Rezension

Bin schon sehr gespannt auf die weiteren Teile

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz -

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz
von Beril Kehribar

Bewertet mit 4 Sternen

„Empire of Sins and Souls“ ist der erste Teil der „Empire of Sins and Souls Trilogie“. Die Autorin Beril Kehribar hat bereits zwei Fantasy Bücher, die Schattenthron-Dilogie im Jugendbuchbereich veröffentlicht. Mit diesem Buch bewegt sie sich in einen neuen Bereich, der Dark Romantasy, für eine ältere, erwachsene Zielgruppe.

 

Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, ein echter Eyecatcher. Ein grauer Hintergrund, Elemente wie ein Totenkopf, Flügel, rote Rosen und graue Ranken. Ein Farbschnitt der diese roten Rosenelemente wieder auffängt. Das Cover und der Farbschnitt passen perfekt zur Geschichte, weil z. B. die Rosen auch ein Element sind die eine Bedeutung in der Geschichte haben. Außerdem finde ich es toll, dass die weiteren Teile optisch perfekt miteinander harmonieren und man sofort erkennt, dass sie zusammengehören. Die optische Gestaltung ist schon einmal eine Note 1.

 

Zoé, ist eine Sünderin wie sie im Buche steht. Auf ihrer Liste stehen schon Lügnerin, Prostituierte, Diebin und damit noch nicht genug, jetzt auch noch Mörderin. Das sie sich nach ihrer Hinrichtung dann im Vorhof zur Hölle, in Xanthia, wiederfindet, ist somit keine allzu große Überraschung. Dort ist sie den hungrigen Xathyrn ausgesetzt, die sich nach ihrem Blut, dem Blut Sündiger sehnen, da kommt ihr zu diesem Zeitpunkt die Bekanntschaft mit dem Grafen der Xathyr Alexei nur recht, denn er bietet ihr einen Pakt an. Drei Relikte, die sie für ihn finden soll, gegen ihre Freiheit. Doch der Graf Alexei wird nicht die einzige Bekanntschaft bleiben, die sie machen wird. Da wäre ja auch noch Prinz Kaspar, Alexeis größter Feind und derjenige vor dem alle Angst haben. Anziehung, Faszination oder auch Abscheu. Wem kann Zoé am Ende wirklich noch Vertrauen schenken und wer wird ihr vielleicht zum Verhängnis werden.

 

Da ich den Schreibstil der Autorin bereits aus ihren vorherigen Büchern kannte, war mir ja bewusst, was mich erwartet. Auch in diesem Buch war er bildhaft und man konnte die Geschichte flüssig weg lesen.Das Buch ist aus einer Perspektive, aus der Sicht der weiblichen Hauptprotagonistin Zoé geschrieben. Auch die Idee, die Geschichte in einem Vorhof der Hölle spielen zu lassen, finde ich sehr originell und habe ich bisher auch noch in keinem anderen Buch so gelesen. Mit der Art wie die Autorin die Handlungsorte beschreibt, schafft sie es in meinem Kopf ziemlich reale Bilder erscheinen zu lassen. Auch das Element der Geschichte, die Mission, die Suche nach den drei Relikten, war so wahnsinnig packend geschrieben, dass man einfach immer weiterlesen wollte, um zu erfahren ob sie die Suche erfolgreich absolvieren wird. Die Länge der Kapitel empfand ich als sehr angenehm und hat zu meinem positiven Lesefluss beigetragen. Im Großen und Ganzen ein Pageturner mit einer regelrechten Sogwirkung, lediglich mit kleinen Längen zu Beginn der Geschichte. Der Handlungssprung zwischen dem Prolog und dem ersten Kapitel hat kurzzeitig große Fragezeichen in meinem Kopf hinterlassen aber nach dem Lesen kann ich zum Glück sagen, dass sich diese während des Lesens klären konnten. Ich versuche es mal kurz zu fassen, was in diesem Fall echt nicht so leicht ist, denn die Geschichte ist wahnsinnig vielschichtig. Eine Dark Romantasy mit Vampirdämonen, einem morally grey Character, einer teils echt schaurigen Kulisse, einer Protagonistin auf einer Mission, jede Menge Twists, genau der richtigen Portion spice, strangers to Lovers und noch so so vieles mehr. Was will man da schon mehr.

 

Zoé als Charakter war mir teilweise zu oberflächlich, als hätte man sie und ihre Eigenschaften nur angekratzt. Ich hätte gerne noch mehr über sie und die Hintergründe für ihre Sünden erfahren, mehr Gedanken und Emotionen. Dadurch war sie mir als Protagonistin nicht so ganz greifbar. Da wir den ersten Teil lediglich aus ihrer Perspektive erzählt bekommen, kommen mir die anderen wichtigen Charaktere, wie der Graf Alexei oder auch der Prinz Kaspar manchmal ein bisschen zu kurz. Wir erfahren zwar wie es zu der Feindschaft der beiden gekommen ist oder auch welche bewegte Vergangenheit Graf Alexei hat, für meinen Geschmack dürfte es aber gerne noch mehr sein.

 

Es handelt es sich hier um den Reihenauftakt einer Trilogie. Dinge die mir bisher nicht zu hundert Prozent zu gesagt haben, sind meine subjektive Empfindung und können möglicherweise in den Folgeteilen noch umgesetzt werden. Da diese Fantasy Geschichte auch emotionale und sehr ernste Dinge beinhaltet, empfiehlt es sich bei Zweifeln wegen potenziell triggernder Themen, sich vorab mit der vorhandenen Auflistung der Triggerthemen bekannt zu machen.

 

Fazit: Ein toller Reihenauftakt mit sehr viel Potenzial. Nach dem fiesen Cliffhanger freue ich mich jetzt schon wahnsinnig darauf wieder in den Vorhof der Hölle zurückkehren zu können und Zoé auf ihrer weiteren Reise auf der Suche nach den drei Relikten begleiten zu können. Möge der Erscheinungstermin im November nicht mehr so lange auf sich warten lassen.