Rezension

ein etwas anderer Krimi

Wenn Worte töten
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 5 Sternen

Wir lernen zwei sehr unterschiedliche Protagonisten kennen, nämlich den Schriftsteller Anthony Horowitz und den ehemaligen Polizisten und jetzigen Privatdetektiv Daniel Hawthorne. Die beiden haben sozusagen ein gemeinsames Projekt, denn Anthony soll über die Fälle von Daniel eine Krimiserie schreiben. Das funktioniert aber nicht ganz so reibungslos, wie es sich Anthony vorgestellt hat. Er darf zwar Daniel bei seinen Ermittlungen begleiten, wird von diesem aber nicht so ganz ernst genommen und auch nicht wirklich immer sofort über alle Hintergründe und Ermittlungstaktiken informiert. Mir hat die Idee dieser Geschichte schon sehr gut gefallen. Ein Autor an der Seite eines Ermittlers, um dann daraus einen Krimi zu schreiben. Anthony verzweifelt manchmal an dieser Zusammenarbeit, denn Daniel hat schon so seine Besonderheiten und ist sicher kein einfacher Charakter. Mir sind alle beide sehr sympathisch. Anthony möchte nunmal einen erfolgreichen Krimi schreiben und versucht Daniel und seine Herangehensweise an die Fälle zu verstehen. Aber da muss er leider oft im Dunkeln agieren, denn er wird nicht informiert, ist aber selber nicht so schnell in der Lage, Rückschlüsse aus Beobachtungen am Tatort oder mit Zeugen zu ziehen. Jetzt geraten die beiden Männer eigentlich nur zufällig in Ermittlungen auf der Insel Alderney. Sie sind dort zu einem Literaturfestival geladen und diesmal fühlt sich Anthony mal in einer Situation, in der er die Vorteile hat. Aber es kommt dann doch wieder anders. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Gerade die Erzählweise aus Sicht von Anthony ist interessant. Die realen Ereignisse sind spannend und werden auch detailreich erzählt. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Aber mir gefallen die Gedankengänge, die Anthony hat am Besten. Es ist nämlich oft sehr amüsant zu lesen, wie er sich nicht nur Gedanken über den Täter, den Tathergang oder die Motivation hinter den Taten macht, sondern er überlegt auch, wie die Ereignisse und die Hintergründe dazu in einem Krimi ankommen. Oder ob man bestimmte Ereignisse oder auch Personen so überhaupt glaubwürdig in einem Buch wiedergeben kann. Und das war sehr erfrischend zu lesen. Überhaupt macht es Spaß den Ereignissen zu folgen. Es ist spannend und man wird wirklich sehr in falsche Richtungen geleitet. Die Auflösung des Falls war für mich echt nicht vorhersehbar. Und dieses Buch lebt natürlich von den schrägen Charakteren der Personen. Denn auch Daniel hat so seine Eigenheiten, die gut erklärt werden. Es ist nicht einfach mit ihm und an seine Verhaltensweisen muss man sich erstmal gewöhnen. Aber seine Art und Weise zu ermitteln führt ja nun doch zum Erfolg. Aber auch die anderen Personen sind alles sehr interessant. Sie sind sehr unterschiedlich und kommen authentisch rüber. Sie geben der Handlung den nötigen Pep. Die Kombination von Schriftsteller und Privatdetektiv als Ermittlerteam mit unterschiedlichen Ambitionen, ist jedenfalls sehr unterhaltsam.
Mir hat dieser Krimi gut gefallen und ich habe schöne Lesestunden mit ihm verbracht.