. Und als Beth nach einer Stunde hoch sieht und ihr Gegner völlig derangiert ist, musste ich lächeln. Das Ende der Partie, wie Luchenko ihr gratulierte, war ebenfalls herzerwärmend.

Thema: Lieblingsstellen
PeWie kommentierte am 20. Juni 2021 um 21:10

Mir ist an dieser Szene aufgefallen, das Luchenko einen ehrlichen Eindruck machte. Es war nicht nur Höflichkeit und gutes Benehmen Fair play. Sondern er war beeindruckt und zeigte das auch.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Greta Siwula kommentierte am 20. Juni 2021 um 13:25

Danke für das Leseexemplar.

https://wasliestdu.de/rezension/einzigartig-und-authentisch

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
lillywunder kommentierte am 20. Juni 2021 um 17:13

Auch nach dem zweiten Leseabschnitt war ich immer noch voll dabei. Beth als Charakter ist beeindruckend, sowohl aufgrund ihrer Genialität als auch aufgrund ihrer Willensstärke. Diese Macht, die sie während des Schachspiels spürt und wie sie dessen Schönheit und Unendlichkeit bewundern kann, das holt mich auch als Nicht-Unbedingt-Schachspielerin ab. Dem Autor gelingt eine total starke Beschreibung der Faszination des Schachspiels, ohne 

Zwischen Beth und ihren Mitmenschen scheint eine Isolierschicht zu sein und dennoch habe ich das Gefühl, dass sie Empathie gerade für diejenigen Menschen hat, die sich verletzlich zeigen. Mrs. Wheatley wird in vielen Belangen als Gegenteil von Beth dargestellt und trotzdem finden die beiden etwas aneinander und ich emfinde es so, dass sie sich gegenseitig wertschätzen und sich Gutes füreinander wünschen und mitfühlend sind.

Interessant finde ich, wie Beth über Murphy denkt, der Nächte mit Alkohol durchgemacht hat, nach einem Damengambit hemmungslos opfert und dann auf den Gegner losgeht - allerdings ein Spieler mit einem tragischen Ende. Ich bin gespannt, ob sie sich weiterhin so von diesem Charakter angezogen fühlt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Magnolia-sieben kommentierte am 20. Juni 2021 um 23:52

Vielen Dank für dieses faszinierende Buch. Ich habe es sehr gerne gelesen, bin total begeistert.

https://wasliestdu.de/rezension/faszinierend-69

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
vielleser18 kommentierte am 21. Juni 2021 um 16:40

Auch der dritte, oder besonders der dritte Abschnitt, hat mich wieder sehr gefesselt. Es war ein wunderbares Buch, dass ohne große Action, in einer ruhigen Erzählweise, so viel packendes und fesslendes zu erzählen hatte. Auch wenn ich kein Schach spiele, dieser Roman hat mir so viel über das Spiel beigebracht (nicht, dass ich es jetzt spielen könnte), sondern von allem, was eigentlich dahinter steckt, dass es so viel Vorausblick, Weitblick und Kreativität bedarf.

Beth´s Leben und ihr Werdegang hingen kurzfristig an einem seidenen Faden, beinahe hätte es sie so jung zerrieben. Das Alleinsein, der Erwartungsdruck, das so schnelle Berühmtwerden, hatte schon damals seinen Preis und Beth konnte dem ganzen (inneren und äußeren) Druck nicht standhalten ohne die (antrainierten) Pillen und dem Alkohol. Durch Jolene, Sport, neuem Ehrgeiz hat sie es am Ende geschafft.

Ein Lesehighlight auch für mich

Thema: Deine Meinung zum Buch
vielleser18 kommentierte am 21. Juni 2021 um 17:12

Vielen Dank für das Leseexemplar !

meine Rezension ist hier:
https://wasliestdu.de/rezension/ein-lesehighlight-29

 

aber auch auf amazon, buecher.de, thalia, hugendubel, lesejury, lovelybooks und weltbild und hier auf instagram zu finden:

https://www.instagram.com/p/CQMNYw5hWRN/

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Lesedrache kommentierte am 21. Juni 2021 um 19:51

Die Story bleibt weiterhin spannend und ist gut zu lesen. Beunruhigend finde ich allerdings auch, dass Beth trotz ihrer souveränen Erfolge immer wieder zu den grünen Pillen und auch mittlerweile zum Alkohol greift. Ein Wunder ist es nicht gerade, bekommt sie es von Mrs. Wheatley doch vorgelebt. Die versucht, die Gedanken an Ihre zerrüttete Ehe damit zu verdrängen. Bei Beth habe ich manchmal den Eindruck, dass Ängste oder aber auch die Suche nach Liebe eine Rolle spielen. Diese hofft sie bei ihren Schachpartnern zu bekommen, wird aber letztendlich doch immer wieder enttäuscht. 

