Rezension

Fesselnder, opulenter Schreibstil, düstere Atmosphäre

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz -

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz
von Beril Kehribar

Bewertet mit 4 Sternen

Um sich selbst und ihre kranke Mutter versorgen zu können, betätigt Zoé sich als Diebin und Prostituierte. Als im Bordell eine Situation eskaliert, tötet sie einen Freier, so scheint es kaum verwunderlich, dass die junge Frau kurz darauf hingerichtet wird. Zu ihrer Überraschung findet sich Zoé daraufhin allerdings in Xanthia wieder, einer Zwischenstation für Sünder, ehe ihre Seelen endgültig der Hölle oder aber geläutert dem Himmel zugewiesen werden. Graf Alexei, der über Xanthia gebietet, schlägt ihr einen Pakt vor: Zoé soll drei Relikte für ihn stehlen, danach darf sie in ihr früheres Leben zurück kehren....

"Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz" ist das erste Buch, das ich von Beril Kehribar gelesen habe - es wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben. Dieser Roman bildet den Auftakt einer Trilogie, deren Handlung fortlaufend erzählt wird, so dass ich jetzt schon sehr gespannt auf den Nachfolger bin. Zoé war mir schnell sympathisch, obwohl sie ihrer Sünden wegen in Xanthia landet, sah sie sich zu ihren Taten gezwungen, um in ihrer schwierigen Zeit überleben zu können. Die Protagonistin und alle Figuren um sie herum - seien es Menschen oder Xathyr - fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, dadurch war ich emotional schnell in der Geschichte versunken.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, einmal begonnen mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Meiner Meinung nach gelingt es der Autorin wunderbar, die Atmosphäre in Zoés Leben einzufangen, der düstere Hintergrund erinnert mich an ein historisches Setting, das den Alltag der Unterschicht ungeschönt präsentiert. Die "Vorhölle" Xanthia habe ich dagegen fast schon malerisch empfunden, obwohl deutlich thematisiert wurde, dass sich jedes Lebewesen hier (inklusive der Pflanzen) von Blut und Sünden ernährt. Ein paar kleinere Logiklücken (besonders währen Zoés Suche nach den Relikten) haben das Lesevergnügen kaum geschmälert, ich habe mich insgesamt fantasievoll unterhalten gefühlt und spreche für diesen Auftaktband gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der fesselnde Schreibstil und die fantasievolle Handlung haben mich gefesselt und begeistert. Zu manchen Ereignissen hätte ich mir etwas mehr Erläuterung gewünscht, um den Ablauf als logisch zu empfinden, dennoch hatte ich wunderbare Lesestunden und freue mich schon auf die Fortsetzung. Diese unterhaltsame Lektüre empfehle ich gern weiter.