Ein typischer Horowitz
Bewertet mit 4 Sternen
Anthony Horowitz und Daniel Hawthorne reisen gemeinsam auf die Kanalinsel Alderney, um dort im Rahmen eines Literaturfestivals gemeinsam ihren neuen Kriminalroman vorzustellen.
Doch es geht keineswegs so idyllisch und erholsam zu, wie man es von dieser Insel erwarten könnte, denn es ereignet sich mehr als ein Mord.
Und so kommt es, dass Horowitz und Hawthorne wieder gemeinsam ermitteln. Auch diesmal wahrlich keine leichte Aufgabe - schon die übrigen Teilnehmer des Literaturfestivals sind überaus mysteriös, und auch viele Bewohner der Insel haben ein Motiv, wollten sie doch eine riesige Stromtrasse, die die Toten vorantrieben, verhindern ...
******
Ich liebe Horowitz, und so war ich sehr gespannt auf sein neuestes Werk.
Es ist ein typischer Horowitz - schon sprachlich ein wahrer Genuss, schreibt er doch ganz im Stile und in der Tradition Agatha Christies und Arthur Conan Doyles und schenkt uns so immer wieder klassische britische whodunits, wie man sie kennt und liebt, wenn man England und Kriminalromane mag.
-Wobei es Werke aus seiner Feder gibt, die meiner Meinung nach noch stärker in dieser Tradition stehen, bzw. bei denen dies noch etwas stärker zum Vorschein kommt, etwa "Die Morde von Pye Hall" oder "Ein perfider Plan". Das hat mir hier etwas gefehlt.
Es ist bildhaft und atmosphärisch ... aber es könnte eben noch etwas atmosphärischer sein.
Vielleicht liegt es auch an der Kulisse und Handlung, die mich dieses Mal nicht vollends überzeugen und gefangen nehmen konnten. Mir hat das gewisse Etwas gefehlt; es war kein absolutes Highlight für mich.
Ich hoffe darauf, dass der nächste Horowitz wieder ein solches absolutes Highlight wird.
Dennoch ist auch "Wenn Worte töten" ein typischer und guter Horowitz - fesselnd, spannend, ohne Längen, mit klugem Humor.
Die Lösung des Falles ist schwer vorhersehbar, das Werk auch insofern gut aufgebaut. Der Leser wird dazu eingeladen, mit Horowitz und Hawthorne zu ermitteln - und dabei auch entsprechend gefordert.
Insgesamt also wieder ein solider, überzeugender Horowitz, den ich wie immer sehr gerne gelesen und genossen habe.
Wer gute Kriminalromane und klassische britische whodunits mag, wer klassische britische Autoren dieses Genres liebt und Bücher in diesem Stile und in dieser Tradition lesen möchte ... der kommt an Anthony Horowitz nicht vorbei!