Rezension

Thriller plus+

Die Stille des Todes - Eva García Sáenz

Die Stille des Todes
von Eva García Sáenz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein ritueller Serienmörder ist nicht das einzige, was dieses Buch interessant macht. Beachtet auch den Streifzug durch die baskische Kultur.

Inspector Ayala und seine Kollegin Inspectora Gauda müssen sich mit einem äußerst rätselhaften Fall befassen. Ein Serienmörder, der zwanzig Jahre zuvor eine Reihe von rituellen Morden beging, führt plötzlich nach dieser langen Zeit seine Mordserie fort. Komisch ist nur, dass der Täter bereits verurteilt wurde und sich zur Zeit noch in Haft befindet. Hat man damals etwa den falschen verhaftet? Denn der vermeintliche Mörder hat einen Zwillingsbruder... Die Ermittler sind besorgt, denn die Mordserie folgt einem gnadenlosen Zeitplan.

 

Was dieses Buch angeht, bin ich ziemlich hin-und hergerissen. Die Idee der rituellen Serienmorde und deren Aufklärung fand ich spannend, die Einarbeitung der baskischen Kultur war mir allerdings zu viel. An für sich mag ich es, wenn ein Buch mein Interesse für ein bestimmtes Thema weckt. Auch hier habe ich im Anschluss verschiedene Medien genutzt, um das Baskenland etwas kennen zu lernen. Während des Lesens hat mich die Fülle an Informationen über die dortige Kultur jedoch etwas vom eigentlichen Thema, den Serienmorden und den Ermittlungen dazu, abgelenkt. Mein Lesefluss war deutlich eingeschränkt, vor allem wegen der vielen baskischen Namen, an die man sich erst einmal gewöhnen musste.

Das Ermittlerduo fand ich sympathisch, trotzdem blieben mir die beiden Inspectoren weitgehend fremd. So richtig warm wurde ich mit den Figuren nicht. Auch die Liebe zwischen Unai und seiner Vorgesetzten Alba, fand ich roh und viel zu schnell entwickelt. Es fühlte sich manchmal etwas fehl am Platze an.

Die Geschichte ist wirklich spannend, aber nicht fesselnd. Ich hätte mir mehr Tempo gewünscht, denn der für die Ermittlungen betonte Zeitmangel wurde nicht gezeigt.

 

Dieser Thriller ist anders, eine Mischung zwischen Thriller, Kulturführer und Familiendrama. Obwohl mich dieses Buch nicht hundertprozentig überzeugt hat, werde ich den Folgeband lesen. Das gewisse Etwas ist nämlich definitiv vorhanden. /3,5 Sterne