Rezension

Spannung pur!

Das Chalet -

Das Chalet
von Ruth Ware

Bewertet mit 5 Sternen

Die Mitarbeiter eines Social-Media-Start-ups müssen Entscheidungen treffen, wie es mit der Firma weitergehen soll. Darüber herrscht in der Chefetage Uneinigkeit. Deshalb haben sie sich in einem luxuriösen Chalet in den französischen Alpen eingemietet, um dort ein Übernahmeangebot zu diskutieren. Doch der Aufenthalt verläuft anders als gedacht, denn bereits nach kurzer Zeit wird eine Mitarbeiterin vermisst. Als starke Schneefälle für einen Lawinenabgang sorgen, der das Chalet von der Außenwelt abschneidet, kommt es zu einem rätselhaften Todesfall. Schon bald ist man sich sicher, dass es Mord war. Doch wer ist der Täter und wer das nächste Opfer? Panik, Neid und Misstrauen machen sich breit...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn Ruth Ware versteht es hervorragend, die Hintergrundkulisse so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat. Es ist beinahe so, als ob man selbst in dem luxurösen Chalet zu Gast wäre, um die atemberaubende Aussicht und den gebotenen Komfort zu genießen. Doch vom ersten Moment an, nimmt man die Anspannung der Gruppe wahr. Sie scheint in zwei Lager gespalten zu sein. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht der Gäste-Betreuerin Erin und der, der ehemaligen Mitarbeiterin Liz, die jedoch Anteilseignerin des Start-ups ist, geschildert. Beide gehören nicht wirklich zum engsten Kreis der Gruppe, denn Erin hat sich lediglich um das Wohl der Gäste zu kümmern und Liz ist als ehemalige Mitarbeiterin ganz klar eine Außenseiterin. Doch diese beiden Frauen berichten von den Ereignissen, die ihren Lauf nehmen. 

Schnell wird klar, dass jeder im Haus Geheimnisse hat. Neid, Eifersucht, Skrupellosigkeit, Machtgier und Misstrauen vergiften die Atmosphäre. Als die erste Mitarbeiterin verschwindet und der erste Tote gefunden wird, beginnt die Situation zu eskalieren. Die unterschiedlichen Perspektiven, die sich durch recht kurze Kapitel und rasche Szenenwechsel auszeichnen, sorgen für ein hohes Tempo. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse und verfolgt geradezu gebannt dem Geschehen. 

Der Kreis der Verdächtigen ist zwar relativ überschaubar, dennoch kann man sich nicht sicher sein, wem man hier vertrauen kann. Immer, wenn man meint, dass man auf der richtige Spur ist, sorgen unerwartete Wendungen für Überraschungen. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch und mag es erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

​​​​​​​Ein durchweg spannender Thriller, mit einer geradezu atemberaubenden Hintergrundkulisse.