Dass Mrs. Wheatley so plötzlich stirbt tut mir zwar irgendwie leid, jedoch ist es für Beth eine Chance nun endgültig ihr eigenes Leben zu managen. Sie wurde von ihrer Adoptivmutter eigentlich nur ausgenutzt, da sie sich mit den Preisgeldern Ihrer Tochter ein vermeintlich angenehmes Leben gönnte. Für mich war diese Frau etwas überspannt und vollkommen ungeeignet, Mutter zu sein. Beth hätte da eigentlich was besseres verdient gehabt. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Lesedrache kommentierte am 21. Juni 2021 um 20:20

Im letzten Teil macht Beth einige schwierige Phasen durch. Der Streit mit Mr. Wheatley, der sie nie als Tochter gesehen hat und ihr nun auch noch Steine in den Weg legt. Dann der komplette Absturz in den Alkohol und der Albtraum Paris. In Ihrer Verzweiflung sucht sie nach ihrer früheren Freundin Jolene, die es geschafft hat, nach dem Heimaufenthalt beruflich und sportlich in der normalen Welt Fuß zu fassen. Sie  hilft Beth wieder in ein strukturiertes Leben zurückzufinden. 

Berührend finde ich vor allem, dass Beth nach der Nachricht von Mr. Shaibels Tod zum Heim fährt, den Keller aufsucht, wo alles begann und dort feststellt, dass Mr. Shaibel alle Berichte über sie gesammelt hat und sie scheinbar sehr verehrt hat. Es ist für Beth schwer zu verdauen, dass dieser oft mürrische Mann einer ihrer größten Fans war. Schade, dass in all den Jahren kein Kontakt wieder zustande gekommen war.

Die letzte Szene im Park ist einfach nur schön. Gerne hätte ich Beth, die zwischenzeitlich durch das Durchleben von Höhen und Tiefen erwachsen geworden ist, noch ein wenig weiter begleitet, um zu sehen, ob sie auch ihr privates Glück findet.

Das Buch war für mich eines der besten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe und ich freue mich, dass ich in der Runde mitlesen durfte. Ganz herzlichen Dank.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 21:10

Der letzte Leseabschnitt konnte mich nicht sofort überzeugen. Irgendwie waren mir kurzzeitig die Beschreibungen der Spielzüge etwas zu viel. Dann kam der Alkoholabsturz, genau der richtige Aufhänger, und den Roman rund zu machen. Mit diesem Problem wendet sich Beth an Joline, die im Heim die Pilleneinnahme wohl ähnlich selbstgesteuert nach eigenem Bedarf genommen hat. Ich hatte mich schon gewundert, warum dieser Heimkontakt so ausgiebig beschrieben war, wenn Joline später keine Rolle mehr spielt. Dann kam der Anruf, ein gemeinsames Essen und der Sport. Gut, dass Joline Beth helfen konnte.

Schön Rund ist das Buch auch in Bezug auf Mr. Shaible. Beth hat all die Jahre den Kontakt vernachlässigt, hat ihm nicht einmal die versprochenen 10 Dollar zukommen lassen. Als er dann verstorben ist und Beth seinen Fan-Schrein entdeckt, bereut sie sofort. Dafür erzählt sie später den Reportern von ihm als ihren "Schachlehrer". Dadurch erlangt dieser wenig be-und geachtete Mann postum auch ein bisschen Ruhm. Beth gibt ihm also ein Stückchen Ruhm ab. Das hat mir sehr gefallen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:34

Die Sache mit Mr. Shaible war schon erste Sahne. So bekommt er wirklich noch ein wenig Verdienst ab, wenn auch vielleicht etwas spät. Dennoch wahrscheinlich seine best investierten 10 Euro.

Thema: Lieblingsstellen
dj79 kommentierte am 21. Juni 2021 um 21:17

Mir hat die Szene gut gefallen, wo Beth den Reportern von Mr. Shaibel erzählt, dass er ihr Schau beigebracht hat. Als die Reporter nicht so recht glauben wollen, ein Hausmeister könne Schach spielen, fügt Beth so etwas hinzu, wie "Er war ein wirklich guter Spieler."

Thema: Deine Meinung zum Buch
Lesedrache kommentierte am 21. Juni 2021 um 21:29

Einfach spitze. Danke für das Leseexemplar.

https://wasliestdu.de/rezension/vom-waisenkind-zum-schachgenie

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 144
Hilou kommentierte am 21. Juni 2021 um 22:28

Beth ist ein absolutes Wunderkind. Sie kann sich die verschiedensten und komplexen Schachzüge einprägen, in Gedanken nachspielen und anwenden. Ein bisschen bin ich neidisch auf ihre "Gabe". Ich spiele zwar auch gerne Schach, aber ich war nie besonders gut, wenn es darum ging, besondere Züge zu merken und im richtigen Moment zu spielen. Ich bewundere Menschen, die das wirklich gut können. Und Beths Gehirn ist bemerkenswert, sie sieht alles glasklar. Ob die Pillen sie nun dabei gepusht haben oder nicht. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was sie für Nachwirkungen auf ihren jungen Körper haben bzw. noch haben werden. Eine Sucht scheint ja bereits im erheblichem Maße vorhanden zu sein. 

