Rezension

Gute Fortsetzung

Mein Herz in zwei Welten
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

"Ein ganzes halbes Jahr" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, daher war ich sowohl bei "Ein ganz neues Leben" als auch bei "Mein Herz in zwei Welten" skeptisch, ob mir die Bücher gefallen werden. 

Während "Ein ganz neues Leben" für mich eigentlich noch viel mehr von den Erinnerungen an Will und der Verarbeitung der Erlebnisse geprägt war, geht es in "Mein Herz in zwei Welten" eigentlich viel eher darum, dass Lou beginnt ihr Leben (weiter) zu leben.

Das Buch beginnt locker und leicht und man ist wieder direkt im Leben von Lou drin. Ihr Leben, dass ein wenig chaotisch ist, aber mit ihrer charmanten Art einfach nur Spaß macht. Es kommt auch gleich wieder zu sehr witzigen Szenen, in denen ich laut lachen musste und mich daran erinnert hat warum ich Lou so gerne mag.
In der nächsten Zeit begleiten wir Lou wie sie in ihrem Leben in New York ankommt, sich in ihrem neuen Job zurecht findet, neue Leute kennenlernt und natürlich ihre Familie und Sam vermisst. 

Es ist klar, dass diese Entfernung irgendwann auch zu Problemen in der Beziehung zu Sam führt. Ich hatte die Befürchtung, dass dies der einzige Weg war Dramatik in die Geschichte zu bringen und dies hätte ich nicht sehr einfallsreich gefunden, weil man dies einfach zu oft liest. Aber es passieren noch einige andere Dinge, so dass es definitiv nicht langweilig wird.

Die Personen in diesem Buch sind sehr interessant und abwechslungsreich. Lou bleibt ihrer sprudelnden Persönlichkeit treu und man muss sie einfach gerne haben. Es gibt einige Charaktere, die einem direkt sympathisch war und andere, denen man irgendwie nicht so ganz über den Weg getraut hat.

Das Ende war für mich passend, realistisch und nicht übertrieben kitschig, das hat mir gut gefallen. Ich denke aber auch, dass an dieser Stelle ein Ende sein sollte.

Der Schreibstil ist wieder sehr leicht und angenehm zu lesen, obwohl ich manchmal das Gefühl hatte, dass ich trotz Zeit nicht so richtig vorangekommen bin. Insgesamt war das Buch für mich sehr unterhaltsam, aber doch ein wenig schwächer als die beiden Vorgänger.