Rezension

Manchmal ist weniger mehr

Unser kostbares Leben -

Unser kostbares Leben
von Katharina Fuchs

Bewertet mit 3 Sternen

Aufgeteilt in drei Abschnitten, die 1972, 1976 und 1980 spielen, lernen wir das Leben in den 70er Jahren kennen und begleiten Caro, Minka, Claire und ihre Familien und Freunde in der damaligen Zeit, die geprägt war durch Politik, Umweltsünden und Tier- und Menschenversuche.

Mir fiel es zunächst wahnsinnig schwer, in die Geschichte zu finden, weil für mich schwer nachvollziehbar war, wie die vielen, vielen Charaktere zueinander in Beziehung stehen.

Außerdem enthält die Geschichte für mich viel zu viel Information. So wirkte es oft ermüdend und nüchtern auf mich und wie eine Aneinanderreihung wahnsinnig vieler Informationen und Klischees der damaligen Zeit. Viele Situationen waren meiner Meinung nach irrelevant für die Geschichte und kamen eher wie Lückenfüller rüber. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Man hätte locker hundert Seiten sparen und sich auf das Wesentliche und die Geschichte hinter den Personen konzentrieren können.

Denn auch die Charaktere bleiben eher unnahbar und blass. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, mit einem von ihnen mitzufiebern, was ich sehr schade finde.

Diese Geschichte ist keineswegs schlecht und der bildhafte Schreibstil gefällt mir. Für mich ist sie aber zu oberflächlich und zuviel auf einmal. Für diejenigen, die die 70er hautnah erlebt haben und keine große Familiengeschichte erwarten, ist dieses Buch aber sich spannend und eine kleine Zeitreise zurück in die Vergangenheit.