Rezension

Ungewöhnliche Geschichte

Margos Spuren
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

John Greens Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, unterscheidet sich jedoch stark von dem anderer Autoren. Woran genau das liegt, kann ich gar nicht so genau sagen, aber er schafft es immer, dass ich mir seien Charaktere total bildlich vorstellen kann und sie mir im Laufe eines Buches total ans Herz wachsen. Meistens sind sie sehr ungewöhnlich, so auch Margo, die man als Leser nru kurz kennenlernt. Sie ist ein ziemlicher Freigeist und leibt verrückte und spontane Aktionen und Quentin, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, bewundert sie total, ist sogar in sie verliebt. Als sie eines Nachts nach langer Funkstille vor seinem Fenster aufkreuzt und ihn bittet, ihr bei einer Unternehmung zu helfen, willigt der sonst so vernünftige Junge ein. Ich fand es faszinierend zu lesen, wie wir uns von anderen Menschen beeinflussen lassen und uns auch über sie identifizieren. Ich meine, Quentin ist total auf Margo fokussiert, betet sie geradezu an, muss jedoch im Laufe des Buches die bittere Erfahrung machen, dass er Margo vielleicht doch nicht so gut kannte, wie er dachte, er in ihrer Abwesenheit neue Facetten an ihr entdeckt. Denn nach ihrer gemeinsamen, erlebnisreichen Nacht ist Margo fast spurlos verschwunden-nur Quentin meint, dass sie Hinweise für ihn hinterlassen hat und folgt diesen zweifelhaften Spuren quer durch die USA. Dabei denkt er aber auch nicht nur über Margo nach, sondern auch über sich und sein Leben. Insgesamt könnte man sagen, ist er fast auf einem Selbstfindungs- und Margofindungstrupp. Unterstützt wird er dabei von seinen Freunden Radar, Ben und Lacey. Diese waren ebenso ungewöhnlich wie Quentin und Margo, aber Ben war mir schon fast etwas zu bizarr. Zusammen machen sie sich gegen Ende des Buches dann auf einen Roadtrip durch die USA, auf die Suche nach Margo. Dieser Teil hat mir weitaus am besten vom ganzen Buch gefallen! Oftmals ist es anfangs sehr zäh und von mir aus hätte ruhig etwas gekürzt werden können, da auch relativ wenig passiert, am Schluss geht es jedoch erlebnisreich und unterhaltsam zur Sache.