Rezension

Tauche ein in die spannende Welt, in der nichts so scheint, wie es ist!

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
von Christian Handel

Bewertet mit 4 Sternen

Stell dir vor, du erfährst, dass das heutige Berlin, das du kennst, nicht das einzigste Berlin ist, das existiert. Gemeinsam mit Max und Lenyo tauchen wir in die unbekannte Spiegelstadt ein, die ein Abbild des Berlins der 20er Jahre ist. Hier herrschen monarchische Verhältnisse, die von der grausamen Tamyra angeführt werden. Können Max und Lenyo gemeinsam mit dem Widerstand die Pläne von Tamyra durchkreuzen?

Ein absolutes Highlight des Romans ist dessen Spannung. Es passieren wahnsinnig viele Dinge, über welche ich nicht nur einmal staunen musste. Auch gab es zahlreiche unerwartete Momente, die mich richtig begeistern konnten. Die Spannung hat sich damit immer mehr gesteigert, sodass ich das Buch am liebsten nicht mehr aus den Händen gelegt hätte.

Des Weiteren war die Vielzahl der phantastischen Wesen schier unglaublich. So viele verschiedene Arten von Feenwesen treffen auf den Leser und werden in ihrem Aussehen und Handeln gut beschrieben. Ich mochte dabei sehr die Vielfältigkeit, die hierbei entstanden ist. Dies hat maßgeblich zum Charme des Buches beigetragen.

Gleichermaßen gestaltete die Szenerie eine wunderbare und einzigartige Atmosphäre. Der Wechsel zwischen der heutigen Modernität und das Leben in den 20er Jahren der Spiegelstadt war absolut herrlich. Mit viel Liebe zum Detail wurde die vergangene Epoche porträtierte und für mein Befinden sehr authentisch wiedergeben. Einfach klasse!

Die handelnden Protagonisten, allen voran Max, mochte ich sehr gerne. Ich fand die schüchterne Art von Max sehr passend, welche durch die eher durchsetzungsfähige Persönlichkeit von Lenyo ergänzt wurde. Die Interaktion zwischen den beiden habe ich als sehr stimmig empfunden und war für mich in ihrer Intensität gut angelegt.

Auch die Nebenfiguren hatten ihren ganz eigenen Charme. Ich mochte es sehr, dass wir hierbei auf viele verschiedene Persönlichkeiten gestoßen sind. Die Bandbreite reichte hier von gehässig und hinterhältig bis hin zu vertrauensvoll und unterstützend. Zwar konnten nicht alle Nebenfiguren eine komplette Tiefe entwickeln, doch mochte ich es sehr, dass mich einige von ihnen richtig überrascht haben.

Das Buch liest sich zudem sehr flüssig, da es eine moderne Sprache an den Tag legt. Die Erzählweise war mit an einigen Stellen etwas zu schnell, doch blieb dadurch die Spannung sehr gut aufrecht erhalten. Auch hatte ich das Gefühl förmlich durch die Seiten zu fliegen.

,,Die Spiegelstadt" war für mich ein wunderbar phantastischer Roman, der mit einer tollen und eingängigen Grundidee daherkommt. Ich mochte die Differenz vom heutigen Berlin zu dessen Abbild der 20er Jahre sowie die Art und Weise, wie zwischen beiden Welten gereist werden kann. Wer auf der Suche nach einem spannenden Leseerlebnis ist, der sollte sich das Buch auf jeden Fall genauer ansehen!