Rezension

Loved it!

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 5 Sternen

Synopsis
Fern und Ambrose könnten unterschiedlicher nicht sein. Er ist der gut aussehende Star der Highschool und Captain der Ringer-Manschaft. Fern hingegen ist eher das hässliche Entlein, heimlich in Ambrose verliebt und als das Mädchen neben Bailey bekannt. Bailey, ihr Cousin, der wegen seiner Muskeldystrophie an den Rollstuhl gefesselt und daher auf ihre Hilfe angewiesen ist, ist der Sohn des Ringer-Couches. 
Das Leben der drei kreuzte sich in der Highschool eher selten und war von oberflächlichem Belangen, doch als Ambrose mit Narben gezeichnet und ohne seine vier besten Freunde aus dem Irak zurückkehrte änderte sich alles. 
Plötzlich bedarf es einen jungen Erwachsenen im Rollstuhl um ihn zurückzuführen, zu den Dingen die wirklich bedeutend sind im Leben. Zurückzuführen zu dem Sinn des Lebens, zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben. 
Und es bedarf dem früheren hässlichen Entlein, das scheinbar gar nicht mehr so hässlich erscheint, um ihm zu zeigen was wahre Liebe wirklich bedeutet. Das es mehr ist, als gut auszusehen und sich körperlich angezogen und attraktiv zu finden. Die ihm zeigt, was wirklich hinter dem Wort Liebe steckt. 

Rezension 

Ich hab das Buch förmlich verschlungen und es in der kurzen Zeit lieben gelernt. Ja, es bedient sich einiger Klischees. Wie zum Beispiel, dass das 'hässliche' Mädchen, den beliebten Jungen der Schule bekommt, in den sie schon seit ihrer Kindheit verliebt ist, weil er sich in ihre wunderschöne Persönlichkeit verliebt. 
Aber welcher Roman, der eine Liebesgeschichte beinhaltet bedient sich nicht an Klischees? Es ist doch fast jeder. Daher finde ich nicht, dass es das Buch auf irgendeine Art und Weise in ein schlechtes Licht rückt. Denn die Klischees wurden irgendwo treffend genutzt um so viel mehr rüberzubringen. Das Buch zeigt, dass Liebe mehr ist als von Schönheit angezogen zu werden und das es eben auch nicht nur das Aussehen ist, das Schönheit definiert. 
Auch fand ich es so herzergreifend und gleichzeitig authentisch, dass eben der Junge der allen Grund dazu hat, die Lebensfreude zu verlieren und das Leben zu hassen, derjenige ist, der das Leben als wunderbares Geschenk ansieht. Bailey, der Junge im Rollstuhl, hat soviel Mut und Lebensenergie, von der sich viele eine Scheibe abschneiden können. Dieser Charakter gibt dem Leser ganz viel Inspiration für das eigene Leben. Er ist direkt und nimmt kein Blatt vor dem Mund, er spricht die Wahrheit immer so aus, wie sie eben ist. Genau das öffnet einerseits den Charakteren im Buch die Augen, hat aber gleichzeitig auch das Potenzial einigen Lesern in einigen Lebenslagen die Augen zu öffnen. 

Dieses Buch greift so schwere Themen, wie den Krieg, den Tod, tödliche Krankheiten, Gewalt in Ehen usw. auf und das auf eine so selbstverständliche und leichte Art. Keiner der Charaktere hat ein perfektes Leben, jeder hat seine Probleme und genau das macht es so realitätsnah und es fällt einem so viel einfacher sich in die Charaktere hineinzudenken. Es könnten Menschen aus unserem wahren Leben sein. Man verliert völlig das Fiktive. Es behandelt eben den Punkt, dass jedes Leben seine Herausforderungen und negativen Momente hat und diese vielfältig sein können, aber es eben auch genau diese Moment sind, die das Leben ausmachen. Den Leben ist der schwere Part und Sterben der weitaus leichtere. 
Es ist echt erstaunlich wie unglaublich gut die Autorin all diese Themen so fantastisch zusammen geführt und in nur einem einzigen Buch angesprochen hat., ohne das es überladen und aufgesetzt wirkte. 

Den einzigen Punkt, den ich im Buch persönlich nicht mochte, war der häufige Bezug zur Religion. Es ist nicht übermäßig vorhanden, aber allein die Tatsache, dass Ferns Vater Pfarrer ist, zeigt Religion spielt keine unbedeutende Rolle in dem Buch. Für mich spielt Religion keine bedeutende Rolle in meinem Leben und ja es kann Menschen Hoffnung geben, aber mir eben nicht. Für mich existiert Religion, aber ich kann sie nicht auf mich persönlich anwenden. Daher war dies das einzige Manko, was mich an einigen Stellen gestört hat. 

Was für mich generell in jedem Buch wichtig ist, ist dass es Stellen hat, die ich mir gerne markiere weil ich finde, dass diese Stellen es wert sind zitiert zu werden oder ich sie persönlich gut auf mein Leben beziehen kann oder eben dort verwenden kann. Vor uns das Leben hat diese Stellen. Eigentlich würde ich  gerne einige meine Lieblingsstellen zitieren, nur leider hatte ich mir das Buch geliehen, sodass es für mich unmöglich war etwas zu markieren. 

Aber eines kann ich wirklich sagen.
Das Buch inspiriert. 
Es bringt einen zum lachen.
Es bringt einen aber genauso auch zum weinen. 
Es bringt einen zum nachdenken.
Und es gibt in vielerlei Hinsicht Hoffnung. Ob es nun nach dem Tod ist, nach Lebensbedrohlichen Erkrankungen oder eben nach Schicksalsschlägen anderer Art. Es zeigt, dass das Leben trotz seiner negativen Seiten wert ist zu leben. 
Ich bin der Meinung das jeder Mensch es wert ist ein wunderschönes und erfülltes Leben zu leben und dieses Buch kann einem wunderbar Denkanstöße und Inspirationen geben, genau dieses Leben zu leben!

Also meine Empfehlung: Lesen, denn es ist es wert!