Rezension

Langatmig und nicht spannend!

Rot wie das Meer
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:
Die Insel Thisby hat eine ungewöhnliche Tierwelt. Jedes Jahr im November wird die Insel von Wasserpferden, den so genannten Capaill Uisce, heimgesucht. Diese Pferde sind wunderschön, sehr schnell und tödlich. Man kann sie zwar einfangen, jedoch geht das nur selten gut. Auch wenn man sie eingefangen hat, kann man sie nie besitzten, denn die Pferde lechzen nach Blut und sind sehr hinterhältig. So kommt es auch, dass viele Reiter der Capaill von ihnen verstümmelt oder getötet werden.
Die Waise Puck muss bei den bestialischen Capaill-Reitwettkampf mitmachen, um das beachtliche Preisgeld zu gewinnen. Nur so kann sie sich und ihre Brüder vor der androhenden Armut retten. Jedoch sträubt sich alles in ihr einen Capaill zu reiten, denn diese Pferde haben ihre Eltern umgebracht … Das ist aber das einzige Hindernis, denn die Männer der Insel sehen nur ungern eine Frau mit ihnen mitreiten. Sie lassen nichts unversucht um Puck weitere Steine vor die Füße zu legen. Unverhoffte Hilfe bekommt sie vom stillen Sean, der eigene Gründe hat, weshalb er bei dem Wettkampf mitmachen und gewinnen muss …

Meine Meinung:
Nachdem ich mich durch "Nach dem Sommer" gequält habe und ich "Ruht das Licht" abbrechen musste, weil ich es als extrem langweilig empfunden habe, wollte ich Maggie Stiefvater eine neue Chance geben.
Keine Ahung, ob das so eine gute Idee war.

Ich bin kein Pferdenarr und die Thematik des Buches hat mich auch nicht wirklich angesprochen. Eigentlich wollte ich nur wissen, weshalb das Buch so gute Bewertungen auf goodreads hat.
Gesagt, ausgeliehen und zack angefangen es zu lesen.

Sehr schnell kommt man in die Geschichte, der Lesefluss ist unfassbar gut. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Puck (Kate) und Sean erzählt.
Puck ist zwar das mittlere Kind, kümmert sich aber dennoch aufopferungsvoll um ihre beiden Brüder. Sie trägt sehr viel Verantwortung und ist auch schon eine reife und entschlossene Persönlichkeit. Anders als die Mädels in ihrem Alter macht sie sich nichts aus hübschen Klamotten, ihr reicht es, wenn sie mit ihrem Pferd reiten kann.
Eigentlich ist sie eine angenehme Protagonistin. Lieb, nett, entschlossen, intelligent und dennoch handelt sie an einigen Stellen gegen jede Logik. Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht mit ihr warm wurde. Sie ist mir zu gut und handelt nicht nachvollziehbar genug! Lasst mich erklären:
Sie reitet bei diesem Turnier mit, bzw. sie hat es vor. Diese Pferde, die Capaill, sind Bestien. Fast doppelt so groß wie ein normales Pferd, schneller als je ein normales Pferd sein kann, aggressiver und intelligenter. Dennoch will sie mit ihrem relativ kleinem Pferd reiten. Wie hat sie da eine Chance? Diese Frage stellt sie sich gar nicht. Halbherzig schaut sie nach einigen Capaill, aber dann so "Hm. Nö, lieber doch nicht" und will mit ihrem winzigen Pferdchen gegen diese Viecher ankommen. Dabei erwartet sie mit einer lächerlichen Selbstverständlichkeit, dass sie gewinnt!
Sean ist einige Jare älter als Puck, er hat seinen Vater schon im Kindesalter bei einem Capaill Turnier verloren. Anders als Puck, ist er von den Capaill fasziniert und arbeitet als Capaill-Trainer beim reichsten Mann der Insel. Er hat schon viermal das Rennen gewonnen und auch dieses Jahr möchte er das, denn dann kann er sich und sein Capaill "freikaufen" und ein eigenes Leben führen.

Genau so wie bei "Nach dem Sommer" ist die Welt in der die Handlung spielt total gut durchdacht. Alles wird bis ins kleinste Detail erklärt, gezeigt und und und. Das hat die Wirkung, dass der Leser vor Langeweile an einigen Stellen schier umkommt. Ich muss nicht zehnmal irgendetwas über den "Rausch der Geschwindigkeit" und "die unwirkliche Schönheit" der Capaill lesen. Diese Szenen erstrecken sich zum Teil über drei Seiten! Und das immer und immer wieder gähn
Viel lieber hätte ich statt den ganzen Beschreibungen Charaktere in Aktion erlebt. Sean und Puck (vorallem die!) trödeln vor sich hin und die Handlung plätschert munter vor sich hin.
Schön und gut, Worldbuilding und alles. Schon klar, aber dadurch kann man den Leser nicht bei Laune halten. Ich jedenfalls, brauche Spannung und Action und Handlung!

Das Love Interesst ist öde. Punkt.
Die beiden dümpeln umeinander herum, warum? keine Ahnung! und schon sind sie verliebt.
Ich erwarte ja keine Dreiecksbeziehung, im Gegenteil. Aber eine nachvollziehbare Annäherung wäre ganz nett gewesen. Die Bindung zwischen zwei Charakteren, das macht die Liebesgeschichte erst interessant. Hier waren zwar Ansätze erkennbar, doch das war's dann auch schon.

Die Spannungskurve in diesem Buch sinkt exponential gegen minus Unendlich.

Bewertung:
Es ist schockierend, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe. Es war langweilig, langatmig und ständig hatte ich ein Deja-vù (in Bezug auf die Charaktere). Dann wurde es zwar etwas besser, aber mit diesem Ende hat es sich wieder alles versaut. An sehr vielen Stellen hat es sich die Autorin verdammt einfach gemacht. Nur nichts wichtiges zeigen, nichts wichtiges erklären - so lautet die Devise hier. Für mich ist das Buch nichts, kann am Buch selbst oder an mir liegen. I wois es au ed, von mir gibt's ♥ ♥ Herzchen.