Guter Auftakt der Trilogie
Rubinrot ist der erste Teil der "Edelsteintrilogie" von Kerstin Gier und wurde bereits 2013 erfolgreich verfilmt. Es lässt sich angenehm und flüssig lesen, da der Schreibstil der Autorin gut gewählt ist. Mit der Protagonistin Gwendolyn Shepherd kann man sich sehr gut identifizieren, wer kennt nicht das Gefühl eine graue Maus zu sein, die im Schatten von anderen steht. Doch genau das ändert sich und plötzlich findet sie sich im Mittelpunkt des Geschehens wieder - völlig unvorbereitet. Mit ihrer umgangssprachlichen Rede- und Denkweise und ihrem tollpatschigen Auftreten muss man sie einfach sympatisch finden und ins Herz schließen. Auch alle anderen Charaktere wirken nicht künstlich sondern passen vollkommen in die Geschichte hinein.
Das Cover ist mit den Schattenfiguren von Gideon und Gwendolyn wirklich ausgesprochen toll gestaltet und ein echter Hingucker. Man darf sich nicht zu sehr von der rosaroten Farbe beeinflussen lassen, denn es geht hier um mehr als nur eine gewöhnliche Liebesgeschichte. Durch den Prolog sowie den Epilog und die am Anfang jedes Kapitels vorhandenen Auszüge aus den Chroniken der Geheimloge erfährt man nach und nach Hintergrunddetails, die sich aber erst in den weiteren Teilen der Trilogie zusammenfügen werden. Das finde ich sehr gut, da so die Spannung von Anfang an gehalten wird.
Die sich nur langsam entwickelte Romanze wirkt nicht deplatziert oder dominierend, und mit dem gut gelungenen Charakter Gideon als männliche Hauptperson gibt es auch weiterhin genug Konfliktpotenzial zwischen ihm und Gwendolyn.
Fazit: Endlich mal eine deutsche Fantasy-Reihe die sich sehen lassen kann und durch ihre Witzigkeit, Spannung und die tollen Charaktere zu einem echten Lieblingsbuch für mich geworden ist.