Rezension

Pageturner

In blaukalter Tiefe -

In blaukalter Tiefe
von Kristina Hauff

Caroline ist Chefin eines Lifestyle-Magazins und Ehefrau eines ebenfalls sehr erfolgreichen Steueranwalts mit eigener Kanzlei.

 

Kurz vor ihrem geplanten Segeltörn, überrascht Andreas seine Frau mit der Nachricht, dass er einen angehenden Sozius und dessen Freundin mit auf den Trip eingeladen hat. Caroline ist alles andere als begeistert, da der gemeinsame Segelurlaub vor allem dazu dienen soll, ihrer eingeschlafenen Beziehung einen neuen Aufwind zu geben. Während es nach dem ersten Tag noch danach aussieht, dass sich die Eheleute wieder annähern, werden immer mehr Risse an deren Fassade sichtbar und auch Carolines Befürchtungen scheinen sich  zu bestätigen. Auf dem kleinen Segelboot treffen nämlich zwei vollkommen unterschiedliche Paarungen aufeinander, die einfach nicht zusammenpassen. Und dann ist da noch Skipper Eric, der schwer bemüht ist, sich vom Rest abzukapseln.

Kaum hat die Reise begonnen, bekommen Andreas und David eine Hiobsbotschaft  aus der Kanzlei. Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung sind intensiv am ermitteln. Während sich sein Chef davon gar nicht beeindrucken lässt, verfällt David zunehmend in Panik und versucht die Angelegenheit aus der Entfernung zu klären. Dabei vernachlässigt er seine Freundin Tanja, die sich ohnehin nur schwer mit der Gesamtsituation anfreunden kann und Andreas nutzt diesen Umstand ebenfalls aus, um unterschwellige Machtspielchen zu spielen. 

Es ist somit nur eine Frage der Zeit, bis sich die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten und die Mischung von zwischenmenschlichen Problemen und Provokationen in einem gigantischen Sturm entlädt.

 

Da die Story aus den Perspektiven der einzelnen Crew-Mitglieder erzählt wird, ändert sich ständig der Blickwinkel und man lernt gleichzeitig die einzelnen Protagonisten und ihre Beweggründe immer besser kennen.

Wie beim Abpellen einer Zwiebel kommen hier einzelne Schichten und dadurch auch menschliche Abgründe zum Vorschein, die unerwartet ein neues Licht auf die Charaktere und Geschehnisse werfen und so wieder eine ganz neue Spannung in die Handlung bringen.Nur mit dem Ende hadere ich ein wenig, da es etwas überhastet und unvollständig wirkt. 

Das Segelsetting überzeugt hingegen vollends. Das verwendete Vokabular ist sehr danach ausgerichtet und zusammen mit der Erzählweise fühlt es sich tatsächlich von Beginn an so, als wäre man mit an Bord der „Querelle“.

Das scheint der Grund zu sein, warum dieses Buch ein wahrer Pageturner ist und von mir an dieser Stelle natürlich auch eine LESEEMPFEHLUNG erhält.