Rezension

Eine schöne Geschichte- tiefgründig und voller Emotionen

Wie man die Zeit anhält
von Matt Haig

DIE ERSTE REGEL LAUTET: DU DARFST DICH NIEMALS VERLIEBEN. NIEMALS. Tom Hazard ist Geschichtslehrer, ein introvertierter Mann, der ein zurückgezogenes Leben führt. Und er hat ein Geheimnis: Er sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expedition von Captain Cook in die Südsee, das Paris der 20er Jahre erlebt und alle paar Jahre eine neue Identität angenommen. Aber eines war er immer: einsam. Seine große Liebe endete schmerzvoll. Doch dann begegnet er der Französischlehrerin Camille. Während er ihr allmählich näherkommt, verändert sich für ihn alles...

Inhaltsangabe:

Der 03. März 1581 ist nicht nur Tom Hazard's Geburtsdatum, sondern auch der Tag, an dem sein Schicksal besiegelt wird. Mittlerweile sind 400 Jahre vergangen und der ruhige, in sich gekehrte Einzelgänger ist noch immer am Leben und erfreut sich bester Gesundheit. Tom, der das Aussehen eines 40-jährigen hat, trägt eine ungewöhnliche Veranlagung in sich, die sich Anagerie nennt und erst während der Pupertät ausbricht. Jeder der dieses seltene Gen besitzt, altert wesentlich langsamer wie ein normaler Mensch. Bei Tom ist das Verhältnis sehr ausgeprägt, denn erst nach 15 Jahren ist er selbst sichtbar um ein Jahr gealtert. 
Aufgrund dieser Besonderheit gehört er der Albatros-Gesellschaft an. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche Personen die ebenfalls Anagerie haben aufzuspüren um das Geheimnis vor der Öffentlichkeit zu wahren. Als Gegenleistung erhält Tom alle acht Jahre eine komplett neue Identität. Durch diese hat er schon viele Länder, Gegenden und Menschen kennen gelernt hat. 
Als Tom Hazard erneut seine Personalien ändern muss, wünscht er sich eine Anstellung als Geschichtslehrer in London. Für ihn ist diese Stadt etwas ganz Besonderes, denn dort hat er vor vielen Jahren einst gelebt und geliebt- obwohl es ihm untersagt ist sich an eine Frau zu binden. Aus der einmaligen Beziehung entstand seine Tochter, die ebenfalls das ungewöhnliche Gen in sich trägt. Als der Mann erneut in sein ehemaliges Heimatland zurückkehrt, erlebt er ein Dejavu, denn er lernt wieder eine Frau kennen, die ihn völlig verzaubert. 
Wird Tom Hazard auf sein Herz hören- und, kann er seine verschollene Tochter wiederfinden?

Eigene Meinung:

Das Hörbuch hat ein wunderschönes Cover, dass mich sofort angesprochen hat. Matt Haig hat eine Geschichte verfasst, die nicht direkt um das Thema Zeitreisen geht, sondern um einen introvertierten Mann, der sich vielen Höhen und Tiefen, Sorgen und Ängsten stellen muss, die sein langes, nahezu unsterbliches Leben mit sich bringt.
Viele Abschnitte berührten mich und ich fühlte regelrecht mit dem Protagonisten Tom mit. Ich konnte verstehen, warum er auf der einen Seite total unzufrieden mit den Regeln der Albatros-Gesellschaft ist, aber sich auch nicht dagegen auflehnt. Das (Hör)-Buch zeigt, dass man trotz jahrelanger Lebenserfahrung auch nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. 
Christoph Maria Herbst hat mir als Sprecher sehr gut gefallen, auch wenn manche Stellen etwas ungewöhnlich vorgetragen wurden. 
Matt Haig hat viele philosophische Elemente integriert, die zu dem oft melancholisch neigenden Tom perfekt passen. Ich konnte jedoch manch tiefgründigeren Sinn nicht immer ganz nachvollziehen.  
Fazit: Eine schöne Geschichte mit vielen Emotionen- berührend und tiefgründig. 
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen