Rezension

Mein Leseeindruck

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken - Jenny Milchman

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
von Jenny Milchman

Bewertet mit 4 Sternen

~~Ein scheinbar verlassenes Haus, inmitten einer grünen Wiese. Das nenne ich mal ein interessantes Cover. Schon alleine dieses Bild macht neugierig. Und dann noch der Untertitel: Du kannst dich nicht verstecken. Klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und gliedert sich in zwei Handlungsstränge, die, logischerweise irgendwann, zusammen laufen.

Da hätten wir zum Einen:

Nick und Harlan, die aus dem Gefängnis ausgebrochen sind.

Und zum Anderen Sandy, Ben und Ivy. Eigentlich eine ganz normale Familie mit einer pubertierenden Tochter.

Man kann es schon erahnen: Nik und Harlan überfallen die Familie. Jedoch kennt Sandy den einen Verbrecher und die Vergangenheit holt sie ein.

Da der Klappentext schon viele Hinweise auf den Plot gibt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis alles eintritt. So wird leider schon sehr früh klar, woher Sandy den Verbrecher Nik kennt.

Mich hat jedoch gestört, dass diese Beziehung sehr viel, nein, fast den gesamten Handlungsraum einnimmt. Gerade bei einem Thriller hätte ich eine so starke Beziehungsgeschichte nicht erwartet.

Sehr gelungen fand ich den Schreibstil. Gerade bei der Szene, als die beiden Verbrecher in Sandes Haus eingebrochen sind (Seite 80 ff) hatte ich das Gefühl, dass der bisher gelaufene Film nun in Slow Motion / Zeitlupe umschaltet. Jedes noch so kleine Detail wurde beschrieben, so dass ich aus fast dem gleichen Blickwinkel wie Sands das Geschehen verfolgen konnte. Dieses Umschalten von normaler Geschwindigkeit in Zeitlupe hat mir sehr gut gefallen.

Jedoch gab es auch sehr langatmig Passagen, die mich oft dazu verleitet haben, einfach mal ein paar Seiten zu überspringen.

Toll bzw. sehr abwechslungsreif fand ich die Kapitel, in denen der Familienhund in den Vordergrund trat.Auch seine Sichtweise wurde wieder toll beschrieben. Also waren gänzlich die Übergänge von den einzelnen Akten etwas zu langatmig geraten. Hatte man hier vielleicht nur mit sog. Füllen gearbeitet. Also mehr Worten eingebracht, um mehr Seiten zu kriegen und dabei wurde dann die Spannung zerhackstückelt?

Ab der Hälfte der Geschichte, nimmt die Spannung dann auch wieder zu und es liest sich viel angenehmer.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Sie sind meines Erachtens sehr ausführlich charakterisiert und ihre Gedankengänge lassen sich nachvollziehen.

Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser Thriller gut gefallen hat. Die erste Hälfte zieht sich zwar stellenweise sehr, aber insgesamt betrachtet, hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten.