Rezension

Suchtgefahr in medial inszenierter Fan-Kultur

Idol in Flammen -

Idol in Flammen
von Rin Usami

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Idol in Flammen“ heißt dieser verstörende Roman aus Japan, der mit einer in Europa noch nicht so verbreiteten Sucht bekannt macht, die aber in Japan schon tiefere Wurzeln gefasst haben wird. Sehr eindrucksvoll wird das ungesunde Fan-Verhalten und die medial inszenierte ebenso erschreckend wie banal wirkende ausbeuterische Fan-Kultur beleuchtet. Am Beispiel der Protagonistin Akari, die am liebsten mit ihrem Idol Masaki gefühlsmäßig verschmelzen würde, die ihr ganzes Dasein und ihren Lebenssinn auf ihr Idol ausgerichtet hat, erfährt der Leser von den massiven Gefahren dieses Phänomens. Neben dem finanziellen Problem, die dieser Starkult für junge Menschen bedeutet - sie verschieben ihre Prioritäten von der Konzentration auf ihre Ausbildung hin zum Jobben, um alle Konzerte und Life-Auftritte ihres Idols miterleben zu können - droht der komplette Selbstverlust und ein realistischer Blick auf persönliche Beziehungen und Weichenstellungen für ein wirklich erfülltes eigenes Leben.
Ein Abgrund tut sich auf, der einen kompletten Kontrollverlust und massive psychische Probleme mit lebensgefährlichen Auswirkungen haben kann.
Man kann nur hoffen, dass sich diese problematischen Entwicklungen nicht auch bei uns weiter ausbreiten. Deshalb bekommt der wachrüttelnde Roman der jungen japanischen Autorin Rin Usami von mir fünf Sterne.