Ich hatte mir erstmal vorgenommen, die Serie nicht zu schauen, bevor ich nicht das Buch beendet habe. Aber das Buch ist so gut geschrieben, dass mich nun die Neugier gepackt hat, ob die Verfilmung der Geschichte gerecht geworden ist. Und außerdem bin ich auch gespannt auf die Darstellerin von Beth. Vielleicht werde ich ab der Mitte des Buches begleitend in die Serie reinschauen. Mal sehen...

Ich weiß noch nicht so recht, was ich von den Wheatleys halten soll. Mrs. Wheatley hat sich da mit Beth eher eine kleine Haushaltshilfe ins Haus geholt und keine Adoptivtochter. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Beth ihrem eigenen Kopf folgt. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:18

Das Finale und das stimmige Ende waren für mich perfekt. Ich habe das Buch schnell gelesen und fand es schön, mal ein Thema zu haben, welches ich so noch nie hatte. Die Faszination aber auch das KOmplexe vom Schach kam ebenso gut rüber wie der komplexe ungewöhnliche Charakter von Beth. Besonders schön fand ich, dass sie in Jolene tatsächlich eine Freundin findet und dass sie Mr. Shaibel und seine Leistung würdigt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
PeWie kommentierte am 24. Juni 2021 um 00:03

Stimmt, einen Roman der so intensiv sich mit Schach beschäftigt ohne das es für den Leser langweilig wird gab es meines Wissens noch nicht. Genauso wie Beth eine ungewöhnliche Protagonistin ist

Thema: Deine Meinung zum Buch
wusl kommentierte am 22. Juni 2021 um 10:55

https://wasliestdu.de/rezension/hervorragend-54

Vielen Dank für dieses wunderbare Leseerlebnis. Ich bin mal wieder schwer begeistert von eurer Leserunden-Auswahl.

Liebe Grüße wusl

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Tiuri kommentierte am 22. Juni 2021 um 16:51

Seit Mr. Wheatley die Familie verlassen hat, leben Mrs. Weathly und Beth allein, weshalb das Geld wird knapp. In der Förderung von Beth´s Schachtalent sieht sie eine Chance für beide unabhängig zu sein.
Ich finde nicht, dass Mrs. Weathley Beth in dieser Weise ausnutzen will. Vielmehr sieht sie auch die Chance für Beth an Turnieren teilzunehmen und an ihrer Karriere zu arbeiten, denn sie ist noch minderjährig und braucht Unterstützung.
Sie ist keine perfekte fürsorgliche Mutter, aber sie gibt sich große Mühe und Beth versteht sich sehr gut mit ihr. Allerdings kann sie nicht vernünftig für Beth sorgen, denn Mrs. Weathly ist alkoholkrank und labil. Nimmt Beruhigungsmittel. Ich glaube, dass sich die Sucht mit den Problemen hervorgetan hat. Vielleicht gab es auch schon vor der Adoption Schwierigkeiten in der Ehe und die Adoption eines Kindes sollte Mrs. Weathly dabei helfen nicht allein zu sein. Beth lernt durch die Umstände schnell Verantwortung zu übernehmen.
Der Tod von Mrs. Weathly hat mich erschüttert. Es wird zwar beschrieben, dass es ihr schon während der Liebschaft mit ihrem Brieffreund deutlich schlechter geht, aber trotzdem kam der Tod etwas zu plötzlich.

Beth verdrängt die Trauer und vertieft sich noch stärker in ihr Schachspiel. Harry Beltik zieht vorübergehend bei ihr ein und bringt ihr neue Strategien bei. Die beiden schlafen miteinander, doch es ist keine Liebesbeziehung.
Nach der US-Meisterachaft begleitet sie Benny Watts nach New York. Durch ihn lernt sie wichtige Strategien und wird immer besser. Sie fühlt sich total zu Benny hingezogen, aber auch für ihn hat sie keine stärkeren Gefühle.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Tiuri kommentierte am 22. Juni 2021 um 17:47

Beth spielt in Paris gegen Borgov und verliert.
Durch die Niederlage entmutigt fliegt sie zurück nach Hause, anstatt zu Benny nach New York.

Sie muss Mr. Wheatley Das Haus abkaufen, denn laut ihm hat sie kein Anrecht darauf. An dieser Stelle offenbart Mr. Wheatley noch einmal sein wahres Gesicht. Er wollte sie nie apotieren und ist nur auf das Geld aus. Nachdem diese Angelegenheit geklärt ist, nimmt sie sich eine Auszeit vom Schach. Sie kümmert sich um das Haus, geht shoppen und schön essen. Dann entdeckt sie das Trinken für sich und wird in den Teufelskreis der Sucht hineingezogen.
Als sie ein kleineres Schachtunier in Kentucky verliert, realisiert sie, dass die Alkoholsucht sie zerstören wird. Beth kontaktiert daraufhin ihre alte Freundin Jolene aus dem Waisenhaus und kommt mit ihrer Hilfe wieder auf die Beine.

