Rezension

Anders als erwartet

Nach Mattias
von Peter Zantingh

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Nach Mattias“ von Peter Zantigh beschreibt wie der plötzliche Tod von Mattias das Leben anderer Menschen beeinflusst. In Episoden schildert dieses Buch die Reaktionen seines Umfelds auf den Verlust, den Umgang mit seinem plötzlichen Tod und auch die Beeinflussung des Lebens von Personen, die Mattias überhaupt nicht kannte.

Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, es lies sich gut und zügig lesen und ich habe mir einige Zitate markiert, die ich ansprechend und aussagekräftig fand. Die Atmosphäre habe ich als sehr düster empfunden und das nicht nur wegen des Todesfalls, es sind einfach auch ansonsten tragische Figuren, deren Lebenssituationen hier beschrieben werden. Der alkoholkranke Verkäufer, der erblindende Mittvierziger, die desillusionierten Großeltern, ein junger Roady ohne wirkliche Freunde, die trauernde Mutter und natürlich Amber, die Freundin, die sich Vorwürfe macht, weil sie bei der letzten Begegnung mit Mattias gestritten hat.

Peter Zanthig schreibt ein sehr ruhiges, unaufgeregtes Buch und ich habe mich in vielen Phasen gefragt, was der Autor dem Leser mitteilen will, mir hat in diesem Werk irgendwie der rote Faden gefehlt. Natürlich beeinflusst der Tod eines Menschen die Lebenssituationen anderer, wenn dieser Tod plötzlich, unerwartet und in jungem Alter eintritt, nochmal um ein Vielfaches mehr. Es gibt tolle Einzelmomente, aber ich kann aus dem Buch für mich persönlich wenig mitnehmen. Ich hatte etwas anderes erwartet, hatte eine Geschichte erwartet, die mich mehr berührt.

Möglicherweise empfinden andere Leser das anders und können mehr aus diesen Zeilen mitnehmen, aber die Geschichte und ich sind zum jetzigen Lesezeitpunkt leider keine dicken Freunde geworden.