Rezension

Ein gelungener Reihenauftakt, der neugierig auf mehr macht!

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 -

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1
von Lyla Payne

In diesem ersten Teil der Trilogie dreht sich alles um die 17-jährige May, die nach dem Tod ihrer Großmutter, bei der sie bis dato gelebt hat, nun auf sich allein gestellt ist und vor einigen Aufgaben steht. Denn sie will auf keinen Fall zurück zu ihrer Mutter. Deshalb kämpft sie darum, vom Gericht vorzeitig mündig gesprochen zu werden. Doch genau das gestaltet sich nicht so leicht, denn May muss zeigen, dass sie auf eigenen Beinen stehen kann.
Durch den Job als Nanny der jüngeren Schwester der James-Zwillinge, Sophie, ist sie zumindest die finanziellen Sorgen los, denn die Brüder haben mehr als genug Geld und bezahlen Sophie gut. Doch das allein, hilft auch nicht immer ...
Ich bewundere May. Mit ihren gerade einmal 17 Jahren wirkt sie schon so gefestigt und weiß genau was sie will. Für mich ist sie eine sehr starke Persönlichkeit und hat außerdem das Herz am rechten Fleck. Tierlieb, kinderlieb, umgänglich, ehrgeizig und aufgeschlossen, zeigt sich May von ihrer besten Seite, auch wenn sie nicht von allen geschätzt und geachtet wird, denn sie ist eine der Wenigen an der Golden Isles Academy, die nicht aus reichem Hause stammt.
An eben jener Academy lernen nur gut betuchte Schüler. So auch die Zwillinge Felix und Noah James, die ihre Eltern bei einem tragischen Unfall verloren haben. Felix haftet das Klischee des typischen Bad Boys an, doch wie es wirklich in ihm aussieht, das weiß nur er allein. 
Ich mochte ihn von Beginn an, da man ziemlich schnell hinter seine Fassade blicken und somit mehr und mehr in die Geschichte und das Leben der Zwillinge eintauchen konnte. 
"Trust my Heart" ist ein Buch, auf das man so vielleicht nicht vorbereitet ist. Man meint, diese Art der YoungAdult-Geschichten schon zu kennen. Doch nicht in diesem Fall, denn die Geschichte von Felix und May nimmt nicht ihren typischen klischeehaften Verlauf, den man von Campus-Romanen eigentlich erwartet und fast schon gewohnt ist. Es wird nicht das Hauptaugenmerk auf Studium und Liebe gelegt, sondern vielmehr stehen hier Trauerbewältigung, Probleme in der Familie und Identitätsfindung im Vordergrund. Wie wird man als junger Erwachsener selbstständig? Wie steht man auf eigenen Beinen? Und nicht zuletzt: Wer bin und wer will ich sein? 
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Felix und May, was dem ganzen noch mehr Einblicke und somit Tiefe gab. Ich mochte den locker leichten Schreibstil der Autorin gern und habe mich in dem Buch sehr wohl gefühlt. Für mich war es ein gelungener Reihenauftakt, der teilweise sowohl überraschend emotional, als auch tiefgründig war und jedes Campus-Roman-Klischee in den Schatten stellt.