Mr. Shaibel verstirbt und sie geht auf seine Beerdigung. Sie erkennt, dass er sie nach all den Jahren immer noch verfolgt und an sie geglaubt hat. Das ist eine wichtige Erkenntnis für sie.

Beth bereitet sich nun wieder auf das Schachtunier in Russland vor. Benny wird sie nicht begleiten können, da sie eine Reisefinanzierung durch eine christliche Organisation abgelehnt hat. Also ist sie auf sich allein gestellt.

In Russland schlägt sie alle Gegner. Das Endspiel gegen Borgov wird zur Hängepartie. In der Nacht ruft Benny sie an, um mit ihr gemeinsam das Spiel zu analysieren. Der Anruf ist sehr bedeutsam, denn dadurch merkt sie, dass sie nicht allein ist und gewinnt das Spiel.

Was für ein Finale. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Thema: Lieblingsstellen
Tiuri kommentierte am 22. Juni 2021 um 18:00

Ich habe auf jeden Fall mehrere Szenen, die mir gut gefallen haben. Zum einen möchte ich diese Momente, in denen sie sich bewusst wurde, dass sie eine starke, junge Frau ist, der die ganze Welt offensteht. Das war in Paris und San Francisco total schön beschrieben. Sie genießt das Leben und entdeckt die Schönheit.
Zum anderen mochte ich die Stellen, in denen Beth Hilfe oder Anerkennung bekam. Sie war die ganze Zeit über nicht allein, auch wenn es meistens so aussah. Mr. Shaibel hat immer an sie geglaubt und Jolene ist für sie da, obwohl sie sich Jahre lang nicht gesehen haben und Benny Watts ruft sie im wichtigesten Moment an, obwohl sie sich gestritten hatten. Nachdem sie das Schachspiel gegen Borgov gewinnt und er sie herzlich umarmt.
Ich habe diese Geschichte sehr genossen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
labbelman kommentierte am 23. Juni 2021 um 14:28

Ich konnte das Buch nun auch beenden und bin noch völlig hin und weg. Dass es am Ende so dramatisch wird und dennoch die Geschichte so rund endet, dass hatte ich nicht erwartet.

Der Absurz durch den Alhokol habe ich kommen sehen. Da ist zum einen die Sucht, die sich über die Jahre entwickelt hat und der dauernde Druck gewinnen zu müssen, führte natürlich automatisch dazu, dass der Absturz hart ausfallen muss.

Das Wiedersehen mit Jolene fand ich richtig klasse, denn ich hatte nicht erwartet, dass wir die nochmal wiedersehen. Dann leuchtet ein, dass sie zu Beginn des Buches so eine große Rolle gespielt hat.

Mr. Shaible und sein Schrein für Beth, das fand ich so zuckersüß, da war ich wirklich sehr gerührt. Ich hatte komplett vergessen, dass sie ihm ja noch Geld schuldet.

Auch wenn der Roman schon einige Jahre auf dem Buckel hat, so fühlte sich das Lesen nicht altbacken an, sondern als käme er aus unserer Zeit.

Nun freue ich mich erst recht darauf die letzten Folgen der Serie nun auch noch zu schauen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 19:01

Stimmt, altbacken wirkt der Roman keinesfalls. Für mich ist er zeitlos. Das gefällt mir sehr.

Was glaubt ihr? Könnte es heute noch vorkommen, dass Kinder im Heim mit Pillen ruhig gestellt werden? Also, so pauschal wie hier im Roman?

Ich hoffe nein, aber wahrscheinlich ist das falsch.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
PeWie kommentierte am 24. Juni 2021 um 00:04

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber ich glaube die Versuchung auf diese Art für Ruhe und Ordnung zu sorgen ist zu groß.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
labbelman kommentierte am 25. Juni 2021 um 12:06

Ich hoffe doch sehr, dass das nicht der Fall ist und kann mir auch vorstellen, dass dies zumindest in Deutschland nicht zutrifft.

In anderen Ländern, gerade in der 3. Welt jedoch würde ich schon denken, dass das noch gängige Praxis ist.

Und ja ich gebe dir Recht: absolut zeitlos. Zum Glück hat Diogenes den tollen Roman auf Deutsch herausgebracht, denn soweit meine Recherche stimmt, ist er erst jetzt erstmalig auf Deutsch erschienen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
milkshake kommentierte am 27. Juni 2021 um 23:57

Also ich habe jahrelang in Kinder- und Jugendwohnheimen gearbeitet und kann dir sagen, dass das je nach Krankheitsbild durchaus vorkommt, aber nicht generell. Allerdings ist es auch schwierig, stark seelisch beeinträchtigen jungen Menschen in irgendeiner Art und Weise gerecht zu werden ohne Medikation (was auf Beth aber nicht zutrifft...)

