Rezension

Der schwedische Christian Grey?... Nein!

Die Erbin
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Die Schwedin Natalia De la Grip ist eine der angesehensten Unternehmensberaterinnen Europas. Doch obwohl sie in die schwedische Oberschicht und eine Welt grenzenlosen Wohlstands hineingeboren wurde, musste sie sich diesen Erfolg hart erarbeiten. Ihr höchstes Ziel ist es, einen Platz im Aufsichtsrat des milliardenschweren Familienunternehmens Investum und somit auch endlich die Anerkennung ihres patriarchalischen Vaters zu gewinnen. Als Natalia aus heiterem Himmel von David Hammar – Schwedens jüngstem und erfolgreichstem Risikokapitalgeber – zum Lunch eingeladen wird, ist sie zwar misstrauisch, vor allem aber eins: neugierig. Sie lässt sich auf das Treffen ein und ist überrascht, wie überwältigend die Anziehungskraft zwischen ihr und David ist. Doch was sie nicht weiß: David hat noch eine Rechnung mit ihrer Familie offen. Und die letzte Schachfigur, die er bewegen muss, um diese zu begleichen, ist Natalia …

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, David erinnerte mich anfangs  oft Christian Grey… gut aussehend, reich, aber ohne SM-Vorlieben. Die Geschichte hier jedoch ist eine völlig andere und hat mich relativ schnell in ihren Bann gezogen. Natalia ist eine gestandene, starke und reiche Frau, ein wahrer Workaholic, die mit Ana aus Grey so gar nichts gemeinsam hat. Sie hat in ihrem Leben viel erreicht und hart dafür gekämpft, die Anerkennung ihres Vaters zu bekommen und sich einen eventuellen Platz im traditionsreichen Familienunternehmen Investum zu verdienen. Und genau dies ist ein zentraler Punkt der Geschichte – Emanzipation und die Rolle der Frau sowohl im Berufsleben als auch in der Familie. Natalias Mutter vertritt immer noch die Ansicht, Frauen sollten zu Hause bleiben, hübsch aussehen und einen derselben Schicht angehörigen Mann heiraten. Furchtbar.
Natalias Vater ist ein wahrer Despot, der nichts als seine eigene Meinung gelten lässt, absolut rassistisch und frauenfeindlich erscheint.
In dieser Welt trifft Natalia auf David und beiden  hat dieses eine Treffen mehr bedeutet als sie anfangs zugeben wollen. Beide haben  eine Vergangenheit, die sie mit sich herumtragen und nicht einfach loslassen können.
Die gesamte Story spielt in der glamourösen Welt des schwedischen Adels, der Finanzbranche (was für mich völlig unbekanntes Terrain war, ich aber wahnsinnig spannend fand) und der schwedischen Oberschicht. Es geht um Geld, Macht, Rache und verbotene Gefühle. Beide Protagonisten waren mir super sympathisch und auch ihre jeweiligen besten Freunde °Asa und Michel habe recht schnell in mein Herz geschlossen. Ich mochte die Atmosphäre im Buch, Simona Ahrnstedt hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil und auch die relativ kurzen Kapitel laden zum „Immer-weiter-Lesen“ ein ;)

Der Roman hebt sich definitiv von dem ganzen Alltagsbrei ab und ist endlich auch mal was für die Frau über 30 ;)
Ich jedenfalls war super begeistert und freue mich nun einen weiteren Teil, welcher voraussichtlich in 2016 erscheinen soll.