Rezension

Spannende Themen toll verpackt

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Max Rhode hatte einen großen Erfolg mit  „Die Blutschule“, an den der Pflegevater mit kriselnder Ehe nicht mehr anknüpfen konnte. Während er sich um Streiche seiner Tochter kümmern muss, erreicht ihn der Anruf eines Unbekannten, der im Sterben liegt. Dieser Unbekannte warnt Max vor Joshua und schärft ihm ein nicht straffällig zu werden. Max kann sich keinen Reim darauf machen, doch die Jagd beginnt früher,  als er dachte. Wer zieht die Strippen? Ist Max eine Marionette und wer ist überhaupt dieser Joshua? Was wird aus seiner Tochter?

Das Kennenlernen von Max und Jola war schon recht kurzweilig und verhältnismäßig schnell überschlagen sich die Ereignisse, die für den Leser viele Fragen aufwerfen.  Ich hatte nicht den leisesten Schimmer was hier gespielt wird, also musste ich dringend weiterlesen.

Der flotte Schreibstil, überragende Wendungen, sowie die kurzen Kapitel ließen mich nur so durch das Buch fliegen und ich konnte es kaum mehr aus den Händen legen, auch wenn es zwischendurch mal sehr extrem zuging und manches auch etwas konstruiert wirkte. Es störte mich auch nicht wirklich, dass die erst 10-Jährige Jola so „cool“ reagierte, wenn ich mir auch gewünscht hätte, dass sie schon im mittleren Teenageralter gewesen wäre, weil es dann zumindest etwas realistischer gewesen wäre, allerdings wachsen manche in Gefahrensituationen über sich hinaus…  Bis auf ihre Alter, fand ich ausnahmslos alle Charaktere stimmig und interessant. Besonders nah ist dem Leser natürlich Protagonist Max, aber auch andere Personen, die man nicht mögen möchte, wachsen ans Leserherz. Toll fand ich auch, dass durch Max Einblicke in das Leben eines Autors gewehrt werden, oder wie schwierig die Situation mit einer Pflegschaft sein kann.

Das Buch thematisiert gleich mehrere brandaktuelle und spannende Themen, die zum Nachdenken anregen und das Nachwort war schlicht grandios! Es fasst die wichtigsten Punkte des Buches nochmal auf und wendet sie auf die deutsche Gesellschaft an. Ist es richtig für Kinderschänder die Todesstrafe zu fordern, oder wie sollte man sich zu „Maschinen“ stellen, die Verbrechen voraussehen können? Sind sie Fluch, Segen, oder beides zugleich? Allein das Buch hatte schon Gedankenanstöße geboten, das Nachwort hat diese in wenigen Seiten nochmal aufgearbeitet, aber ohne erhobenen Zeigefinger, sodass sich quasi jeder selbst mit der Materie auseinandersetzen kann und sollte.

Achtung: Es werden soweit ich das beurteilen kann, wichtige Elemente aus „Die Blutschule“ gespoilert, sodass ich empfehlen würde dieses vorab zu lesen.