Thema: Deine Meinung zum Buch
dj79 kommentierte am 23. Juni 2021 um 17:21

Wow, was für ein spannendes Buch über Schach und seine Spieler. Hätte ich gar nicht dermaßen spannend erwartet, obwohl ich - vermutlich stümperhaft - Schach spielen kann und es auch mag.

Hier findet ihr meine Rezi:

https://wasliestdu.de/rezension/schach-ganz-toll-in-szene-gesetzt

Es war schön, den Roman mit Euch gemeinsam zu lesen. Vielen Dank für das Leseexemplar. Ich werde die Bewertung noch ein bisschen streuen und dann hier weiter verfolgen, wie die Meinungen sich entwickeln.

 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
MariePraun kommentierte am 24. Juni 2021 um 11:08

Ich bin jetzt auch endlich dazu gekommen den letzten Teil zu lesen.

Ihren Absturz hatte man ja so die ganze Zeit erwartet und befürchtet aber dennoch irgendwie gehofft, dass es nicht passiert. Der Teil hat mich wirklich mitgenommen und ich habe bei jedem Satz mitgefiebert und gehofft, dass jetzt die große Wendung kommt. Wie der Autor dann die Folgen ihrer Sucht beschrieben hat und dann schlussendlich wie sie sich hervor kämpft, hat mich wirklich stolz werden lassen auf Beth. Auch wenn Beth ein fiktiver Charakter hat, habe ich eine Bindung zu ihr aufgebaut und das nicht zuletzt, da man ihre Geschichte von einem sehr jungen Alter miterleben durfte und der Autor eine sehr direkte aber auch mitreisende Art hat zu schreiben. 

Die Szene im Park war für mich ein schöner Abschluss. Beth hat friedlicher gewirkt und mehr mit sich selbst im reinen. Hier bleibt aber natürlich noch so viel offen...  Ich würde wirklich gerne wissen, wie es mit Beth weitergeht und ob sie es auch über die Jahre hinweg schafft nicht wieder in ihre Sucht zu fallen. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
MariePraun kommentierte am 24. Juni 2021 um 11:30

Ich bin normalerweise zu 90% im Fantasy Genre unterwegs, deswegen war das hier eine ereignisreiche Abwechslung für mich. Mir hat die Novelle sehr gut gefallen. Der Autor hat hier alle Elemente von Drama, Tragik zu Liebe eingebaut und das ganze dann zu einem wirklich schönen Schluss auslaufen lassen. Von mir gibt es 5/5 Sternen. Und für alle die überlegen die Serie anzuschauen, kann ich es euch wirklich nur ans Herz legen!

Thema: Lieblingsstellen
MariePraun kommentierte am 24. Juni 2021 um 11:35

Meine Lieblingsstelle ist die am Schluss, in welcher Beth durch den Park spaziert. Ich finde hier hat man das Gefühl, dass Beth endlich alles Schlimme was in ihrem Leben passiert ist (Missbrauch von Drogen, Tod von Alma, Tod der biologischen Mutter etc.) hinter sich lassen kann und endlich wirklich mit Freude und Frieden im Herzen in die Zukunft blicken kann. Sie ist endlich angekommen und mit sich selbst im Reinen. Für mich war das ein gelungener Abschluss.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:34

Die SchEs war ein wundervolles Buch, von dem ich nachhaltig schwer begeistert bin.
Bisher mein absolutes Lieblingsbuch 2021. 
Ich hätte nie gedacht, dass eine Geschichte über's Schachspielen mich so faszinieren kann. Ich fand es super spannend, auch wenn ich die Serie bereits kannte. Die Figuren und ihre Beziehungen waren wunderbar Komplex. Ich bin ein großer Fan von Beth und Mrs. Wheatley, aber auch von Beth und Benny. Die Schlussphase hat mit besonders gut gefallen. Als Benny dann nochmal alle um sich versammelt hat, um Beth in Russland anzurufen. Da hat man gemerkt, was sie ihm bedeutet und dass da etwas ist, was auf sie wartet, wenn sie nach der Weltmeisterschaft wieder zurück in die USA geht. In welcher Form das dann sein wird, lasse ich dahingestellt. Beth und Benny sind ja sehr unemotionale und gehemmte Menschen. 
Überhaupt habe ich nach Ende der Geschichte erstmal darüber nachgedacht, wie es jetzt nun eigentlich für Beth weitergehen könnte. Sie hat ja nun in der Schachwelt alles erreicht, was es zu erreichen gibt und ich gleichzeitig noch so jung. Es ist mir sehr schwer gefallen ihren Charakter loszulassen. Weil ich sie mit dem Buch irgendwie nochmal mehr lieb gewonnen habe. 
DIe Schlussszene fand ich dennoch genial. Genau der richtige Cut an einer Stelle, an der es beim Lesen noch wehtut. Gute Bücher müssen ja immer dann aufhören, wenne es am schönsten ist!

