Rezension

spannende Lektüre, die auch nachdenklich macht

ZERO - Sie wissen, was du tust - Marc Elsberg

ZERO - Sie wissen, was du tust
von Marc Elsberg

Bewertet mit 4 Sternen

Man erfährt zunächst einiges über die Protagonisten des Buches. Cynthia, kurz Cyn genannt, ist eine eher konservative Persönlichkeit. Ihr ist alles was mit PC und Internet zu tun hat nicht ganz geheuer. Als sie dann entdeckt, das auch Vi, ihre Tochter, bei Freemee Daten hochlädt und sie verkauft und sich von den Act Apps beraten lässt, wird ihr das alles noch viel unheimlicher. Doch nach dem Tod des Jungen bleibt ihr keine andere Wahl mehr. Sie muss selbst in den Dschungel aus Daten eintauchen und sich selbst ein Stück weit verkaufen, um den Dingen auf den Grund zu gehen.

Marc Elsberg versteht es auch in seinem zweiten Buch dem Leser komplexe technische Dinge nahe zu bringen ohne zu überfordern. Ich konnte trotz wenig Basiswissen der Handlung gut folgen und habe mich von der Jagd nach Zero in den Bann ziehen lassen.Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass es wieder gelungen war, mir nach und nach neue Erkenntnisse zu liefern über alles was im Hintergrund läuft und so das Spannungslevel konstant aufrecht zu erhalten. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und verständlich. Erzählt wird die Handlung in der dritten Person und die Wechsel zwischen den Handelnden Protagonisten sind jeweils durch einen Absatz gekennzeichnet. Die Einzelnen Kapitel sind nach den Wochentagen benannt an denen die Handlung spielt. Das Buch gibt ein recht hohes Tempo vor, da kein Tag vergeht ohne, dass etwas passiert.

Einziger Kritikpunkt an dem Buch ist das offene Ende. Da hätte ich mir einfach etwas mehr Aufklärung gewünscht. Das Buch hat zwar einen Abschluss, aber es blieben meiner Meinung nach einfach zu viele Fragen offen.

Dennoch ein spannendes Werk, das auch zum Nachdenken anregt. Der gläserne Mensch ist ja bei weitem kein Thema, welches in ferner Zukunft spielt. Und die Frage wieviel man auf Internetplattformen Preis geben sollte ist allgegenwärtig. Ich denke es kann nie schaden sich darüber ein paar Gedanken zu machen und es will gut überlegt sein, welche Statusmeldung und welches Foto ich poste, schließlich sind auch Chefs bei facebook unterwegs und ich bin sicher so manche Bewerbung wurde schon aufgrund des öffentlichen Profils abgelehnt, weil man ja das Unternehmen präsentieren soll.

Ich empfehle das Buch allen Lesern, die gern eine spannende Zukunftsvision sehen möchten über die man sich durchaus auch ernsthafte Gedanken machen kann.