Rezension

Würdest du gerne in einer alternativen magischen Welt leben?

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
von Christian Handel

Die versprochene Mischung aus Babylon Berlin und Fantasy hat mich sofort gereizt. Die Zwanziger des letzten Jahrhunderts vermischt mit Feen, Dryaden und Dschinns - das ist eine verdammt gute Vorstellung. Und zum Großteil konnte mich diese Mischung auch überzeugen, gerade bei dem Autorenduo.

Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie sind jeder auf ihre Art und Weise speziell und teilweise sehr unterschiedlich, was richtig spannend ist. Aufgrund der Perspektivenwechsel bekommt man mehrere tiefe Einblicke in die jeweiligen Personen, was manchmal ganz schön erschreckend sein kann (Tamyra). Originell ist in dem Zusammenhang auch die Idee mit den Tränen, die das Ganze erweitern. Bei manchen hätte ich mir ein paar mehr Details über ihre Motivation gewünscht, damit sie noch greifbarer werden. Aber ich hoffe da inständig auf den nächsten Teil.

Die Love Story war wunderbar Slow Burn und nicht zu aufdringlich, was bei der Masse an Action und Plot Twists auch wahrscheinlich nicht anders möglich gewesen wäre. Die ersten Seiten ist der Einstieg noch etwas zäh, aber dann wird man regelrecht mitgerissen. Und das nicht gerade schonend, wodurch es nie langweilig wird. Das hat mich insofern etwas gestört, da dadurch die versprochene Atmosphäre der Goldenen Zwanziger an vielen Stellen leidet beziehungsweise nicht recht aufkommen will. Etwas mehr Hintergrundinfos und ruhigere Szenen hätte ich schön gefunden, aber auch da hoffe ich, dass der zweite Band das etwas ausbaut.

Insgesamt gebe ich dem Buch deswegen 4 von 5 Tränen.

An dieser Stelle vielen lieben Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar ♥️!