Rezension

Spiegelstadt - mitreissende, etwas düstere Urban Fantasy mit Tempo und Magie!

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
von Christian Handel

Bewertet mit 5 Sternen

"Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber" von Christian Handel und Andreas Suchanek ist als Taschenbuch mit 352 beim Verlag Knaur TB erschienen.

Das wundervolle Cover verspricht seiner Leserschaft bereits eine magische Reise in eine andere, gespiegelte Atmoshäre, und die goldenen Feen weisen bereits einen deutlichen Weg...:o)

Das Autorenduo entführt seine Leser in ein Berlin mit dem Zeitgeist der 1920er Jahre, wo es eine Welt voller Magie und unterschiedlichster phantastischer Feenwesen gibt.

Max, der sich nach dem Tod seiner Großmutter und Kuschelfreundin Irmgard voller Trauer zurückgezogen hat, wird von seiner besten Freundin Robin ins Twenty-Heaven, einen Berliner Club mitgenommen, damit er mal wieder aus seinen 4 Wänden herauskommt.

Dort lernt er Lenyo kennen, und ehe das Knistern zwischen den Beiden so richtig in Fahrt kommen kann, bricht Chaos in dem Club aus und Lenyo, Max und Robin müssen flüchten - Lenyo öffnet ein magisches Portal, und dann befinden sich die 3 in einer anderen, geheimnisvollen Welt...

Der Schreibstil von Christian Handel und Andreas Suchanek ist klasse, so bildhaft, actionreich und voller Tempo, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen mochte! Die entstandene Stimmung ist magisch, düster und angefüllt mit dem Flair der goldenen 20er, man fühlt sich direkt mittendrin in dieser historischen Atmosphäre.

Die wechselnden Erzählperspektiven bringen zusäzlich Schwung in den Plot und sorgen dafür, dass ich nur so durch die Seiten flog, um zu erfahren, wie es weitergeht. Allerdings habe ich zugleich insgesamt etwas länger für das Buch gebraucht, da ich einige Passagen doppelt gelesen habe, um ja nichts zu verpassen.

Faszinierend fand ich, dass ein Wechsel zwischen den Welten (eigentlich verboten) nur mittels der konstbaren goldenen Tränen möglich ist.

Geheimnisvoll, romantisch, bezaubernd, etwas erotisch und fantasievoll geht es zu in Spiegelstadt, aber ebenso rau, brutal, intrigant und gnadenlos. Es entbrennen blutige Kämpfe um die Macht in Spiegelstadt - Max, Robin und Lenyo sind auf der Flucht und ein Durchatmen ist unmöglich.

Max ist ein ausgesprochen sympathischer Protagonist, mit dem ich permanent gebangt habe, und auch Robin mag ich sehr - wohingegen Lenyo mir ein bisschen zu glatt und distanziert war und ich deswegen keine engere Beziehung zu ihm aufbauen konnte.

Das hohe Tempo ist ungewöhnlich für einen Fantasy Roman, hat mir aber sehr viel Spaß gemacht. Hier haben sich zwei tolle Autoren zusammengetan und das Ergebnis ist absolut gelungen!

Mein Fazit: Packend, rasant, magisch, ein wenig romantisch und vor allem überzeugend - ein toller Reihen - Auftakt mit einem Cliffhanger, der mich äußerst gespannt auf Band 2 zurücklässt...!