Rezension

schöne Urbanfantasy mit kleinen Schwächen

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
von Christian Handel

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Autorenduo hat einen flüssigen Schreibstil, wobei ich sagen muss, dass ich das Gefühl hatte heraus lesen zu können, wann der eine und wann der andere schrieb. Es waren nur Nuancen und könnte auch Einbildung sein, doch das Gefühl stellte sich recht früh ein und blieb bestehen.

Die erdachte Welt, diese Spiegelstadt und all dem was sich darin verbirgt ist eine unglaublich tolle Idee, jedoch hätte ich mir manches Mal ein bisschen mehr Erklärungen zu den Spezies und ihren Fähigkeiten gewünscht, insbesondere zu den Sirenen, da das für mich zwischendurch nicht ganz einleuchtend war. Ebenso wie die Welt sind die Charaktere wundervoll und mit viel Liebe gestaltet, aber auch hier hatte ich einen Wermutstropfen: mir hat die Darstellung der weiblich gelesenen Charaktere nicht gefallen. Es gab für diese nur drei Optionen: tot, böse oder unwichtige Nebenfigur. Da wäre es doch schön gewesen, wenn man mehr Facetten gesehen hätte (was nämlich bei den männlichen Charakteren wunderbar geklappt hat, ich hätte einfach von zwei der Nebenpersonen das Geschlecht gewechselt und schon wäre dieser Punkt behoben).

Jetzt liest sich das mit meinen Kritikpunkten als hätte mir das Buch nicht gefallen, das stimmt aber nicht. Ich mochte Spiegelstadt wirklich gern und der fiese Cliffhanger am Ende hat mich voller „Das könnt ihr doch nicht machen! Wo ist Band 2?!“ zurück gelassen, jedoch finde ich es wichtig diese Punkte zu erwähnen. Vielleicht bessert sich ja all dies im folgenden Band, ich möchte ihn auf jeden Fall lesen, denn eines hatte dieses Buch was kaum ein anderes hatte: eine wunderschöne Darstellung von LGBTQIA*+ Themen gepaart mit toller Fantasy und dem Charme der goldenen 20er.

Bewertung: 3,5/5

Fazit: Ein Buch für alle die Urban-Fantasy und den Charme der 20er Jahre mögen.