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
medsidestories kommentierte am 24. Juni 2021 um 13:38

Hier der Link zu meiner Rezension!

https://wasliestdu.de/rezension/die-grande-dame-des-schachs

Vielen Dank, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein durfte und die Chance hatte dieses wundervolle Buch zu lesen! Es hat mir so so so gut gefallen!

 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
lillywunder kommentierte am 24. Juni 2021 um 20:32

Ein sehr schönes Leseerlebnis für mich. Der flotte Schreibstil, die gekonnte Vermittlung der Schachspiel-Faszination, die spannenden Charaktere, die so schön und manchmal auch etwas tragisch zusammenfinden, allen voran natürlich Beth, die mich einfach begeistert hat. Im dritten Teil lernt man noch einmal eine andere Seite von ihr kennen. Wie sie mit 18 Jahren schon Schachmeisterin der USA ist, durch die Straßen von Paris läuft und fühlt, dass sie Möglichkeiten ohne Ende hat - zum ersten Mal erwischt sie der Übermut und der Fall folgt sofort. Sie verliert die Kontrolle, steigt aus, verfällt dem Alkohol und lässt sich gehen. Ich habe ehrlich gesagt ein dramatisches Ende befürchtet, fast war ich mir sicher, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen kann. Aber die Panik, sie hätte ihr Talent durch den Alkohol verspielt, lässt sie sich wieder zurückkämpfen - und wie. Sie bahnt sich einen Weg durch die russische Schachwelt mit ihrem Establishment der Männer in Anzügen (ich fand hier den Vergleich zu Churchill und Co. beim Ausklügeln der nächsten Schritte im 2. Weltkrieg so einprägsam und Beth' Wahrnehmung einer "Selbstsicherheit, die ihr vollkommen unerreichbar schien"). Sie kämpft sich durch das alles durch und ist am Ende erfolgreich. Und dieses Mal steigt ihr nicht einmal der Erfolg zu Kopf, sondern sie setzt sich in den Park und spielt mit einem alten Mann eine Runde. Wirklich toll erzählt, ich mochte es sehr!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Tiuri kommentierte am 24. Juni 2021 um 21:42

Für mich ein absolutes Herzensbuch. Ich war unglaublich überrascht und faszinierd von Beths Geschichte und kann sie nur weiterempfehlen. 

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar und die tolle Leserunde.

https://wasliestdu.de/rezension/ein-herzensbuch-10

Thema: Deine Meinung zum Buch
labbelman kommentierte am 25. Juni 2021 um 12:04

Nochmals ganz lieben Dank für den kostbaren Leseschatz und die Runde mit euch. Der Roman hat mich echt umgehauen.

https://wasliestdu.de/rezension/38-jahre-alt-und-aktueller-denn-je

https://www.lovelybooks.de/autor/Walter-Tevis/Das-Damengambit-2809262355...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
xx_yy kommentierte am 25. Juni 2021 um 20:09

Ich bin absolut begeistert!

Der letzte Abschnitt hat mir nochmal richtig gut gefunden. Beth's Sucht hat ihren Höhepunkt erreicht, der für ihren eigenen Absturz gesorgt hat. Es tat fast schon weh zu lesen, als sie immer wieder zum Weinglas gegriffen hat. Ich war einfach nur erleichtert, als sie sich in Form von Jolene endlich Hilfe gesucht hat. Jolene war immer noch so toll, wie ich sie auch am Anfang des Buchs fand. Ihre selbstbewusst Art ist einfach beeindruckend, auch wenn wir in diesem Abschnitt auch ihre unsichere Seite kennen gelernt haben. 

Benny's Reaktion auf die Nachricht, dass Beth nicht nach New York kommen würde, fand ich ein bisschen übertrieben. Er hätte wirklich nicht so kalt reagieren müssen. Nichtsdestotrotz stand er ihr im wohl schwierigsten Moment zur Seite, was das einzige ist, was zählt. 

Beth's letztes Turnier in diesem Abschnitt war definitiv der absolute Höhpunkt. Ich war noch nie so aufmerksam, um ja nichts zu verpassen oder zu überlesen. Es war wirklich Nervenkitzel pur für mich. Der Punkt, dass Borgov erst das Remis wollte und letztendlich sogar verloren hat, war einfach unglaublich. 

