Rezension

Zu viel Klischees

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte handelt von drei Jugendlichen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Da ist Fern die Tochter des Pfarrers. Sie ist das hässliche Entlein – klein, rote Haare und trägt eine Zahnspange. Sie flüchtet sich in Tagträume und schreibt kitschige Liebesromane.  Sie ist aber auch sehr hilfsbereit und kümmert sich äußerst fürsorglich um ihren Cousin Bailey, der an Muskeldystrophie leidet und im Rollstuhl sitzt. Dann gibt es noch Ambrose, den viel umschwärmten Ringerstar der Schule, der alles zu haben scheint, aber innere Kämpfe ausficht.

Der Schreibstil ist locker, aber sehr gefühlsbetont und teilweise rührselig. Gefallen haben mir die Rückblenden, die aktuelle Situationen verständlicher machten.

Die Geschichte enthielt für mich keine Spannung; fast alles war so vorhersehbar. Außerdem wurden mir zu viele Klischees verarbeitet: das hässliche Entlein, das zum schönen Schwan wird; der todkranke Junge; der Mädchenschwarm, dem das Schicksal übel mitspielt; die gutaussehende aber dumme Blondine.

Super hingegen fand ich den Charakter von Bailey. Der todkranke Junge, der jeden Tag wie seinen letzten begeht, der sprüht vor Lebensfreude und sich trotz seiner Lebensumstände um andere sorgt.

Im Kern geht es in diesem Roman um so wundervolle Sachen wie Liebe und Freundschaft; dass innere Schönheit mehr zählt als äußere; um eine lebensbejahende Einstellung. Daher betrachte ich das Buch nicht als Zeitverschwendung, obwohl es mir insgesamt zu emotionsgeladen (zu kitschig?) und zu vorhersehbar war.