Rezension

Ein einfühlsames Buch mit Höhen und Tiefen

Solange am Himmel Sterne stehen
von Kristin Harmel

Produktinformation
"Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich - an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose weiß, dass es bald zu spät sein wird, denn sie hat Alzheimer. Bald wird niemand mehr an das junge Paar denken, dass sich einst die Liebe versprach ... 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird - von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe ..."

Wirkung
Ich muss zugeben, dass dieses Cover eines der schönsten Cover ist, die ich jemals gesehen habe. Es hat mich einfach gleich angesprochen mit den vielen Farben und dieser blumenartigen Form. Ich habe zwar eine Vermutung in welchem Zusammenhang es mit dem Inhalt des Buches steht, aber so ganz eindeutig kann ich es nicht sagen, was ich leider ein bisschen schade finde. Der Titel ist wunderschön und steht, im Gegensatz zum Cover, in direkter Verbindung zum Inhalt der Geschichte, wie man später in meinen Zitat lesen wird. Die Produktinformation ist ansprechend und nicht zu lang.

Positives
Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, bei dem man gar nicht merkt wie viel Zeit in Wahrheit schon wieder vergangen ist und wie viele Seiten man schon wieder hinter sich gelassen hat. Ich habe für dieses Buch aufgrund meines Umzuges ein bisschen länger gebraucht und oftmals ist das kein gutes Zeichen für ein Buch, doch mein Zeitmangel konnte diesem Buch nichts anhaben. Ich habe mich immer wieder wunderbar in das Buch hineinfinden können und war sofort wieder in der Welt von Hope, Annie, Rose und all den anderen. Die Charaktere wurden sehr schön beschrieben, besonders die weiblichen Charaktere. Ich konnte mir Hope und ihre Tochter sehr gut vorstellen, was mir bei den Männern ein bisschen gefehlt hat. Ich hätte mir außerdem gewünscht man hätte noch mehr über Hopes Großvater erfahren, denn ich war nämlich auf seiner Seite. Er tat mir einfach sehr leid und ich konnte seine Handlungsweisen vollkommen nachvollziehen, ich hätte es wahrscheinlich nicht anders getan. Am sympathischsten war mir eigentlich Annie, vielleicht weil meine eigene Teenagerzeit noch gar nicht so lange her ist und ich diese Verhaltensweise teilweise wieder erkennen konnte. Was ich außerdem sehr gelungen fand, war der Perspektivenwechsel zwischen Hope und Rose, denn so konnte man noch einmal mehr erfahren über die Vergangenheit und die unterschiedlichen Wahrnehmungen der betroffenen Personen. Außerdem hatte die Autorin, meiner Meinung nach, eine ziemlich schöne Idee für die Gestaltung des Buches, denn immer mal wieder zwischen den Kapiteln fand der Leser Rezepte aus der Bäckerei von Hopes Mamie! Das ist nicht nur eine tolle Auflockerung, hier kann der Leser sogar selber das Gebäck herstellen und somit noch tiefer in die Geschichte eintauchen. Der Verlauf der Geschichte war sehr solide, ich kann nicht sagen, dass ich mich einmal gelangweilt hätte, wobei ich das schwer beurteilen kann, da ich so wenig an meinem Stück gelesen habe. Das Ende jedenfalls war für mich recht vorhersehbar, aber trotzdem schön gestaltet. Trotz vieler Warnungen, dass ich Taschentücher bereithalten soll, kamen bei mir leider nicht die Tränen.

Negatives
Ich denke, es gibt nur zwei Sachverhalte, die mir ein bisschen negativ aufgefallen sind. Zum einen habe ich schon erwähnt, dass ich auf der Seite des Großvaters war, er hat es genauso verdient geliebt zu werden und ich konnte Hopes Gedanken in diesem Moment so gut verstehen. Für ihn war eigentlich alles nur gelogen und getrogen. Ich fand das sehr traurig, auch wenn es im wahren Leben, leider oftmals nun einmal wirklich so ist. Zum anderen muss ich leider kritisieren, dass mir das mit der Suche nach den Verwandten ein bisschen zu zufällig und zu schnell ging. Es kam mir einfach ein bisschen gemauschelt vor, so als hätte sich eigentlich alles von alleine ergeben. Ich bin nicht so für Geschichten in denen sich auf einmal alles fügt.

Zitat
"Auf einmal muss ich an die Märchen denken, die sie mir früher erzählt hat, von einem Prinzen und einer Prinzessin in einem fernen Land, die Märchen, in denen der Prinz gegen die bösen Ritter in den Kampf ziehen muss und der Prinzessin verspricht, eines Tages zu ihr zurückzukehren, da ihre Liebe niemals sterben werde. Daher bin ich verblüfft, als es Annie ist, die murmelt:" "Solange am Himmel Sterne stehen, werde ich dich lieben." Das hat der Prinz in seinen Geschichten immer gesagt." Als Mamie sie ansieht, hat sie Tränen in den Augen "Das stimmt", sagt sie."
-Aus 'Solange am Himmel Sterne stehen' von Kristin Harmel-

Bewertung
Note 2 {gut}
Ich vergebe für dieses Buch eine 2, weil es meine Erwartungen erfüllt hat und ich gut unterhalten wurde, aber für mich dann meine Kritikpunkte doch zu schwer wiegen, als dass ich eine eins vergeben könnte. Es war mir in der gesamten Geschichte einfach ein bisschen zu viel Fügung. Trotzdem ein tolles Buch mit tollen Rezepten von denen ich bestimmt das eine oder andere einmal ausprobieren werde. Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die gerne Liebesgeschichten lesen und Lesern, die sich für Geschichten interessieren, die mit dem zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung zu tun haben. Es ist ein wirklich aufwühlendes Thema und meiner Meinung nach trotz der Romanverpackung nichts für schwache Nerven.