Und dennoch fand ich es gut, dass Beth irgendwo wieder zu sich selbst gefunden hat und bodenständig geblieben ist. Sie wollte sich nicht von allen feiern lassen, sondern einfach nur in Ruhe mit einem älteren Mann Schach spielen. Denn genau das war es ja, was ihr damals im Waisenhaus zum ersten Mal eine Art Hoffnung gegeben hat. Das war ihr Ausweg aus dem öden Alltag, zu dem sie dort verpflichtet wurde. Einfach ein tolles Ende, auch wenn ich gerne noch mehr von Beth gelesen hätte. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
xx_yy kommentierte am 25. Juni 2021 um 22:05

Wie schon gesagt, war ich absolut begeistert von dem Buch. Hier noch der Link zu meiner Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/zwischen-schach-und-sucht

 

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich dafür bedanken, dass ich an dieser Leserund teilnehmen und so dieses tolle Buch lesen konnte. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
lillywunder kommentierte am 27. Juni 2021 um 18:46

Für mich ein echter Lesegenuss mit 5 Sternchen!

Lieben Dank für die tolle Leserunde!

https://wasliestdu.de/rezension/temporeich-und-faszinierend

Thema: Deine Meinung zum Buch
Morgenschnecke kommentierte am 27. Juni 2021 um 22:40

Mein Fazit: ich wünschte, ich hätte das Buch gelesen bevor ich die Serie gesehen habe. So war der Zugang zum Buch für mich doch anders, als ich es erwartet habe. Trotzdem ein Meisterwerk, es hat mir auch viel Spaß gemacht die Kommentare der anderen hier zu lesen, die die Serie nicht kennen.

https://wasliestdu.de/rezension/faszinierend-und-zeitlos
https://morgenschnecke.de/das-damengambit-von-walter-tevis/

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
milkshake kommentierte am 27. Juni 2021 um 23:42

Ich hatte immer das Gefühl, dass Beth' Sucht zum einen damit zu tun hat, dass sie einsam und entwurzelt ist, aber auch damit, dass ihr Geist schlichtweg unterfordert und gelangweilt ist. Beides bestätigte sich hier zunehmend. Dass sie ein gewaltiges Problem damit hat, Gefühle einzuordnen und auszuleben kommt natürlich noch stark hinzu. Die Abschlussszene war wunderbar, Beth setzt sich zu einem älteren Herren (wahrscheinlich ein laienhafter Hobbyspieler), einfach um die Schönheit des Spiels mit ihm auszukosten, ohne Machtspiele, internationales Ansehen und Hintergedanken. Die Leidenschaft hat sie sich trotz allem also bewahrt, wunderschön.

Nur eine Frage hat mich nicht losgelassen, als ich die Buchdeckel zuklappte: Und jetzt? Ich erinnerte mich an die Szene, als Beth auf den kleinen Jungen traf, der ganz hohe Schachambitionen hatte und sie fragte ihn, was ihm für sein Leben vorschwebe. Als er sagte, er wolle Weltmeister sein und überhaupt keinen Bezug zu einem "danach" hatte, war Beth erstaunt. Nun ist sie fast in der selben Situation. Die Weltmeisterschaft steht ihr noch bevor, wenn sie die erreicht hat, dann hat sie keine Ziele mehr, nichts mehr wofür sie kämpfen muss und sieht sich vermutlich sehr stark mit ihren Suchtmustern konfrontiert. Das ist natürlich reine Spekulation, aber das hat bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

Alles in Allem fand ich das Buch toll, sowohl die Spannung, die durch ein Spiel erzeugt wird, zu dem ich überhaupt garkeinen Bezug habe und trotzdem funktioniert, als auch Beth und die Nebencharaktere und die Entwicklung der Ereignisse. Ich würde wirklich gern mehr des Autoren lesen, allerdings hat meine Recherche ergeben, dass es da kaum was abzugreifen gibt, schon garnicht neu. Vielleicht erbahnt der Diogenes Verlag sich ja jetzt, wo so ein Hype generiert wurde :)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 145 bis 290
Hilou kommentierte am 27. Juni 2021 um 23:51

Ich fand den zweiten Teil viel emotionsgeladener und auch spannender. Beths Entwicklung ist bemerkenswert. Wie souverän sie ihre ersten Erfahrungen mit Partys und Sex macht, wobei sie doch im Waisenhaus noch so introvertiert war. Mrs. Weatley setzt ihr keine Grenzen und macht auch sonst keinen Druck. Dennoch scheint sie aber mit der Zeit Muttergefühle entwickelt zu haben, da sie sich nach Beths Wohlbefinden erkundigt "so unverfänglich wie möglich". Auch Beth scheint sie als eine Art Mutterersatz akzeptiert zu haben.

Mrs. Weatleys Tod kam viel zu schnell und hat mich doch sehr traurig gestimmt. Nun ist Beth völlig auf sich allein gestellt. Ich glaube auch, dass sie auch in Zukunft immer allein sein wird. Als Beltik bei ihr einzog, dachte ich noch an den Beginn einer Liebesromanze, aber er durfte nur in ihr Bett, nicht in ihr Herz.

