Rezension

Apokalyptischer Jugendthriller

Phantasmen - Kai Meyer

Phantasmen
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Auf der ganzen Welt erscheinen plötzlich Millionen von Geistern Verstorbener. Die Menschen versuchen, sich mit ihnen zu arrangieren, da sie augenscheinlich keine Gefahr darstellen. Bis die Geister sich immer weiter vermehren und zu lächeln beginnen. Ein abgrundtief böses Lächeln.

Als Rain mit ihrer kleinen Schwester Emma in der spanischen Wüste die Geister ihrer toten Eltern sucht, begegnet ihnen der geheimnisvolle Tyler mit seinem Motorrad. Welche Geschichte trägt er mit sich herum und welche Verbindung hat er zum gefährlichen Colonel Haven? Was steckt hinter dem Flugzeugabsturz, bei dem alle Insassen des Fluges ihrer Eltern ums Leben kamen? Gemeinsam stürzen die drei in ein Abenteuer das schnell zum Kampf ums Überleben wird. Denn die Menschheit steht kurz vor ihrer Ausrottung.

 

Der Klappentext machte mich schnell neugierig, da ich alles, was ins Geheimnisvolle/Mystische geht, faszinierend finde. Da ich auch gerne Jugendbücher lese, war die Entscheidung für den Kauf schnell gefällt. Und ich habe sie nicht bereut. Das Buch liest sich flüssig und die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf. Kai Meyer ist es gelungen, die wichtigen Details und Hintergründe Stück für Stück näher zu erläutern, ohne die Spannung zu zerstören. Auch die Charaktere fand ich ganz sympathisch, wenn mich auch der etwas eigenwillige Stil der Hauptfigur Rain ein kleines bisschen störte. Es wird immer wieder auf ihr Trauma hingewiesen, dass sie sich zugezogen hat und natürlich auch später im Buch wieder Thema wird. Die nähere Erläuterung dessen bzw. auch dessen realen Wiederauflebens gegen Ende hat mich jedoch enttäuscht. Dies geht mir bei Kai Meyer-Büchern leider öfters so. Daher 1 kleiner Stern Abzug.

 

Insgesamt handelt es sich um ein spannend geschriebenes, fesselndes Jugendbuch für ältere Jugendliche (würde sagen ab 14 Jahre, nicht wie hier angegeben, ab 10 Jahre!), das gut zu unterhalten weiß. Das Thema ist fesselnd umgesetzt und die Grundidee fand ich genial. Ein äußerst merkwürdiges Bauchgefühl verursachte mir der Teil mit dem Flugzeugabsturz, denn er erinnerte mich doch an den aktuellen Fall der MH 370.