Rezension

Schöne Zeitreise mit kleinen Schwächen

Wie man die Zeit anhält
von Matt Haig

Bewertet mit 3.5 Sternen

Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt.

Wie man die Zeit anhält war mein erstes Buch von Matt Haig, der Autor war mir bis dahin unbekannt.

Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut, schön gestaltet, sehr harmonische Farbwahl und das Cover war auch der Grund, warum mir dieses Buch aufgefallen ist.

Die Idee für die Geschichte finde ich sehr spannend und knüpfte tatsächlich an eine Unterhaltung, die ich neulich mit meinem Sohn führte. Viele träumen von der Unsterblichkeit, aber ist diese wirklich erstrebenswert? Unser Protagonist altert zwar und wird auch irgendwann sterben, allerdings lebt er etwa 15mal so lange wie eine normalsterbliche Person. Die Fragen rund um die Zeit, die der Autor hier aufwirft, haben mich zum Nachdenken gebracht und auch das ein oder andere mal innenhalten lassen. Die Geschichte an sich ist schon sehr traurig, ein einsamer Wanderer, fast schon gestraft mit den endlos vielen Jahren, die er noch vor sich hat. Am Anfang hat mich die Geschichte gleich in ihren Bann gezogen und ich war neugierig, was uns noch alles erwartet, wobei die vielen Zeitsprünge manchmal ein bisschen verwirrend waren. In der Mitte hat das Buch allerdings ein wenig nachgelassen, ich hatte Probleme, in der Geschichte und bei den Protagonisten zu bleiben. Allerdings hat der Autor gegen Ende noch einmal die Kurve bekommen und ein wirklich schönes Ende geschrieben. So blieb trotz der vielen Einsamkeit im Buch ein positives Gefühl zurück, auch wenn ich dennoch darüber nachgedacht habe, wie die Geschichte weitergehen mag. Mir gefallen das Selbstvertrauen, das unser Protagonist entwickelt hat, wie er die Augen für die Wahrheit öffnet und der Mut, den die Figuren am Ende aufbringen um sich zu befreien.

Nicht mein Favorit durch einige Längen im Buch, aber dennoch eine schöne Geschichte.