Solange Beth ohnehin ihr Alkohol- und Suchtproblem nicht auf die Reihe bekommt wird sie womöglich keine funktionierende Beziehung führen können. Ich frage mich, wie sie in Zukunft ihren Lebensunterhalt verdienen wird. Denn wie Mrs. Weatley bereits sagte: Im Leben gibt es eben nicht nur Schach.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 291 bis Ende
Hilou kommentierte am 04. Juli 2021 um 17:38

Wenn man dieses Buch nur auf die Schachpartien begrenzen würde, müsste man tatsächlich sagen, es ist ein reines Schachbuch. Dann wäre es sicher nicht so interessant für Leute, die überhaupt keinen Bezug zu Schach haben. Aber dieser Roman beinhaltet so viel mehr. Ich war sehr gefesselt von der Entwicklung des kleinen Waisenkindes zu einer genialen Schachmeisterin. Mit Jolene zusammen hat der Autor hier zwei starke junge Frauen gezeichnet, die ihrer Zeit zum Trotz etwas aus ihrem Leben machen und sich selbst verwirklichen. Dass Tevis hier zudem eine Weiße und eine Schwarze gewählt hat, zeigt nochmal ganz deutlich, wie schwer es Frauen in den 50ern/60ern hatten, insbesondere wenn sie auch noch die 'falsche' Hautfarbe aufwiesen.

Ich habe jede Seite dieses Buches genossen und mitgefühlt. Und habe nun auf Grund der großartig erzählten Geschichte von Beth nun auch mit der Miniserie auf Netflix begonnen. Die gefällt mir genauso gut wie das Buch.

Das Ende fand ich absolut passend. Zumal man als auch das Gefühl hat, dass Beth endlich angekommen ist und ihren Seelenfrieden erlangt hat.
Ich habe gelesen, dass der Autor ein Jahr nach Veröffentlichung dieses Buches verstorben ist. Viele Romane hat er wohl nicht veröffentlicht. Aber ich werde definitiv nach den anderen demnächst mal Ausschau halten.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hilou kommentierte am 04. Juli 2021 um 18:15

Vielen Dank, dass ich dieses großartige Buch mitlesen und rezensieren durfte. Hier sind die Links zu meinen Rezensionen:

Wasliestdu: https://wasliestdu.de/rezension/schach-und-andere-drogen
bzw. https://wasliestdu.de/rezension/schach-und-andere-drogen-0

Lovelybooks: https://www.lovelybooks.de/autor/Walter-Tevis/Das-Damengambit-2809262355...

Lesejury: https://www.lesejury.de/walter-tevis/buecher/das-damengambit/97832570716...

Leserkanone: https://www.leserkanone.de/index.php?befehl=buecher&buch=79201&zeigen=&a...

Zusätzlich der Beitrag auf meinem Instablog: https://www.instagram.com/p/CQ6UY46Mnsy/

und Facebook: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=2947755802145779&id=21477756...

Wortgleich ist die Rezension auch bei Hugendubel, Bücher.de, Thalia und Weltbild zu finden.

Thema: Deine Meinung zum Buch
gagamaus kommentierte am 16. Juli 2021 um 11:06

https://wasliestdu.de/rezension/hochinteressante-geschichte

Ein tolles Buch. Ich hoffe auf mehr Übersetzungen von diesem Autor. Für mich eine Entdeckung.

Vielen Dank für das Buch.

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
milkshake kommentierte am 18. Juli 2021 um 23:02

Ein tolles Buch und ich möchte nochmal meinem Wunsch Ausdruck verleihen, dass Diogenes weitere Bücher des Autors rausgeben wird :)

https://wasliestdu.de/rezension/starkes-portrait-einer-unvergesslichen-h...

Thema: Lieblingsstellen
milkshake kommentierte am 18. Juli 2021 um 23:06

Ich habe mir so einige Stellen herausgeschrieben, die mich sprachlich und inhaltlich begeistert haben.

Hier ein Auszug:

"[...] während Beths Gedanken im geometrischen Rokoko des Schachspiels tanzten, gebannt, verzückt, hingerissen, sing ging auf in den großen Umstellungen und Verschiebungen, die sich vor ihrer Seele offenbarten, während ihre Seele sich ihnen offenbarte." (S. 38)

"Ihr Verstand leuchtete, und ihre Seele sang im süßen Takt der Schachzüge." (S. 57)

"Ein gutes Dutzend Schüler schaute zu. Manche grinsten oder gähnten, andere aber fühlten die Energie im Raum, die Gegenwart von etwas, das dieses abgenutzte alte Klassenzimmer in seiner langen Geschichte noch nie gesehen hatte." (S. 57)

"Was sie tat, war im Grund entsetzlich banal, doch für diejenigen, die ein Ohr dafür hatten, knisterte die Energie ihres glasklaren Verstandes förmlich." (S. 57)

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