Rezension

Schönheit liegt im Auge des Betrachters

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum es geht: 
Ihr ganzes Leben lang hat Fern sich um ihren kranken Cousin gekümmert und träumt von einer Zukunft mit Ambrose, dem Ringerstar der Schule.
Da Fern eher unscheinbar ist und mit ihren krummen Zähnen, der roter Lockenmähne, sieht sie da allerdings keine Chance.
Bailey, Ferns Cousin, hat schon früh gelernt von Tag zu Tag zu leben und alles zu geniessen. Die Erwartungen stehen bei maximal 20 Jahren aber die will er definitiv knacken. Seine Leidenschaft ist das Ringen, auch wenn er niemals selber mitmachen kann.
Ambrose ist es leid unter dem Erwartungsdruck der ganzen Stadt zu stehen und will nur noch weg. Der Schönling meldet sich zur Armee, und mit ihm seine 4 besten Freunden. Als er wiederkehrt ist er nicht mehr der Gleiche, ebenso wenig wie Fern.

Meine Meinung:
Bereits zu Beginn ist klar dass es kein Happy End geben kann. Wie man es dreht und wendet, hier weint man. Ich hab das Buch an einem Tag gelesen und nach 2 Drittel nicht mehr aufgehört zu weinen. Ich hatte Angst das Buch entspricht all den anderen New Adult Büchern die nun den Markt überschwemmen, aber ich wurde eines besseren belehrt. Keine Sexorgien auf jeder 5. Seite. Fern, die an HMS ( Hässliches Mädchen Symdrom ) leidet, ist eine herrliche Hauptfigur. Ambrose wächst einen ans Herz und ich fand gut dass er nicht als typisches Alphamännchen dargestellt wird, sondern mit Tiefe und später auch mit Schmerz.
Mit Bailey konnte ich persönlich nichts anfangen, Der Charakter hat mich eher genervt und wir wären wohl auch keine Freunde geworden. Natürlich ist sein Schicksal tragisch, aber sympathisch ist er mir nicht.
Irgendwann in der Mitte hatte ich kurz das Gefühl dass die Autorin vielleicht ein wenig zu viel Themen mit einbringen will. Den Kranken im Rollstuhl, die unerwiderte Liebe, Krieg, 11 September, Verarbeitung des Kriegen, häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch... Also es wirkt viel und ich habe leider öfters gedacht "Echt jetzt? Das auch noch?" aber es klappt irgendwie. Das Ende ist mal wieder typisch amerikanisches Ende, da muss man mit leben...

Positiv:
-Die Aussage "Schönheit liegt im Auge des Betrachters"
-Trotz "American Highschool" ist das einzige ausgelassene Thema Mobbing in der Schule. Fern wird soweit in Ruhe gelassen und Bailey wird zum Ringerteam gezählt, auch wenn er nicht mehr machen kann als die Statistiken und Anfeuern.

Negativ:
-Typisches amerikanisches Ende.
-Zuviele Themen reingequetscht