Rezension

Thema auf spannende Art umgesetzt

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung -

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
von Malin Stehn

Bewertet mit 5 Sternen

Malin Stehn ist eine Meisterin wenn es darum geht freudige Ereignisse zu etwas schmerzliches verzerrten, düsterem zu machen. In ihren Büchern säht sie Zwietracht zwischen den Figuren und lässt den Leser im dunkeln tappen, wem er trauen kann. 

 

Zum Inhalt: Es sollte der glücklichste Tag in ihrem Leben werden: Emily heiratet ihre Jugendliebe William. Doch nicht alle sind dem Paar wohl gesonnen. Alte Geheimnisse überschatten die Hochzeitsgesellschaft und drohen ans Licht zu kommen. Als dann auch noch ein Mord geschieht, scheint das Drama perfekt. 

 

Das Buch ist in zwei Zeitebenen erzählt- eine, in denen es um die Zeit unmittelbar um die Hochzeit geht und dann eine, die das unglückliche Familiendrama vor acht Jahren beleuchtet, dass die Familie auseinandergerissen hat. In beiden Zeitebenen sind die Feinseligkeiten, Anschuldigungen und bedrückenden Geheimnisse allgegenwärtig, aber nur nach und nach wird offenbart, was wirklich vor acht Jahren geschehen ist und wie es mit den Ereignissen der Gegenwart zusammenhängt. 

 

Die Figuren sind toll herausgearbeitet und da die Kapitel abwechselnd aus den Perspektiven von Emilys Familienmitgliedern erzählt werden, bekommt der Leser einen umfassenden Einblick darin, wie die Figuren ticken und was sie zu verbergen haben. Diese Erzählart fand ich hier sehr passend gewählt, weil sie zusätzlich zum Spannungsaufbau beiträgt. Der Leser merkt schnell, dass jeder auf seine Art Dreck am Stecken hat. 

 

Tatsächlich fand ich das Ende sogar recht überraschend. Nicht unbedingt die Auflösung wer der Mörder ist, sondern wie die Figuren im Nachhinein damit umgehen und welche Konsequenzen sie für mich ziehen. Da passiert wahnsinnig viel auf der Ebene der Charakterentwicklung und das letzte Kapitel war nochmal ein ganz besonderer Kniff, den ich ein tolles Finale fand.